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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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auch Desensibilisierung genannt. Bei dieser Methode spritzt der Arzt in der Regel einmal wöchentlich speziell hergestellte Extrakte aus den entsprechenden Allergenen unter die Haut, zunächst in einer extrem verdünnten Dosis. Das Immunsystem des Kindes lernt, diese Allergenmenge ohne Panik zu verdauen. Allerdings muss das Kind nach dem Spritzen noch eine Zeitlang in der Praxis bleiben, weil die Gefahr eines allergischen Schocks besteht. Die Konzentration der Allergenlösung wird langsam gesteigert, und zwar mindestens drei Jahre lang.
    Die Erfolge von Hyposensibilisierungen sind sehr unterschiedlich. Im Idealfall kann sich der Körper mit Hilfe der Antikörper selbst gegen die Allergieauslöser wehren. Es treten dann keine oder nur noch geringe Symptome auf. Es ist bemerkenswert, dass diese Methode am eindrucksvollsten bei solchen Allergien wirkt, die gegenüber »gespritzten Allergenen« (Injektionsallergenen) bestehen: Bei Allergien auf Bienen- oder Wespengift ist die Desensibilisierung die Methode der Wahl.
    Leider weniger Erfolg versprechend ist die Desensibilisierung, wenn ein Kind auf mehrere Substanzen oder auf Hausstaub allergisch reagiert. Hier reicht es nicht aus, darauf hinzuarbeiten, dass einzelne Überreaktionen vergessen werden. Umso wichtiger ist es, in diesem Fall das Immunsystem generell zu stärken.
    Vorbeugen und Vermeiden
    Neben den Spezialtherapien bei den einzelnen Allergien, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen, gibt es eine Reihe allgemeiner Maßnahmen, die das Leben mit einer Allergie erträglicher machen und die bei allen Formen von Allergien helfen.
    Zunächst sollten Sie versuchen, die Allergieauslöser zu meiden. Ihr Kind kann nur vergessen lernen, wenn es ausreichend lange nicht ständig an die Allergie erinnert wird. Modeschmuck, der eine Nickelallergie auslöst, das Haustier, auf dessen Haare das Kind allergisch reagiert, Teppichböden, die Hausstaubmilben beherbergen usw., sollten aus der Umgebung des Kindes entfernt werden. Dabei stellen Tierhaarallergien besonders hartnäckige Allergien dar. Leider sagt ein negativer Allergietest vor Anschaffung eines Haustiers nichts aus, da sich die Allergie oft erst entwickelt. Allgemein können Sie aber davon ausgehen, dass bei bereits bestehender Hausstaubmilbenallergie das Risiko, auch noch eine Tierhaarallergie zu entwickeln, relativ hoch ist.
    Das sollten Sie bedenken, bevor Sie ein Haustier kaufen. Hausstaub können Sie zwar nicht abschaffen – da hilft alles Putzen nichts –, aber Sie können den Hausstaubmilben das Leben schwer machen (siehe > ). Verzichten Sie außerdem auf das Rauchen in Gegenwart Ihres Kindes, denn es fördert Allergien, indem es die empfindlichen Schleimhäute reizt.
    Der süßeste Versuch der Desensibilisierung bei Pollenallergie, auch Heuschnupfen genannt, besteht darin, Ihrem Kind täglich einen Löffel Honig aus der Region zu geben (erst ab dem 12. Lebensmonat!). Vermutlich stimulieren die im Honig enthaltenen Pollen das Immunsystem. Es gibt deutliche Hinweise, dass das Kind so die Pollen seiner Heimatregion besser »verdauen« kann. Allerdings löst dies nicht das Problem des mobilen Lebensstils: Je mehr Sie während der Pollensaison mit Ihrem Kind reisen, umso mehr steigt nach unserer Erfahrung das Allergierisiko. Bei Pollenallergie sollten Sie während der Saison eher gehen als Fahrrad fahren: Viele Heuschnupfenpatienten erleben während der Fahrradfahrt eine massive Verschlechterung, vor allem bei Allergien auf Gräser und Getreide. Der Grund: Sie atmen beim Fahrradfahren tiefer und schneller, die Bindehaut der Augen oder die Schleimhäute werden insgesamt leichter trocken und sie kommen in der gleichen Zeit mit zahlreicheren verschiedenen Allergenen in Kontakt als beim Gehen.
    Medikamentöse Behandlung
    Allergien können medikamentös unterdrückt werden. Dies kann zum Beispiel beim allergischen Asthma, bei schwerem Heuschnupfen oder bei der Neurodermitis eine entscheidende Hilfe sein, wenn etwa eine wichtige Prüfung ansteht. Andererseits muss man sich darüber bewusst sein, dass durch diese Medikamente
das Immunsystem nicht wirklich vergessen lernt, sondern nur in seiner Panik gehemmt wird
das Immunsystem nicht an eigener Kompetenz (»Verdauungskraft«) gewinnt.
    Insofern können Medikamente nicht die Methoden ersetzen, die den kindlichen Organismus stärken, sondern sie helfen immer nur vorübergehend, die Allergie erträglich zu machen.
    Die allopathische Medizin kennt unterschiedliche

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