Das Kinder-Gesundheitsbuch
Kopfbereich mit »geistiger Nahrung«: Wahrnehmungen werden immer bewusster »verdaut« und eigene Gedanken »aufgebaut«.
Zwischen beiden Systemen, dem Nerven-Sinnes-System und dem Stoffwechsel-Gliedmaßen-System (siehe ab > ) besteht eine lebendige Wechselwirkung: Wird das heranreifende Kind mit Sinneseindrücken überfordert, kann sich das negativ auf die Verdauungstätigkeit auswirken. Dann hat es keinen Appetit, einen unregelmäßigen Stuhlgang und eine gestörte Verdauung.
Umgekehrt wirkt die Verdauung unmittelbar auf die Vorgänge im Kopf zurück: Hat das Kind nicht gefrühstückt, sinkt sein Blutzucker ab und es hat Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren. Wie wichtig eine gesunde Ernährung und damit auch gesunde Verdauung für die Entwicklung unserer geistigen Anlagen ist, sieht man besonders daran, dass Unterernährung bei Säuglingen lebenslang die intellektuellen Fähigkeiten beeinträchtigen kann.
Innerhalb des Kopfes entdecken wir wieder die Dreigliederung des menschlichen Organismus (siehe > ):
Das zentrale Nervensystem in der Schädelhöhle zusammen mit den großen, paarig angelegten Sinnen Augen und Ohren auf der einen Seite,
den beweglichen Unterkiefer, die Mundhöhle und den Kauapparat, die alle zum Stoffwechsel-Gliedmaßen-System gehören, auf der anderen Seite
dazwischen (vermittelnd) die Atmung (Nase), die zum Rhythmischen System gehört.
Das Mittelgesicht mit seinen Kieferhöhlen bildet sich erst im Laufe der Kindheit aus. Es verleiht dem kindlichen Gesicht im weiteren Verlauf seinen individuellen Charakter, der auch durch die sich immer stärker ausformende Nase mitgeprägt wird (siehe auch > ).
Die Atmung, vor allem die Ausatmung ist wichtig für die richtige Belüftung von Nasennebenhöhlen und Mittelohr. Werden diese nicht ausreichend belüftet, kann es zu chronischen Ergüssen im Bereich des Mittelohrs kommen und damit zu Mittelohrentzündungen. Bei einer chronischen Mittelohrentzündung ist das Kind in seiner Hörfähigkeit beeinträchtigt – es spricht folglich auch schlechter –, bei chronisch zugeschwollenen Atemwegen ist sein Geruchsinn eingeschränkt. In beiden Fällen sind die Sinneseindrücke beeinträchtigt, was sich dauerhaft negativ auf die seelisch-geistige Entwicklung auswirken kann. Schließlich sind unsere Sinne die Tore, durch die sich die Seele zur Außenwelt hin öffnen kann.
Der Durchbruch und Aufbau der Zähne ist wichtig, damit das Kind Werkzeuge hat, um die Nahrung zu zerkleinern und dadurch richtig aufnehmen und verdauen zu können. Im Bereich der Augen muss das Kind lernen, die beiden Sehachsen allmählich kontrolliert zusammenzuführen, um räumlich sehen zu können.
Eine ganzheitliche Förderung der kindlichen Entwicklung durch Elternhaus, Erzieher und den Kinderarzt zielt darauf ab, das Kind im Bereich aller Sinnesorgane gleichmäßig und harmonisch zu fördern. Dafür ist zum Beispiel für eine gute Geruchswahrnehmung eine freie Nasenatmung wichtig, etwa durch ein gutes Raumklima und ausreichende Durchwärmung der Extremitäten (keine kalten Füße!). Ebenso wichtig ist es, darauf zu achten, mit welchen Sinneseindrücken Augen und Ohren »genährt« werden, damit sie sich gut entwickeln.
Kopfschmerzen und Migräne
Typische Symptone
Kopfschmerzen an unterschiedlichen Stellen
Bei Migräne zusätzlich:
Kopfschmerzattacken, meist einseitig
Übelkeit
Erbrechen
Sehstörungen
Taubheitsgefühl
Kopfschmerzen entstehen nicht nur bei Erkrankungen im oder am Kopf. Sie treten bei Kindern häufig als Begleitsymptom bei akuten oder chronischen Erkrankungen auf (siehe Leitsymptome, > ). Auch bei Fehlhaltungen der Halswirbelsäule, bei Kopfverletzungen wie einer Schädelprellung oder Gehirnerschütterung kommt es zu Kopfschmerzen. Ebenso können Sehfehler, etwa Kurzsichtigkeit oder Schielen, die Ursache sein. Seelische Probleme wie Ängste, Sorgen oder Überforderung können bei Kindern vor allem im Schulalter zu Kopfschmerzen führen.
Kleinere Kinder klagen dagegen bei Problemen eher über Bauchschmerzen. Nicht selten schlagen solche »funktionellen« Bauchschmerzen um das neunte Lebensjahr herum in Kopfschmerzen um. Bei Kindern ist der Spannungskopfschmerz eine häufige Form von Kopfschmerzen. Er tritt charakteristischerweise bei oder nach geistigen Anstrengungen (Schule!) auf oder wird von äußeren Auslösern, etwa einem Wetterumschwung, ausgelöst.
Demgegenüber treten Migräneanfälle periodisch auf und folgen dann stärker eigenen
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