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Das Kind, das deinen Namen traegt

Das Kind, das deinen Namen traegt

Titel: Das Kind, das deinen Namen traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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nur mit einem schwarzen Morgenmantel bekleidet, zu Claudia in die Küche. Sie hatte eine Kanne Tee gekocht und saß an dem wertvollen Tisch aus Rotholz, der in der Mitte seiner modernen Rotholzküche stand. Schweigend goss sie zwei Tassen ein, und Michael setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. "Wir müssen miteinander reden, Claudia."
    "Ja, ich weiß."
    Nachdenklich sah sie auf ihre Tasse mit dem dampfenden Tee hinab, bevor sie schließlich den Blick auf Michael richtete. "Sag mal, habe ich wirklich so scheinheilig getan und dir Gemeinheiten an den Kopf geworfen?"
    Michael verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln. "Habe ich das gesagt?" Er zuckte die Schultern. "Ja", antwortete er schließlich, "aber das war ja auch dein gutes Recht. Wenn ich ein gemeiner Egoist bin, kannst du auch ein bisschen scheinheilig sein. Kein Mensch ist perfekt."
    Claudia begriff, dass er ihr damit etwas verständlich machen wollte, doch sie ging nicht auf seine Worte ein. Statt dessen nippte sie nur an ihrem Tee. "Ich werde dich nicht heiraten", sagte sie plötzlich.
    Michael versteifte sich. "Ich habe dich auch nicht gefragt, oder?" entgegnete er schroff.
    Sie lächelte, denn sie wusste, dass er es vorgehabt hatte. "Ich habe mindestens vier verschiedene Frauen gezählt, mit denen du dich während der letzten Monate getröstet hast."
    "Fängst du schon wieder an, mich zu beleidigen, Claudia? Da du ja jegliche Beziehung mit mir ablehntest, hast du auch kein Recht, mir in mein Privatleben hineinzureden."
    "Stimmt", gab Claudia zu. "Aber wie wäre dir zumute, wenn ich mir danach, ich meine, wenn das Baby da ist, einen neuen Liebhaber zulegen würde?"
    Michaels Züge wurden plötzlich hart, und er kniff die Augen zusammen. "Du weichst vom Thema ab, Claudia."
    Ich versuche nur herauszufinden, was du für mich empfindest, dachte Claudia. Zweifellos hatten sich Michaels Gefühle für sie nach der letzten Nacht geändert, und sie wäre blind, wenn sie es nicht merkte. Michael hatte ihr deutlich gezeigt, wie groß sein Wunsch nach ihrer Nähe war, und das nicht nur in sexueller Hinsicht. Früher hatte er solche Gefühle gehasst, doch jetzt war er bereit, sich offen mit ihnen auseinanderzusetzen.
    "Also gut", sagte er plötzlich. "Es wäre schlimm für mich, wenn ein anderer Mann dich berühren würde. Was dir natürlich das Recht gibt, das gleiche auch über mich zu denken in bezug auf eine Frau. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mit anderen Frauen zusammen wäre?"
    Es wäre eine Qual für mich, dachte Claudia. "Das sind schon ziemlich tiefgründige Gedanken, nicht wahr? Jetzt hör mir mal zu..." entgegnete sie, lehnte sich in den Stuhl zurück und sah Michael fest in die Augen. "Ich werde zu dir ziehen und mit dir leben. Was hältst du davon? Dann werde ich solange bei dir bleiben, bis wir genug voneinander haben."
    Michael sah Claudia misstrauisch an, denn er wusste nicht, was sie im Schilde führte. "Und das Baby?"
    "Wir haben uns doch schon vorher begehrt, und wir wollen uns immer noch, trotz des Babys. Wenn du damit andeuten willst, dass sich das nicht ziemt, dann sehe ich nicht, wo der Unterschied liegt. Ob ich nun deine Geliebte mit oder ohne Baby bin, ändert doch am moralischen Wert unserer Beziehung nic hts."
    "Ich habe noch nie mit einer Frau zusammengelebt."
    "Hast du jemals eine Frau so sehr begehrt wie mich?"
    Michael sah Claudia ernst und nachdenklich an. "Nein, ich brauche dich sehr, Claudia. Das muss ich zugeben. Aber was ist mit dir? Was erhoffst du dir von einer so unbefriedigenden Vereinbarung?"
    "Wer sagt denn, dass sie für mich unbefriedigend ist? Dazu muss ich dir sowieso noch etwas sagen", fuhr sie fort. "Ich weiß nicht, wie lange wir uns noch lieben können, bevor das Baby kommt. Das muss ich erst den Arzt fragen."
    "Du redest ja, als ob es hier um irgendwelche trockenen Geschäftsangelegenheiten ginge!"
    rief Michael verärgert, doch Claudia blieb ruhig. Hörte er denn in ihren Worten nicht sich selbst? Merkte er nicht, dass er mit ihr genauso umgesprungen war, als er vor Monaten eine Affäre mit ihr begonnen hatte, und dass sie ihn nur darauf aufmerksam machen wollte?
    "Okay", sagte er plötzlich und sah Claudia abschätzend an. "Du kannst bei mir einziehen.
    Jetzt sofort. Wir schließen deine Wohnung vorerst ab, und du bleibst, solange du es bei mir aushältst. Danach kannst du wieder ausziehen, wenn du willst. Und jetzt gehen wir zurück ins Bett." Dann fasste er Claudia am Arm und zog sie vom Stuhl. "Wir

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