Das Kind, das deinen Namen traegt
abzufinden, nicht wahr?"
Eine halbe Stunde später jedoch sollte ihnen beiden diese Entscheidung abgenommen werden.
Claudia stand auf, duschte, zog ihr weißes Kleid an und machte sich auf den Weg in die Küche, wobei sie inständig hoffte, dass Mrs. Walters nicht schon dort war. Auf die missbilligenden Blicke dieser Frau konnte sie gut und gern verzichten.
Zu ihrer Erleichterung fand sie Michael allein in der Küche vor. Er hatte Kaffee gekocht, und als Claudia sich an den Tisch setzte, schob er ihr ein frisches Toastbrot hin. "Hier, iss", befahl er, und Claudia musste sich das Lachen verbeißen.
Bis vor kurzem noch wäre es Michael nicht im Traum eingefallen, ihr Kaffee und Toast zu machen. Der Michael von früher hätte nicht schnell genug ins Büro kommen können, in seine andere Welt, in der er die Geliebte vergessen würde, um sich seiner wahren Liebe zu widmen
- seiner Firma und den interessanten Herausforderungen, die ihn dort erwarteten.
Claudia nippte lustlos an ihrem Kaffee. Sie fühlte sich überhaupt nicht wohl und hatte stechende Kopfschmerzen. Es war ein Gefühl, das sie nicht so recht beschreiben konnte einfach ein allgemeines Unwohlsein. Wahrscheinlich bin ich nur übermüdet, dachte sie, oder aber die letzte Nacht war zu anstrengend für mich.
"Ich fahre dich na ch Hause, wenn du fertig bist", bot Michael an. Claudia merkte, dass er es eilig hatte, doch er drängte nicht und war bereit, auf sie zu warten.
"Wenn du weg musst, kann ich mir jederzeit ein Taxi bestellen. Es ist wirklich schon spät, und ich weiß, dass du bis halb neun im Büro sein willst."
"Ich werde auf dich warten", antwortete Michael ruhig, aber entschlossen.
Claudia widersprach nicht. In ihrem Kopf hämmerte es inzwischen fürchterlich, und angewidert sah sie auf den Rest Kaffee in ihrer Tasse. Meine Güte, ist mir schlecht, dachte sie. Schon seit Monaten hatte sie nicht mehr an morgendlicher Übelkeit gelitten, doch genau das schien jetzt wieder der Fall zu sein. Als sie aufstand, wurden ihre Knie weich, und sie schwankte. Dann fühlte sie, wie sich eine prickelnde Hitze über ihren ganzen Körper ausbreitete, und sie versuchte, tief durchzuatmen.
"Mir ist... auf einmal so komisch."
Ihr Puls raste, und überall in ihrem Körper schien es jetzt zu klopfen und zu hämmern.
Claudia hatte das Gefühl, als würde sie plötzlich keine Luft mehr bekommen, und als es noch in ihren Ohren beängstigend zu pfeifen begann, wurde sie von Panik erfasst.
"Mein Kopf, stöhnte sie, presste die Hand an die Stirn und schwankte bei dem Versuch, einen Schritt vorwärts zu gehen.
"Michael! "
Er fing sie blitzschnell auf, bevor sie auf den Boden sank. Es dauerte nur Sekunden, doch Claudia erlebte alles wie im Traum. Das Blut pochte in ihren Schläfen, und in diesem Augenblick wusste sie, dass sie die Besinnung verlor.
Michael hob sie leise fluchend auf die Arme. "Verdammt, Claudia", stöhnte er und wurde blass, als er die Hitze spürte, die ihr Körper ausströmte. "Verdammt noch mal, das hast du von deiner Dickköpfigkeit!"
9. KAPITEL
Claudia kam gerade langsam zu sich, als Dr. Fielding ins Zimmer trat.
Michael sah besorgt zu, wie der Arzt sie untersuchte, ihren Blutdruck maß und die Herztöne des Babys abhörte. Obwohl Claudia vorher glühend heiß gewesen war, war ihr Körper innerhalb kürzester Zeit eiskalt geworden. Michael hatte es mit der Angst zu tun bekommen, da er nicht wusste, was er tun sollte. Nun hielt er Claudias Hand, während sie bewegungslos auf dem Bett lag und flach atmete.
"Ich werde ihr etwas geben, damit sie sich richtig ausruhen kann", sagte Dr. Fielding, nachdem er sie gründlich untersucht hatte.
"Nein, das möchte ich nicht", widersprach Claudia schwerfällig und raffte sich auf. "Keine Medikamente, das ist nicht gut für das Baby."
Dr. Fielding sah in ihr blasses Gesicht und runzelte die Stirn. "Glauben Sie wirklich, ich wurde Ihnen etwas verordnen, was dem Kind schaden könnte? Es ist ein leichtes Beruhigungsmittel, Miss Maddon, weiter nichts. Ihr Blutdruck ist zu hoch. Die einzige Möglichkeit, ihn wieder herunterzubekommen, ist völlige Ruhe - und damit meine ich, dass Sie im Bett liegenbleiben und nicht in der Wohnung herumspringen", fügte er mit ernster Miene hinzu und wandte sich wieder an Michael.
"Ich müsste ihre Mutter informieren. Man kann Miss Maddon in diesem Zustand nicht allein lassen."
"Sie bleibt hier", entgegnete Michael grimmig.
Dr. Fielding sah ihn überrascht an. "Aber Miss
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