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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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Infekten leiden, kann sich ein bei der Untersuchung gesund erscheinendes Kind schon bei einer Kontaktperson angesteckt haben. Aber auch die heißesten Sommerwochen sind ein eher ungünstiger Impfzeitpunkt.
    EINFACH- ODER MEHRFACHIMPFUNG?
    Um die Nebenwirkungen und die Verletzungen durch die Spritze beim Impfen so gering wie möglich zu halten, werden häufig mehrere abgeschwächte Krankheitserreger gemeinsam als Mehrfachimpfung verabreicht. Allerdings kann es für das Immunsystem schwieriger sein, gleichzeitig entsprechende Antikörper gegen bis zu sechs verschiedene Krankheitserreger zu bilden. Auch die Qualität der jeweiligen Antikörper ist dadurch manchmal so schlecht, dass häufiger nachgeimpft werden muss. Andererseits bekommt man manche Impfstoffe gar nicht mehr einzeln, sondern nur noch kombiniert mit anderen. Die Wahlfreiheit ist für Eltern also eingeschränkt, und eine individuelle Impfentscheidung nicht immer möglich.
    EMPFOHLENE IMPFUNGEN IM SÄUGLINGS- UND KINDESALTER
    Ärzte sind zunächst an den Impfkalender der STIKO als „medizinischem Standard“ gebunden. Selbstverständlich dürfen sie auch anders lautende Empfehlungen geben, wenn sie diese wissenschaftlich belegen können. Ein abweichendes Vorgehen in der Praxis muss sich auf jeden Fall immer auf die bewusste, ausdrückliche Erklärung der Eltern stützen.
Antibiotika
    Die Frage, ob ein Antibiotikum gegeben werden soll oder nicht, wird nicht nur unter Eltern, sondern auch unter Medizinern heftig und manchmal emotional diskutiert. Zunächst lässt sich einmal feststellen: Mit gutem Recht kann man sagen, dass Antibiotika zu den berühmtesten und wichtigsten Heilmitteln der modernen, naturwissenschaftlichen Medizin zählen. Sie werden wirkungsvoll eingesetzt zum Beispiel bei Gehirnhautentzündungen sowie bei schweren Lungen-, Nieren- oder Knochenentzündungen. Es grenzt geradezu an ein Wunder, wenn beispielsweise der Zustand eines Kindes mit einer schweren, durch Bakterien verursachten Gehirnhautentzündung (Meningitis) sich nach Gabe des richtigen Antibiotikums innerhalb weniger Tage deutlich verbessert.
    »Antibiotikum« bedeutet übersetzt so viel wie »gegen das Leben Gerichtetes«. Besser müsste man sagen »gegen fremdes Leben Gerichtetes«, denn ein Merkmal von Kranksein ist, dass sich fremdes Leben im eigenen Organismus ungehindert ausbreiten kann. Das können Bakterien, Viren, Pilze oder andere Mikroorganismen sein.
    Antibiotika können weder Viren noch Pilze bekämpfen, dafür aber verschiedene Bakterien.
    Entweder sie hindern sie am Wachstum (bakteriostatische Wirkung) oder sie töten die Bakterien ab (bakterizide Wirkung).
    In gewisser Hinsicht könnte man sagen, dass Antibiotika Heilmittel aus der Natur sind, schließlich müssen sich selbst Pflanzen gegen »fremdes Leben« schützen, wenn Sie zum Beispiel eine Verletzung haben. Im Harz des Myrrhe-Baumes etwa tauchen Substanzen mit Keim abtötender Wirkung auf, ebenso in verschiedenen ätherischen und besonders in einigen scharf schmeckenden Ölen wie etwa bei Rettich oder Senf.
    Wenn man Antibiotika gibt, dürfen sie nicht zu niedrig dosiert werden, da sonst manche der zu bekämpfenden Bakterien überleben und dabei unempfindlich, also gegen das Antibiotikum resistent werden. Aus diesem Grund muss ein Antibiotikum auch ausreichend lange gegeben werden – halten Sie sich deshalb unbedingt an die vom Arzt verordnete Anwendungsdauer!
    Diese wird heute so kurz wie möglich gefasst, weil auch die zu lange Gabe dazu führen kann, dass sich die gesunde Bakterienflora nicht erholt und »Problemkeime« überwuchern. Ebenso entstehen Resistenzen, wenn Antibiotika nach dem Gießkannenprinzip bei jedem Infekt gegeben werden. Fachleute machen sich heute große Sorgen, dass Antibiotika schon bald bei schweren Erkrankungen unwirksam werden könnten: In Ländern, in denen sehr häufig Antibiotika gegeben werden, beobachtet man deutliche Zeichen dieser Entwicklung – anders als dort, wo Ärzte nur sparsam und zurückhaltend Antibiotika verordnen.
    Am günstigsten ist es, wenn die Bakterien bekannt sind, die im Zusammenhang mit der Erkrankung als »fremdes Leben« auftauchen und das eingesetzte Antibiotikum ein enges Spektrum hat. Häufig eingesetzte Antibiotika sind Penicillin, Amoxicillin, Erythromycin, Co-Trimoxazol oder Cefalosporine.
    Die Entdeckung des Penicillins
    Das berühmteste Beispiel für Antibiotka-Bildung in der Natur ist die Entdeckung von Professor Alexander Fleming. Er erkannte

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