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Das Kind der Stürme

Das Kind der Stürme

Titel: Das Kind der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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sprechen, und ich konnte mich noch nicht wieder in ein Mädchen verwandeln. Es würde die morgige Schlacht sein, die darüber entschied, wie die Dinge ausgingen, und um dort anwesend sein zu können, musste ich in dieser Gestalt bleiben, so dass ich ihnen fliegend folgen und stark sein konnte. Wenn ich mich zurückverwandelte, würde Onkel Sean mich sofort nach Hause schicken, ganz gleich, was ich ihm sagte. Und wenn das geschah, konnte ich nicht tun, was ich tun musste, ich würde nicht verhindern können, dass Lady Oonagh mit ihrem schrecklichen Zerstörungswerk fortfuhr. Das war meine Aufgabe, und nur die meine. Und langfristig war sie wichtiger als alles andere.
    Wie konnte ich sie warnen? Ich wusste nicht, was Eamonn vorhatte. Er konnte sich der Gruppe wohl kaum selbst anschließen. Ich konnte mir vorstellen, was der Hauptmann dazu zu sagen hätte. Was hatte er vor? Vielleicht sollte ich ihm folgen und ihn belauschen. Dennoch, ich wäre machtlos, denn ich konnte weder laut noch im Geist sprechen. Und es gab außer Eamonn selbst nur zwei, die wussten, wer ich war: Finbar und Darragh. An beide konnte ich mich nicht wenden; ich würde Großmutters Aufmerksamkeit nicht auf sie lenken, denn das würde sie großer Gefahr aussetzen und der Zauberin mächtige Waffen gegen mich in die Hand geben. Ich flog zurück zum Hauptlager und hockte mich auf einen Baum, dann auf ein Seil, das in einem Unterstand gespannt war, dann auf einen Pfosten. Männer waren damit beschäftigt, sich auf den Kampf vorzubereiten, oder sie ruhten sich noch aus. Gebete aller Arten wurden gesprochen. Sean saß mit Eamonn und den Anführern der Uí Néill zusammen und schaute sich Landkarten an. Eamonns bleiches Gesicht war ruhig und ernst, das wahnsinnige Glitzern war aus seinen Augen verschwunden, er war nur ein Anführer unter vielen, der mit Männern, mit denen er schon lange verbündet war, einen militärischen Vorstoß plante: in anderen Worten, er wirkte vollkommen vertrauenswürdig.
    Johnny war aktiver beschäftigt. Ich sah, wie er mit den drei anderen Männern das Lager verließ, die an diesem Abend mit ihm schwimmen sollten, mit Sigurd, Gareth und Darragh. Sie schlüpften unbemerkt davon, vielleicht für letzte Übungen des gefährlichen Manövers der Nacht. Irgendwann später entdeckte ich den Hauptmann an der Bucht, zusammen mit Schlange und Möwe, wie sie das kleine Boot mit den dunklen Segeln überprüften; in diesem Boot hatten sie sich zwischen den kleinen Felseninseln vor Inis Eala bewegt und ihr Fahrzeug dabei wie einen geschickten Seevogel zwischen den Gezeiten balanciert. Ich flog hinunter durch die salzige Berührung der Gischt und ließ mich so geschickt wie möglich auf dem Heck des Bootes nieder; aber nachdem ich erst einmal dort war, wusste ich nicht, wie ich ihnen etwas mitteilen sollte. Eine Taube konnte keine Bilder in den Sand zeichnen oder die Coelbrens werfen, um vor einer Katastrophe zu warnen. Eine Taube konnte nichts weiter tun, als unruhig zu flattern und leise, nervöse Geräusche von sich zu geben.
    »Der Vogel wirkt unruhig«, stellte Schlange mit einem dünnen Lächeln fest, als er ein Tau fester zog. »Er hüpft da herum wie ein Huhn, das weiß, dass es als nächstes im Topf landen wird.«
    »Ich habe gehört, er wäre auf einem der Boote mit aus Ulster gekommen«, sagte Möwe. »Vielleicht ist es ein Vorzeichen.«
    »Ich hoffe, ein gutes«, sagte Schlange. »Das Tier ist ganz aufgeregt, beinahe, als wollte es uns etwas sagen. Sind sie normalerweise nicht furchtsamer?«
    »Wir brauchen kein Glück und auch keine Vorzeichen.« Die vom Muster überzogenen Züge des Hauptmanns waren ernst, seine grauen Augen klar und entschlossen wie die seines Sohns. Das Sonnenlicht fiel hell auf die ungezeichnete Seite seines Gesichts, und einen Augenblick lang hätte es beinahe Johnny sein können, der dort stand. »Kompetenz und Planung und gute Vorbereitung werden uns den Erfolg sichern, wie schon bei all unseren vergangenen Unternehmen. Achtet nicht auf den Vogel; vielleicht hat er sich verflogen und ist im Westwind vom Kurs abgekommen. Unsere eigene Kraft wird uns zum Sieg führen; wir brauchen keine Vorzeichen.«
    »Dennoch«, sagte Möwe und warf mir noch einen Blick zu. Aber er verfolgte das Thema nicht weiter, und ich konnte sehen, dass es keine Möglichkeit gab, ihnen mitzuteilen, was ich wusste. Dann kam plötzlich Gareth zum Hafen herunter, er sah blass aus und wirkte angespannt. Der Hauptmann richtete sich langsam

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