Das Kinder-Gesundheitsbuch
bilden können.
Ohne Blut zu saugen, kann eine Laus höchstens eine Woche überleben. Die Entwicklung vom Ei (Nisse) bis zur Blut saugenden Larve dauert neun Tage, und es vergehen weitere zehn Tage, bis aus der Larve eine Laus geworden ist, die Eier legt, und zwar drei bis neun Eier täglich, etwa vier Wochen lang.
Übertragen werden Läuse durch engen Kontakt von Kind zu Kind zum Beispiel beim Spielen im Kindergarten und in der Schule. Ist ein Kind befallen, müssen täglich alle Kameraden nach Nissen und Läusen abgesucht werden. Es empfiehlt sich, die Familienmitglieder ebenfalls zu behandeln, da es sonst schnell zu einer permanenten Wiederansteckung (Pingpong-Effekt) kommt.
Kopfläuse sind übrigens kein Zeichen mangelnder Hygiene.
Aus ganzheitlicher Sicht
Es ist auffallend, dass in einer Familie nie alle Familienmitglieder gleich anfällig für Kopfläuse sind. Je gefestigter ein Mensch ist, je besser er sich zur Umgebung hin abgrenzen kann, umso seltener wird er Kopfläuse haben. Umgekehrt wird sofort deutlich, dass gerade Kinder in Gruppen besonders »lausanfällig« sind – und dass das im Kindesalter auch ein wenig dazugehört. Die erste Pflicht jedes »Laus-Erfahrenen« ist es, die Panik der Eltern zu beruhigen, die manchmal auch mit Ekel einhergehen kann.
Denn die Kopflaus tut letztlich niemandem etwas, sondern ist ein Zeichen dafür, dass das Kind seelisch noch nicht ganz »in sich angekommen« ist und deshalb Tiere noch in seinen Haaren nisten können, die da nicht hingehören.
Mit der Pubertät ist die Lausneigung meist ausgestanden.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie nicht sicher sind, stellen Sie Ihr Kind bei Verdacht auf Läuse dem Arzt vor. Er kann sofort erkennen, ob es sich um Kopfläuse handelt, wenn er sich ausreichend Zeit nimmt, danach zu suchen. Wenn Sie eine Behandlung ohne Erfolg versucht haben, sollten Sie ebenfalls zum Arzt gehen.
Was macht der Arzt?
Der Arzt wird Ihnen ein Shampoo gegen die Läuse verschreiben und Ihnen die notwendigen Maßnahmen wie das Kämmen mit dem Nissenkamm und das Reinigen der Kleidung etc. erläutern. Am häufigsten werden folgende Mittel verschrieben: Goldgeist-forte, das Pyrethrum-Extrakte aus Chrysanthemenarten enthält sowie chemisch hergestellte Verwandte davon – so genannte Pyrethroide wie das Präparat InfectoPedicul® – oder Präparate wie NidaL®, die bei den Läusen zum Ersticken und Herzstillstand führen. Die Unbedenklichkeit der handelsüblichen Shampoos, die Pyrethrine und Pyrethroide enthalten, ist nach wie vor umstritten.
Da innerhalb einer Woche nach der Erstbehandlung noch Larven aus den Eiern schlüpfen, die nicht durch das Shampoo getötet werden, muss die Haarprozedur nach acht Tagen unbedingt wiederholt werden. Kindergarten und Schulkinder brauchen nach der zweiten Behandlung eine Bestätigung des Arztes, dass sie wieder »läusefrei« sind. Erst dann dürfen Sie in die Gemeinschaftseinrichtungen zurück.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
Eine wirksame Kopflausbehandlung wurde nicht von der Anthroposophischen Medizin, sondern vor Jahrtausenden in Indien erfunden:
Die Verwendung von Blättern des Neem-Baumes erlaubt eine sanfte und sichere Behandlung. Der Neem-Extrakt verhindert, dass die Läuse Chitin bilden können, das sie als Gerüstsubstanz für ihren Körper unbedingt benötigen.
Der Mensch aber bildet kein Chitin und somit ist der Neem-Extrakt für ihn ungiftig. (Bezugsadresse im Anhang auf > ).
Wirksam und unbedenklich ist das
Neem-Shampoo von Trifolio M
am 1., 3. und 8. Tag jeweils 1 / 3 der Packung auftragen (Adresse > ).
Die Kopflaus
Kopfläuse und Nissen müssen täglich mit einem Nissenkamm ausgekämmt werden.
Wie Sie als Eltern helfen können
Entscheidend für den Erfolg der Therapie ist die zusätzliche, gründliche Entfernung der Nissen mit dem Nissenkamm, und zwar täglich. Nur wenn Sie als Eltern diese Maßnahmen konsequent durchführen, können Sie einen erneuten Befall Ihres Kindes und der Kinder in seiner Umgebung verhindern. Läuse sind extrem empfindlich, bereits eine leichte Verletzung durch den Nissenkamm bewirkt das Absterben der Laus. Außerdem müssen Sie Bettwäsche, Handtücher etc. während des Befalls täglich wechseln und bei 90°C waschen. Stofftiere, Kissen und andere Gegenstände aus Stoff können Sie zur Abtötung der Larven, Nissen und Läuse am besten mehrere Tage in der Tiefkühltruhe einlagern. Sämtliche Kopfbedeckungen, Schals und Wollkragen von Mänteln und Jacken müssen
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