Das Kinder-Gesundheitsbuch
tägl. 1 Msp.
Hilfe durch Heileurythmie
Der Heilungsprozess kann durch Heileurythmie (siehe > ) wesentlich unterstützt werden. Dabei fällt bei Kindern mit Zöliakie oft auf, dass diese zunächst bestimmte heileurythmische Bewegungen, die sich aufbauend auf Darm und Leber auswirken, nur schwer nachahmen können. Daran zeigt sich der Krankheitsprozess. An solchen Übungen, die oft wie deformiert erscheinen, wird durch tägliches Üben besonders intensiv gearbeitet, bis die Nachahmung gelingt. Die Durchwärmung des Bauchraumes kann durch heileurythmische Übungen deutlich gefördert werden. Die Kinder werden unter der Behandlung oft selbstständiger, ausgeglichener und vitaler, die Verdauung wird stabiler.
Wie Sie als Eltern helfen können
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nur Nahrung ohne Weizen-, Roggen-, Gerste- oder Haferprodukte bekommt. Mit Hilfe spezieller Kochbücher und spezialisierter Lebensmittelabteilungen (zum Beispiel in Reformhäusern) ist eine glutenfreie Ernährung gut möglich. Die Kinder dürfen Kartoffeln, Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Milch, Gemüse, Obst, Eier, Fleisch und Fisch essen. Besonders empfehlenswert sind Hirse, Amarant und Quinoa (aus dem Reformhaus).
Das Ausmaß der Zöliakie kann variieren, in leichteren Fällen kann im Laufe der Kindheit eine gewisse Immuntoleranz nachreifen. Das gilt vor allem für den Hafer, der ein eigenes Klebereiweiß (Avenin) bildet. Nach längerer Symptomfreiheit können Sie deshalb vorsichtige Versuche mit Hafer machen, zum Beispiel mit 2Esslöffeln Haferflocken, zweimal wöchentlich.
Vorbeugen mit Stillen
Am besten beugen Sie einer Glutenunverträglichkeit vor, wenn Sie Ihr Baby mindestens sechs Monate lang voll stillen. Geben Sie ihm noch während der Zeit der Zufütterung (also etwa ab dem sechsten bis siebten Lebensmonat, nicht wesentlich später und auf jeden Fall vor dem Abstillen) kleine Mengen Getreideeiweiß in Form von 1 bis 2 Teelöffeln eingeweichten Haferflocken.
Darmeinstülpung
Invagination
Typische Symptome
plötzlich auftretende schwere kolikartige Bauchschmerzen, dazwischen symptomfreie Intervalle
plötzlich eintretende, auffallende, meist anhaltende Blässe
Erbrechen
schaumig-blutige Stühle (Spätsymptom!)
schlechter Allgemeinzustand
Bei einer Darmeinstülpung schiebt sich ein Darmabschnitt teleskopartig in den nachfolgenden Darmabschnitt. Das ist ein Notfall, da die eingestülpten Darmabschnitte nicht mehr richtig durchblutet werden und dadurch absterben können. Zwei Drittel aller betroffenen Kinder sind unter zwei Jahre alt. Meist findet sich bei ihnen keine spezifische Ursache. Bei älteren Kindern kommen vor allem Schwellungen oder anatomische Anomalien im Bereich des unteren Dünndarms und Blinddarms in Frage. In seltenen Fällen können so genannte Meckel-Divertikel (das ist im Dünndarmbereich eine sackartige Ausstülpung der Darmwand nach außen), Darmpolypen (in den Darm wachsende gutartige Geschwüre) oder eine Darmentzündung die Ursache sein. Auch Lymphknotenschwellungen im Rahmen von Infekten kommen in Betracht. Meist schiebt sich bei einer Darmeinstülpung der letzte Teil des Dünndarms in die nachfolgenden Darmabschnitte. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.
Wann zum Arzt?
Schreit Ihr Kind wegen starker Kolikschmerzen und ist es auffallend blass, sollten Sie umgehend die nächste Kinderklinik aufsuchen. Wichtig ist zu wissen, dass Ihr Kind sich nach plötzlich eintretender Blässe (während der Einstülpung) zunächst wieder erholen kann. Wenn Sie also zwischenzeitlich das Gefühl hatten, »mit meinem Kind stimmt etwas nicht, diese plötzlichen Schmerzen kann ich mir nicht erklären«, sollten Sie trotzdem vorsichtshalber zum Arzt gehen.
Was macht der Arzt?
Der Arzt führt eine körperliche Untersuchung durch. Eine Ultraschalluntersuchung kann die Diagnose sichern. Ein Einlauf mit einem Röntgenkontrastmittel für eine Röntgenuntersuchung dient bereits der Therapie. Denn in vielen Fällen lässt sich dadurch die Einstülpung rückgängig machen, vor allem wenn der Einlauf innerhalb von zwölf Stunden nach Auftreten der Beschwerden durchgeführt wird. Hilft der Einlauf nicht, muss operiert werden.
Wie Sie als Eltern helfen können
Eine Darmeinstülpung kann mit naturheilkundlichen Medikamenten nicht behandelt werden, sondern muss immer von einem Arzt durchgeführt werden. Jedes unnötige Zuwarten würde Ihr Kind gefährden. Geben Sie als Eltern keine Schmerzmittel, da sonst die Symptome für
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