Das Kinder-Gesundheitsbuch
der Zuwendung und Nacht = Ruhe und schlafen – im eigenen Bett. Wenden Sie sich Ihrem Kind zu, wenn es wach ist, wenn es »dran« ist. Dann cremen Sie es ein und sind für es da. Geben Sie ihm aber auch zu verstehen, wann es Zeit ist zu schlafen bzw. wann gerade ein anderer an der Reihe ist.
Strukturieren Sie den Tag zusätzlich in feste Ess-, Spiel- und Ruhezeiten. Führen Sie dazu Rituale ein, die bei dieser Strukturierung helfen. Anregungen finden Sie ab > im Anhang.
Das Kratzen bei Neurodermitis klingt so schlimm, dass es für andere schwer zu ertragen ist; andererseits fügen sich die Kinder durch Kratzen nie Verletzungen zu, die zu Narben führen! Es ist wichtig, dass Sie sich darüber im Klaren sind und lernen, nicht bei jedem Kratzen des Kindes panikartig dazwischen zu gehen. Denn dadurch entsteht eine immer »aufgekratztere« Atmosphäre, die permanent den Juckreiz verstärkt. Besser ist es, durch richtige Kleidung und Hautpflege den Juckreiz Ihres Kindes zu verringern, aber es auch einmal kratzen zu lassen, bis es von selbst aufhört.
Sorgen Sie dafür, dass sich zwischen Ihnen und Ihrem Kind eine Grenze bilden kann. So sollten Sie als Mutter nachts einige Stunden haben, in denen Sie selbst ungestört schlafen können – notfalls teilen Sie sich mit Ihrem Mann die Nachtwache, wenn es Ihrem Kind gerade sehr schlecht geht. Versuchen Sie ab dem zweiten Lebensjahr unbedingt zu erreichen, dass Ihr Kind im eigenen Bett schläft, ob im oder außerhalb des Elternschlafzimmers – wenigstens bis gegen drei Uhr morgens. Sie haben selbst auch ein Recht auf einige Stunden Schlaf. Schließlich müssen alle Beteiligten bei Neurodermitis nicht nur ein paar Tage, sondern Wochen und Monate durchhalten. Das wichtigste Therapieziel ist immer der Wiedergewinn eines regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus . Wenn Ihr Kind (wieder) durchschlafen kann, können Sie sein Ekzem bereits als leichteren Fall von Neurodermitis einordnen.
Sorgen Sie dafür, dass Sie als Eltern auch regelmäßig eine Vertretung haben und als Paar etwas unternehmen können: Je entspannter und zufriedener Sie als Eltern sind, umso besser heilt die Haut Ihres Kindes.
Besprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Partner oder einem guten Freund, wie es Ihnen selbst geht und wie der andere Sie erlebt. Hören Sie einfach zu und denken Sie über seine Worte nach, statt sich zu verteidigen. Äußern Sie Ihrem Partner gegenüber, welche Unterstützung Ihnen wichtig ist, damit Sie selbst nicht erschöpft und unzufrieden werden.
Diese Bewusstseinsbildung bewahrt Sie davor, eine zu enge Verbindung mit dem Kind einzugehen, die die Haut nie heilen lässt.
Ein familiäres Klima, in dem die Neurodermitis nicht den Lebens- und Kommunikationsmittelpunkt darstellt, fördert die Heilung der Krankheit. Dazu gehört auch, die Ausschläge nicht zu dramatisieren. Äußerungen wie »ein furchtbarer oder ganz schlimmer Ausschlag« in Gegenwart Ihres Kindes können sehr kontraproduktiv wirken.
Manchmal ist das Klima innerhalb der Familie schon so belastet, dass ein neutraler Dritter besser helfen kann. Scheuen Sie sich in diesem Fall nicht, sich Hilfe zu suchen.
ERKRANKUNGEN DES KOPFES
Kopf, Sinnesorgane und Nervensystem
Die meisten Babys werden aus der Schädellage heraus geboren, das heißt, sie kommen normalerweise mit dem Kopf zuerst auf die Welt. Der Kopf wird intuitiv als etwas Besonderes und Schützenswertes empfunden. Bei der Geburt bleiben die Hände der Hebamme vor allem am Kopf, auch später beim Säugling berühren wir immer mit einer Hand den Kopf des Kindes, um diesen zu schützen und zu halten.
Im Kopfbereich liegen Sinnesorgane und Nervensystem besonders dicht beieinander: Bei relativer körperlicher Ruhe herrscht innerlich höchste Aktivität. Hier schafft der Organismus die Voraussetzungen für unser waches Bewusstsein (»Tagesbewusstsein«), in dem die seelisch-geistige Individualität sich frei bewegen kann:
Sinneswahrnehmungen können »analysiert«, Gedanken können »umgebaut« und neu zusammengesetzt werden. Sinneseindrücke können in gewisser Hinsicht als Nahrung für das Seelisch-Geistige bezeichnet werden, als »geistige Nahrung«, die aufgenommen, »verdaut« und umgewandelt wird.
Im Magen-Darm-System lernt das Kind dagegen allmählich, stoffliche Nahrung differenziert wahrzunehmen, aufzuschlüsseln und daraus seine eigenen Organe aufzubauen. In beiden Fällen kommt es zu Reifungsschritten – im Bereich des Magen-Darm-Systems mit stofflicher, im
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