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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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sich negativ auf die Fähigkeit der Kinder aus, richtig zwischen Fremdem und Eigenem unterscheiden zu können. Kinder mit Allergien haben häufig von sich aus die Neigung, sich durch ihre Sinnesorgane in die Umwelt »hinaussaugen« zu lassen.
    Sie sind überwach bei allem, was sich in der Umgebung befindet, und umso weniger »präsent« bei dem, was sich in ihrem eigenen Inneren abspielt. Es ist durchaus zutreffend, heute von einem weit verbreiteten »Aufmerksamkeitsdefizit« bei der Verdauung zu sprechen: Speisen, die »nebenbei« vertilgt werden, die das Kind nicht ausreichend kaut, können vom Organismus nicht richtig verdaut werden.
    Dasselbe gilt für Nahrungsmittel, die es in einer seelisch gestressten oder einsamen Situation isst, die ohne Ernährungsrhythmus »zwischendurch« geschluckt werden.
    Der ganze Verdauungsvorgang wird maßgeblich durch Riechen, Schmecken, Kauen und ausreichend Ruhe bei und nach dem Essen gelenkt.
    Hunger und Appetit intensivieren den Verdauungsvorgang entscheidend. – Wenn wir die Konzentration einer wiederkäuenden Kuh auf der Weide beobachten, können wir annähernd begreifen, welche leiblichen und seelischen Kräfte eigentlich in die Verdauung investiert werden können.
    Durch sorgfältiges, gemeinsames Vorbereiten der Mahlzeiten, ein kurzes Dankgebet oder Lied zu Beginn der Mahlzeit, durch Zuhören und positive Gespräche und vor allem durch ausreichend Ruhe und Zeit beim Essen kann die Verdauungsaktivität des Kindes gestärkt werden. Ebenso wichtig sind danach ausreichend lange Nahrungspausen, die dem Organismus Zeit lassen, die Nahrung vollständig abzubauen und aufzunehmen (um im Bild zu bleiben: ausreichend lange »wiederzukäuen«, ehe Neues verdaut werden muss).
    Allein aufgrund dieses kurzen Überblicks wird deutlich, dass Allergien nicht mit einem einzigen Medikament, einer Art »Zaubermittel«, zu behandeln sind. Vielmehr erfordert es einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem auf leiblicher, seelischer und geistige Ebene betroffene Kinder und deren Eltern gestärkt und unterstützt werden können – ein Ansatz, bei dem Medizin und Pädagogik ineinandergreifen und wir als Gesellschaft gefordert sind. Denn die richtige Unterscheidung zwischen Fremdem und Eigenem ist eine Fähigkeit, von der wir alle profitieren, sie ist Voraussetzung für eine gesunde Gemeinschaftsbildung, in der Individualität und Sozialwesen gleichermaßen ihren Platz haben.
Von Allergien und Allergenen
    Praktisch jeder Mensch kann auf irgendeine Substanz oder einen Umwelteinfluss überempfindlich reagieren. Dabei kann es zu einer Unverträglichkeitsreaktion (Pseudo-Allergie) und zu einer allergischen Reaktion im eigentlichen Sinne kommen. Eine Pseudo-Allergie ist eine Reaktion der Haut oder der Schleimhäute, die nicht über das Immunsystem vermittelt wird, obwohl sie im Erscheinungsbild von einer Allergie oft nicht zu unterscheiden ist. Eine Pseudo-Allergie wird hauptsächlich durch den Kontakt mit Medikamenten, Zusatzstoffen in Nahrungsmitteln, pflanzlichem oder tierischem Eiweiß oder durch mechanische Reize wie Kälte, Wärme oder Licht hervorgerufen.
    Bei einer Allergie kommt es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf eigentlich unschädliche Substanzen (Allergene). Die allergische Reaktion zeigt sich zum einen als Entzündung der Haut, die von einer leichten Rötung bis hin zum schweren Ausschlag reicht. Zum anderen tritt sie als Entzündung der Schleimhäute von Atemwegen und Magen-Darm-Trakt auf.
    Unterschiedliche Allergene
    Man unterscheidet vier Arten von Allergenen:
Inhalationsallergene: Dazu zählen Pollen, Pilze, Tierhaare, Tierschuppen, Federn, Hausstaub, Ausscheidungsprodukte von Tieren sowie Holz- und Mehlstaub. Sie werden eingeatmet und lösen bei Allergikern dann zum Beispiel aus:
allergischen Schnupfen oder Heuschnupfen (siehe > ),
eine Bindehautentzündung (siehe > ),
Hautausschläge wie ein allergisches Kontaktekzem (siehe > ) oder Nesselsucht,
Neurodermitis (siehe > ) oder
Asthma bronchiale (siehe > )
Nahrungsmittelallergene: Diese werden nicht eingeatmet, sondern gegessen oder geschluckt.
Meist handelt es sich um pflanzliche oder tierische Eiweiße in Nahrungsmitteln, die im Magen-Darm-Trakt eine allergische Entzündung der Schleimhaut auslösen. In der Folge kann es zu
Durchfall und Erbrechen (siehe > ) sowie zu
in ihrer Beschaffenheit wechselnden Stühlen und Verstopfung (siehe > ) kommen.
    Zudem werden die Allergene über die Blutbahn weitertransportiert,

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