Das Kinder-Gesundheitsbuch
Sprechen gehört jedoch immer auch Zuhören.
Auch das Zuhören ist nicht nur ein zerebraler Vorgang, sondern geschieht durch den gesamten Bewegungsorganismus und die Atmung in feinster Resonanz. Das Kind ist beim Sprechen und Zuhören geistig, seelisch und leiblich tätig. Die Atmung vermittelt ebenso wie die Wärme zwischen dem Seelisch-Geistigen und dem Leiblichen des Kindes. Ist also die Atmung eines Kindes gestört, gelingt auch diese wichtige Vermittlung nicht. Rudolf Steiner hat im Rahmen der Waldorfpädagogik großen Wert darauf gelegt, dass die Kinder richtiges Atmen lernen. Auf vielen Ebenen kann die Atmung im Alltag positiv beeinflusst werden, gerade bei Kleinkindern. Deswegen sind Lieder so wichtig, Kinderreime mit künstlerisch-rhythmisierter Sprache und vor allem eine miteinander sprechende und einander zuhörende Gemeinschaft, in der das Seelische authentisch mitschwingt.
Wenn das Kind dauerhaft eine Umgebung erlebt, in der nicht mehr wirklich miteinander gesprochen, nicht mehr gespielt und miteinander gelacht oder gesungen wird, in der das Sprechen nur für intellektuelle Tätigkeiten instrumentalisiert wird, zum Austauschen von Informationen, zum Besprechen von Sachzwängen, wird sich auf Dauer beim Kind auch die Atmung verändern.
ERKRANKUNGEN DES MAGENDARM-TRAKTS
Das Verdauungssystem
Unser gesamtes Verdauungssystem dient einem speziellen Stoffwechsel: Aus der aufgenommenen und verdauten Nahrung gewinnen wir Energie, Wärme und wichtige Substanzen für den Aufbau unseres Körpers. Es findet also in diesem Sinne wörtlich ein Stoff-Wechsel statt: artfremde Stoffe werden über die Nahrungsmittel aufgenommen und chemisch sowie physikalisch so zerkleinert, dass der Organismus daraus seine eigenen Organe aufbauen kann.
Dabei wird unser Organismus umso mehr unterstützt, je natürlicher und frischer das Essen ist, das wir zu uns nehmen. Denn die frische Nahrung aktiviert die Verdauungsprozesse anders als industriell stark bearbeitete Nahrungsmittel dies tun. Offensichtlich muss und kann sich unser Körper bei frischen Nahrungsmitteln mehr anstrengen, sie ordentlich zu verdauen und die darin enthaltenen Lebenskräfte aus der Natur in eigene Lebenskräfte umzuwandeln.
Jeder gesunde menschliche Organismus braucht diese Herausforderung: Denn die Auseinandersetzung mit natürlichen und frischen Nahrungsmitteln stärkt unsere Verdauungskräfte, wie ein Spaziergang oder Arbeit in der freien Natur unsere Vitalität stärkt. Essen aus der Konserve wirkt demgegenüber so anregend wie Wartezeiten am Hauptbahnhof.
»Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper« – nicht nur aus anthroposophischer Sicht hängt die Fähigkeit zur Konzentration, Selbstbeherrschung und Ausdauer mit einer gesunden Verdauung zusammen. Die Basis dafür wird in der frühen Kindheit gelegt: Wir wissen heute, dass sich der Aufbau der lebenswichtigen Darmflora vor allem in den ersten drei Lebensjahren des Kindes vollzieht. Ausreichend langes Stillen, die Einführung frisch zubereiteter Nahrungsmittel zum richtigen Zeitpunkt, ein geregelter Ernährungsrhythmus und möglichst wenig Weißmehl und Zucker im Essen können Kinder vor Allergien schützen. Sie als Eltern können also mit dazu beitragen, dass chronische Krankheiten seltener werden, und Sie können eine stabile Basis für die Gesundheit Ihres Kindes schaffen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, welche Maßnahmen Sie im Einzelnen ergreifen können.
Warum H-Milch eine Kuhmilchallergie begünstigt
Das Milcheiweiß in der Milch ist hochspezifisch für die Kuh, von der es stammt. Um beim Menschen keine Allergie auszulösen, müsste dieses fremde Eiweiß vollständig im Verdauungsprozess zerstört werden. Genau das gelingt bei H-Milch aber nicht. Im Gegenteil: Das fremde Milcheiweiß passiert den Magen weit schneller als zum Beispiel Demeter-Vollmilch, die als einzige pasteurisierte Milch nur teilhomogenisiert ist. Beim Homogenisieren wird nämlich das Milchfett in kleinste Tröpfchen verschlagen und verbindet sich mit dem Milcheiweiß. Auf diese Weise »versteckt« H-Milch einen Teil des Milcheiweißes im Milchfett. Diese Mixtur aus »atomisiertem« Milchfett und Milcheiweiß kann den Magen und alle Abbauprozesse des kindlichen Darms sehr leicht »unerkannt« passieren und in den Körper aufgenommen werden. Dort aber lösen solche Fremdstoffe bereits Alarmreaktionen aus, weil normalerweise alles fremde Eiweiß im Verdauungsprozess vollständig zerstört werden muss. H-Milch
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