Das Kinder-Gesundheitsbuch
Meningokokken zu einem rasch auftretenden und sich schnell ausbreitenden fleckig-roten Hautausschlag gemeinsam mit den oben genannten Symptomen kommen:
Auf jeden Fall sollten Sie Ihr Kind sofort vom Arzt untersuchen lassen. Übrigens kann gerade diese Hirnhautentzündung auch Jugendliche betreffen.
Bei einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) zeigen sich daneben oder vorrangig
Störungen des Bewusstseins bis hin zum Koma, Teilnahmslosigkeit, gestörte Ansprechbarkeit
Krampfanfälle
Störungen der Bewegung, zum Beispiel der Augenbewegung, des Schluckens oder auch der Gliedmaßen
Störungen der Empfindung und der Reflexe
Besonders schwierig ist die Früherkennung bei Säuglingen. Verdächtig sind wiederum in erster Linie Veränderungen des Allgemeinzustands, Fieber, Erbrechen, daneben
schrilles Schreien
Trinkschwäche
veränderte Hautfarbe
unregelmäßige Atmung
eventuell vorgewölbte Fontanelle
Bakterien oder Viren, in seltenen Fällen Pilze und Parasiten, infizieren bei einer Hirnhautentzündung die Hirnhäute. Bei einer Gehirnentzündung ist das Hirngewebe mit Viren befallen (sehr selten mit Bakterien).
Die Erreger gelangen meist nach Infekten der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts in die Blutbahnen, wo sie sich vermehren und dann zu den Hirnhäuten vordringen. Vor allem nach bakteriellen Hirnhautentzündungen kann es zu bleibenden Schäden kommen wie Hörstörungen, Entwicklungsstörungen, Epilepsie, in seltenen Fällen Hydrocephalus (Wasserkopf).
Auch nach einem Zeckenbiss kann es zu einer Gehirn- und Hirnhautentzündungen kommen (siehe Borreliose, > , und FSME, > ), ebenso im Rahmen einer Mumps- oder Masernerkrankung (siehe > und > ).
Als Prävention gibt es Impfungen gegen zahlreiche mögliche Erreger, wie HiB, Masern, Mumps, Polio, FSME, Pneumokokken und Meningokokken. Sehr wirksam reduziert wurde die Zahl bakterieller Gehirnhautentzündungen durch die Impfung gegen HIB. Demgegenüber scheinen bei den virusbedingten Gehirnentzündungen verschiedene Erreger regelrecht einander vertreten zu können, so dass zum Beispiel die Masernimpfung die Rate an virusbedingten Gehirnentzündungen insgesamt nicht im erwarteten Maße hat sinken lassen (siehe auch > ). Engen Kontaktpersonen wird bei Meningokokken und HIB eine antibiotische Prophylaxe empfohlen.
Der Kopf im Querschnitt
Tests bei Verdacht auf Hirnhautentzündung
Sind Sie nicht sicher, ob bei Ihrem Kind der Verdacht auf eine Hirnhautentzündung begründet ist, können Sie folgende Tests machen:
Wenn Sie den Kopf Ihres liegenden Kindes mit den Händen unter seinem Nacken hochheben, und es dabei Schmerzen im Nacken hat oder die Beine zur Entlastung in den Knien anwinkelt, bzw. wenn Ihr Kind den Kopf nicht auf die Brust beugen kann, ist dies ein Hinweis auf »Nackensteife«, einem Hauptsymptom von Hirnhautentzündung.
Weitere Hinweise sind:
Wenn Ihr Kind im Bett mit durchgestreckten Knien sitzend seine Arme nicht vor sich in die Luft strecken kann
oder es im Sitzen mit seinem Mund die angezogenen Knie nicht berühren kann
oder Sie bei Ihrem liegenden Kind die gestreckten Beine nicht mehr wie gewohnt weit nach oben heben können, sondern es bereits beim leichten Anheben der Beine Schmerzen im Rücken spürt (nicht in den Knien!).
Gehen Sie bei allen genannten Symptomen unverzüglich zum Arzt – ebenso in allen Zweifelsfällen!
Wann zum Arzt?
Jeder Verdacht auf eine Gehirn- oder Hirnhautentzündung sollte Sie sofort zum Arzt führen.
Hat Ihr Kind hohes Fieber, akute Kopfschmerzen, erbricht es, ist sein Bewusstsein getrübt, suchen Sie sofort das nächste Krankenhaus auf!
Was macht der Arzt?
Bei Verdacht auf eine Hirnhautentzündung wird der Arzt im Krankenhaus Blut und Rückenmarkflüssigkeit (Liquor) entnehmen (Lumbalpunktion), da diese bei einer Hirnhautentzündung verändert ist. Wird eine Gehirnentzündung vermutet, werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt, zum Beispiel ein EEG oder eine Kernspintomographie.
Ihr Kind wird bei einer bakteriellen Meningitis über Infusionen Antibiotika bekommen, um die Erreger abzutöten und bleibende Hirnschäden zu verhindern. Krampfanfälle werden mit speziellen Medikamenten behandelt.
Eine virusbedingte (aseptische) Meningitis, wie sie beispielsweise bei Mumps auftreten kann, ist zwar unangenehm, aber fast immer harmlos. In diesen Fällen werden meist nur die Symptome gelindert. Ganz anders bei der viralen Gehirnentzündung: Sie kann schwere Formen annehmen, etwa bei einer Herpes-Enzephalitis, die mit
Weitere Kostenlose Bücher