Das Kinder-Gesundheitsbuch
1928 zufällig auf einer Nährbodenplatte mit Eitererregern, dass an den Stellen, an denen sich Schimmelpilze entwickelt hatten, keine Eitererreger wuchsen. Bei einer genaueren Untersuchung der Schimmelpilze fand er eine Substanz (Penicillin), mit der sich die Pilze gegen die Bakterien schützen konnten. Schimmelpilze leben vom Abbau von Stoffen, die andere Lebewesen gebildet haben, dabei nehmen sie kein Sonnenlicht zur Photosynthese auf (wie zum Beispiel höhere Pflanzen), um Substanzen zu bilden. Während die Entdeckung des Penicillins die Medizin revolutionierte, gerieten die Heilwirkungen höherer Pflanzen (Rettich, Senf) zunehmend in Vergessenheit. Viele der heute verwendeten – mittlerweile synthetisch hergestellten – Antibiotika, entstammen den Produkten, die von Schimmelpilzen gebildet werden.
Unerwünschte Nebenwirkungen
Antibiotika richten sich aber nicht nur gegen fremde, sondern auch gegen körpereigene Bakterien, zum Beispiel im Darm, und stören damit das Milieu unserer gesunden Darmflora. In den frei werdenden Regionen können sich andere Keime ansiedeln und vermehren, auch Pilze (vermehrter Soor). Es kann zu untypischen Gärungsvorgängen kommen (Blähungen), zur Bildung anderer Giftstoffe mit einer Belastung der Leber, aber auch zu Durchfällen und Hautausschlägen. Vor allem können Antibiotika zu einer nachhaltigen Irritation des Immunsystems führen. An wenigen Orten des Organismus findet ein so differenzierter Austausch zwischen Außen und Innen statt, wie im Darm (siehe > ). Ein großer Teil unseres Immunsystems beschäftigt sich unentwegt mit der Darmflora und dem Darminhalt. Dabei geht es im Darm darum, »Eigenes« und »Fremdes« so auseinanderzuhalten, dass alles Fremde auf Distanz gehalten wird und alles Richtige hereingelassen wird. Je häufiger dieser Lernprozess durch Antibiotika vor allem im ersten Lebensjahr gestört wird, desto stärker wird das Immunsystem irritiert und umso häufiger können später Allergien auftreten. Das konnte mittlerweile für die Antibiotika-Gabe im ersten Lebensjahr in vielen verschiedenen, auch internationalen Studien gezeigt werden. In der richtigen Situation gegeben, sind Antibiotika ein Segen, bei falscher Anwendung eine unnötige Belastung. So sind zum Beispiel viele Entzündungen im Kindesalter durch Viren bedingt, bei denen Antibiotika gar nicht helfen können .
Begleitende Maßnahmen
Sollte die Gabe von Antibiotika notwendig sein, kann die Regeneration der Darmflora unterstützt werden zum Beispiel durch probiotische Joghurts, durch Bakterien, die zu einer gesunden Darmflora gehören (Lactobacillus GG), aber auch sehr gut durch potenzierte Medikamente, die die Organtätigkeit des Darmes unterstützen wie zum Beispiel das Präparat Aquilinum comp. (WALA). Außerdem können die Heilkräfte anderer Keim abtötenden Natursubstanzen wie Rettich oder Senf bei einzelnen Erkrankungen unterstützend eingesetzt werden.
In den einzelnen Kapiteln dieses Buches wird diese Möglichkeit jeweils beschrieben. Das wichtigste aber ist, dass Sie während einer Antibiotika-Therapie Zucker in Form von Süßspeisen und Süßigkeiten sowie Säfte vermeiden!
Denn die Kombination von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Antibiotika fördert das Wuchern unerwünschter Candida-(Spross-) Pilze im Darm und bei älteren Mädchen und Frauen auch in der Scheide – mit allen lästigen und gesundheitsschädlichen Folgen (siehe > ). Bedenken Sie schließlich, dass Antibiotika nicht gesund machen, sondern nur Bakterien abtöten: Bettruhe, ausreichend lange Erholungszeiten und die Unterstützung der Lebensorganisation des Kindes durch die in diesem Buch genannten Maßnahmen fördern die immer notwendigen Selbstheilungsprozesse.
Wer glaubt, dass Antibiotika diese Maßnahmen überflüssig machen, wird böse Überraschungen erleben, etwa, wenn ein Kind mit eitriger Mandelentzündung einen Tag nach Antibiotika-Verordnung in die Schule geschickt wird oder gar eine Schulaufgabe schreiben muss: Rückfälle, anhaltende Schwächezustände des Immunsystems und damit der erneute Bedarf von Antibiotika können die Folgen sein.
IN RUHE ZU HAUSE GESUND WERDEN
Liebevolle Pflege
In den meisten Fällen können kranke Kinder zu Hause von ihren Eltern gesund gepflegt werden.
Um eine gesundheitsfördernde häusliche Umgebung zu schaffen, gilt es einige Regeln zu beachten.
Kranke Kinder brauchen besonders viel Liebe und Zuwendung – und weder Fernsehen noch Computer.
Verordnet der Arzt Bettruhe,
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