Das Kinder-Gesundheitsbuch
am schonendsten dadurch entleeren, dass man seitlich nach außen einen sanften Zug ausübt, so dass der Pickel sich auf Zug und nicht auf Druck entleert. In diesem Fall verhilft ein Tupfer Fucidine-Creme zu einer sicheren Abheilung des eröffneten Pickels. Mit einem fettfreien Abdeckstift lassen sich unschöne Pusteln zudem recht gut verdecken. Da am Anfang einer Behandlung, wie sie oben vorgeschlagen wird, nicht so schnell ein Erfolg eintritt wie mit chemisch wirksamen Arzneimitteln, braucht Ihr Kind bzw. Ihr Teenager Geduld und Ihre Unterstützung, um die Therapie nicht vorschnell abzubrechen. Denn fast immer stellt sich der sichtbare Erfolg nach einigen Wochen ein.
Auch über die Ernährung kann Ihr Kind Einfluss auf die Pickel nehmen. Meiden sollte es Schokolade, Schweinefleisch, Süßigkeiten, Kaffee, Saftkonzentrate und Limonaden. Denn da die Haut auch eine entgiftende Funktion hat, belasten alle Nahrungsmittel, die entgiftet werden müssen, die Haut zusätzlich. Günstig wirken täglich etwas rohes Sauerkraut, Vollwerternährung und viel Gemüse. Sonnenlicht (keine langen Sonnenbäder!) kann sich sehr positiv auswirken, manchmal auch Salzwasser.
Die Verwendung von Sonnencreme sollte Ihr Kind auf das Notwendige einschränken und dann nur hochwertige, möglichst natürliche und nicht unnötig starke Sonnencremes benutzen. Empfehlenswert sind die Sonnencreme Kinder von WALA mit Lichtschutzfaktor 30 sowie die Edelweiß Sonnencreme von WELEDA mit Lichtschutzfaktor 20.
Schuppenflechte
Psoriasis
Schuppenflechte ist im Kindesalter selten – im Hintergrund steht meist eine erbliche Veranlagung.
Typische Symptome
dunkelrote deutlich begrenzte, leicht erhabene und weiche Hautstellen, auf denen sich
grobe silbrig-graue Schuppen bilden
hauptsächlich an den Streckseiten der Gelenke, am ganzen Kopf, an Brust und Rücken
Juckreiz nur bei Entzündung (wässrige Ausscheidung)
manchmal Nagelveränderungen
Die Schuppenflechte geht von den unteren Hautschichten aus, ihr Charakteristikum ist ein »überschießender Stoffwechsel«, der zu Entzündungen der Haut führt. Betroffen sind Kinder ab dem Schulalter, am häufigsten bricht die Erkrankung in der Pubertät aus.
Bei der Schuppenflechte entzünden sich einzelne Hautstellen, wodurch sie dunkelrot werden.
Die Hautzellen teilen sich an diesen Stellen zu schnell, sie verhornen zu rasch und deshalb unvollständig. Dadurch entstehen die typisch silbrig-grauen Schuppen. Häufige Auslöser im Kindesalter sind Infektionen und Belastungssituationen, vor allem psychischer Stress – das kann bereits die Pubertät selbst sein. Dahinter steht meist eine erbliche Veranlagung.
Die Schuppenflechte kann am ganzen Körper auftreten, meist zeigt sie sich jedoch an den Streckseiten der Gelenke, also an Knien und Ellenbogen, sowie im Gesicht, auf der Kopfhaut, an den Brustwarzen und am Kreuzbein.
Manchmal kommt es auch zu Veränderungen der Nägel, etwa zu gelblichen Verfärbungen oder Verdickungen.
Die Schuppenflechte neigt zu chronischem Verlauf, muss aber keine Beschwerden bereiten und kann auch jahrelang ganz verschwunden sein, bevor sie wieder auftritt.
Wann zum Arzt?
Gehen Sie zum Arzt, wenn Ihr Kind einen länger anhaltenden Hautausschlag zeigt, auch wenn dieser kaum Beschwerden verursacht.
Was macht der Arzt?
Da es sich um ein möglicherweise langfristiges Problem handelt, ist eine sichere Diagnosestellung durch den Hautarzt wichtig.
Die Behandlung im Kindesalter ist bei verschiedenen Formen der Schuppenflechte so unterschiedlich und individuell, dass eine Beschreibung den Rahmen dieses Ratgebers sprengen würde. Konventionell helfen vor allem Salicylsäure-Salben die Schuppen zu lösen. Kortisonsalben werden eingesetzt, um Entzündungen zu unterdrücken. Vitamin-D-ähnliche Präparate, Retinsäurepräparate oder Immunsuppressiva sorgen dafür, dass die überstarken Zellteilungen in der Haut abgeschwächt werden.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
Ein erfahrener anthroposophischer oder homöopathischer Arzt kann im Kindes- und Jugendalter mit einer individuellen innerlichen Therapie oft mittelfristig erfolgreich sein; in Betracht kommen zum Beispiel
Kalium arsenicosum D6 bis D30 Glob.
und
Sepia D6 bis D30 Glob.
Bei nicht zu ausgedehntem Hautbefall kann eine Salbe mit Herbstzeitlosen-Extrakt sehr wirksame Hilfe leisten
Colchysat Bürger 10,0 in Rosatum Heilsalbe WALA ad 100,0
In der Apotheke mischen lassen. 2-mal tägl.
auf die betroffenen Hautstellen
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