Das Kind, das deinen Namen traegt
Maddon..."
"Das Kind ist von mir", unterbrach Michael ihn schroff und blickte auf Claudias kreidebleiches Gesicht. "Sie können sicher sein, dass ich gut auf sie aufpassen werde. Ich bin für sie verantwortlich. Sie gehört zu mir."
"Eigentlich hatte ich an ein paar Tage im Krankenhaus gedacht", wandte Dr. Fielding ein.
"Nein, kein Krankenhaus. Das wäre schlimm für Claudia. Ihr Vater lag lange Zeit im Krankenhaus, bevor er starb."
Dr. Fielding war skeptisch und zögerte zunächst. Doch als er Michaels Entschlossenheit bemerkte, nickte er und deutete an, das Zimmer zu verlassen.
Widerwillig stand Michael auf und folgte dem Arzt aus dem Schlafzimmer. "Was ist los mit ihr?" fragte er besorgt, sobald sie außer Claudias Hörweite waren. Die ganze Zeit hatte er sich mit dem Gedanken gequält, dass er vielleicht die Schuld an Claudias unerwartetem Zusammenbruch tragen könnte.
"Überanstrengung, Übermüdung, zu hoher Blutdruck, das heiße Wetter ... ich könnte Ihnen noch eine ganze Reihe von Dingen aufzählen, die den Kollaps verursacht haben können, aber das hilft Ihnen nicht weiter. Schon vor Wochen habe ich Miss Maddon dringend ermahnt, sich mehr zu schonen. Nun hat ihr Körper sie eines Besseren belehrt. Sie wird ihr e Eisentabletten brauchen. Vielleicht bringen Sie sie dazu, sie regelmäßig einzunehmen! In dieser Hinsicht ist sie wirklich der schlimmste Fall, den ich je hatte."
"Ja", antwortete Michael ruhig. "Ich weiß."
Dann verabschiedete sich Dr. Fielding und versprach, am nächsten Morgen noch einmal anzurufen.
Michael ging zurück zu Claudia ins Schlafzimmer. "Wie fühlst du dich?" fragte er leise und setzte sich ans Bett.
"Furchtbar schwach", antwortete sie kaum hörbar. "Hast du große Angst um mich gehabt?
Es tut mir so leid, ich..."
Michael legte ihr sanft den Finger auf den Mund. "Du sollst dich nicht bei mir entschuldigen. Alles war meine Schuld. Wenn ich nicht die Beherrschung verloren und dich zur Liebe überredet hätte, wenn ich nur ein bisschen..."
Claudia schüttelte den Kopf und hauchte einen Kuss auf seinen Finger. "Nein, nur ich allein bin schuld daran. Ich habe schon seit Wochen gewusst, dass ich mich mehr hätte ausruhen sollen. Die letzte Nacht mit dir hat nichts damit zu tun - es sei denn, du bist so wild darauf und willst es noch einmal!" scherzte sie müde. Sie hatte keine Kraft mehr. Auch das letzte bisschen Energie schien aus ihrem Körper gewichen zu sein.
"Hat Dr. Fielding etwas über das Baby gesagt?" fragte sie nach einer Weile zögernd. Aus Angst, es könnte etwas passiert sein, hatte sie bis jetzt nicht gewagt, danach zu fragen.
Michael legte sanft die Hand auf ihren Bauch und lächelte ihr aufmunternd zu. "Dem Baby geht es gut. Um dich haben wir uns mehr Sorgen gemacht. Du musst im Bett bleiben und schlafen. Dr. Fielding hat mir ein leichtes Beruhigungsmittel für dich hiergelassen. Ich gebe es dir gleich, aber zuerst mache ich dir was Warmes zu trinken. Und dann hat er noch angeordnet, dass du dich ja nicht rührst, ohne mich vorher um Erlaubnis zu fragen. "
"Ich muss meine Mutter anrufen", entgegnete Claudia leise, während ihr vor Erschöpfung schon die Augen zufielen.
"Ich werde mit deiner Mutter sprechen", versicherte Michael.
"Und Bert..."
Michael strich Claudia zärtlich über die Wange. "Ich kümmere mich um alles, und du ruhst dich aus, hmm?"
Claudia nickte. Sie hatte weder Kraft noch Lust zu widersprechen. Es war so schön, all ihre Sorgen auf Michael abzuladen und an nichts mehr zu denken.
Dann drehte sie sich auf die Seite, schloss die Augen und drückte ihm einen Kuss auf die Hand. "Armer Michael", sagte sie. "Seine Zigeunerschönheit ist nur noch eine große Last für ihn."
"Das ist nicht wahr, sie war noch niemals eine Last für mich. Du hast alles getan, um es mir leichtzumachen, dich zu verlassen. Doch dabei bist du überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass ich das vielleicht gar nicht will."
"Du wolltest es schon, bevor du von dem Baby erfuhrst", antwortete Claudia müde. "Ein Kind ist heutzutage kein Grund mehr, einen Mann zu halten, der sich nicht binden will."
Michael wurde ernst. Darauf konnte er ihr keine befriedigende Antwort geben. "Schlaf jetzt", sagte er statt dessen. "Ich werde Mrs. Walters mit dem Beruhigungsmittel zu dir schicken."
"Michael...?" Er war schon an der Tür, als Claudia ihn nochmals rief. "Danke."
"Wofür?"
"Dass du bei mir bist, obwohl du noch tausend andere Dinge zu erledigen hättest."
"Nichts und
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