Das Kinder-Gesundheitsbuch
allgemeinverbindliche Grundlage der ärztlichen Impfberatung dar. Sie können Eltern aber nicht die Entscheidung abnehmen, ob sie ihr Kind impfen lassen möchten oder nicht. Diese Entscheidung können Eltern nur treffen, wenn sie sorgfältig über das Für und Wider der einzelnen Schutzimpfungen aufgeklärt wurden. Die Impfungen sollen und dürfen nur durchgeführt werden, wenn sich die Eltern daraufhin aus freien Stücken dafür entscheiden.
Für Kinder empfohlene Impfungen
(siehe auch www.rki.de )
Stand: August 2010
AAuffrischimpfung: Diese sollte möglichst nicht früher als 5 Jahre nach der vorhergehenden letzten Dosis erfolgen
GGrundimmunisierung aller noch nicht geimpften Jugendlichen bzw. Komplettierung eines unvollständigen Impfschutzes
SStandardimpfungen mit allgemeiner Anwendung = Regelimpfungen
SMStandardimpfungen für Mädchen
JJährlich bei Kindern mit chronischen Erkrankungen
Erst aufklären, dann entscheiden
Auf der einen Seite schützen Impfungen meist zuverlässig vor zum Teil schweren, manchmal tödlich verlaufenden Krankheiten. Auf der anderen Seite können Sie aber auch ein bisher vollkommen gesundes Kind selbst krank machen, zu Behinderungen oder sogar zum Tod führen. Auch wenn dies nur sehr selten geschieht, müssen Eltern um diese Risiken wissen, bevor sie sich für eine Impfung entscheiden.
Bevor der Arzt ein Kind impft, muss er deshalb die Eltern nicht nur über die allgemein empfohlenen Schutzimpfungen, über die zu verhütende Krankheit und ihre Komplikationen aufklären, sondern auch auf mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen der Impfstoffe hinweisen und Rückfragen der Eltern zulassen. Angesichts der Vielzahl empfohlener Impfungen und ihrer Nebenwirkungen ist dies heute in der kinderärztlichen Sprechstunde normalerweise nicht zu leisten. Damit nicht rechtswidrig ohne Aufklärung der Eltern geimpft wird, sollte der Arzt deshalb darauf bestehen, dass sich die Eltern zu Hause gründlich vorinformieren, damit im Gespräch die offenen Fragen geklärt werden können. Erst wenn sie erklären, dass sie jetzt ausreichend Bescheid wissen und sich für diese oder jene Impfung entschieden haben, wird geimpft.
Auch im Rahmen dieses Buches können wir diese Aufklärung nicht leisten. Dazu gibt es zu viele Impfstoffe, zu viele Pros und Contras, und die Listen möglicher Nebenwirkungen sind wie bei vielen allopathischen Arzneimitteln einfach zu umfangreich. Wir möchten Ihnen aber einige wichtige Aspekte aufzeigen, mit denen Sie Ihrer individuellen Impfentscheidung näher kommen können. Diese Überlegungen sind ganz allgemeiner Art.
Darüber hinaus legen wir Ihnen ans Herz, sich vor einer Impfung noch genauer zu informieren – am besten noch bevor Ihr Kind zwei Monate alt ist und die Standardimpfungen beginnen.
Dafür eignen sich zum einen die bereits empfohlenen Internetseiten des Robert-Koch-Instituts, die Ihnen den öffentlich empfohlenen Impfplan, aber auch in weiteren Links mögliche Impfnebenwirkungen und anerkannte Impfschäden vorstellen. Möchten Sie einen individuellen Impfplan, erhalten Sie die nötigen Informationen auf der Website des Vereins für individuellen Impfentscheid (siehe Adressen im Anhang > ). Bei den Informationen dieses Vereins ist die Unabhängigkeit von der Pharmaindustrie gewährleistet. Bei beiden Adressen bekommen Sie auch Broschüren zum Nachlesen und im Anhang auf > finden Sie Buchempfehlungen zum Thema: Nehmen Sie sich dafür Zeit!
Allgemeine Überlegungen
Am Anfang sollte die Überlegung stehen, welche Krankheiten für Ihr Kind so gefährlich sind, dass Sie ihm auf jeden Fall durch die Impfung eine Ansteckung ersparen möchten. Bedenken Sie dabei, wie groß die Gefahr für Ihr Kind im jeweiligen Alter wirklich ist und wann die Gefahr in sein Leben tritt. Ein Beispiel: Ist es in Ihrer familiären Situation schon nötig, Ihren Säugling gegen Hepatitis B zu impfen, dessen Virus bei Blut- und Sexualkontakten übertragen wird? Ganz anders sieht es bei Röteln und Masern aus: Kinder und Mütter weisen heute im Gegensatz zu früher meist keine natürlich erworbene Masernimmunität mehr auf. Der Säugling erhält also nicht automatisch von der Mutter einen »Nestschutz« während der Stillzeit, und ältere nicht geimpfte Geschwister könnten ihn mit Masern anstecken. Säuglingsmasern aber sind besonders gefährlich, weil sich eine chronisch zerstörerische, tödlich endende Gehirnentzündung (SSPE) entwickeln kann. Es ist deshalb wichtig, dass alle
Weitere Kostenlose Bücher