Das Kinder-Gesundheitsbuch
Die Folge: Der Stuhl des betroffenen Kindes ist breiig, fett-glänzend und es nimmt zu wenig wichtige Nahrungsbestandteile auf. So kann es zu Mangelerscheinungen kommen, zum Beispiel zu Blutarmut durch Eisenmangel (siehe > ), oder zum Mangel an wichtigen Vitaminen und Spurenelementen (Zink, Selen, Folsäure).
Die Symptome können aber auch diskret sein oder gänzlich fehlen, während sich eine andere Autoimmunerkrankung entwickelt. Deshalb sollte eine Zöliakie bei allen kindlichen Autoimmunerkrankungen wie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 1, siehe > ), dem Morbus Crohn (siehe > ), aber auch rheumatischen Erkrankungen im Kindesalter ausgeschlossen werden. In 10 Prozent aller Fälle haben auch Familienangehörige eine Zöliakie.
Aus ganzheitlicher Sicht
Oft haben Kinder, die an Zöliakie leiden, eine Stoffwechselschwäche und zu wenig Eigenwärme. Das gesunde Gleichgewicht der Immunregulation hängt mit der Eigenwärme zusammen, die der kindliche Organismus entwickelt. Das beweist die Bedeutung akut-fieberhafter Infekte im frühen Kindesalter für die Entwicklung des Immunsystems. Das Auftreten der Zöliakie kann aber auch zunehmen, wenn die Verdauung des Kindes zu früh mit Klebereiweiß konfrontiert wird. Deshalb sollten entsprechende Nahrungsmittel vor Ende des sechsten Lebensmonats nicht gegeben werden. Laut Forschung ist es aber auch von Nachteil, wenn das Baby diese Nahrungsmittel zu spät, das heißt nach dem neunten Lebensmonat kennenlernt. Ganzheitlich betrachtet ist das durchaus verständlich: In den ersten sechs Monaten ist der Säugling noch sehr umweltoffen, danach beginnt er »Zähne zu zeigen«, sein Immunsystem ist also stärker auf Abwehr eingestellt.
Wir unterscheiden bei den Immunzellen zwischen Th2-Immunzellen, die eher die Toleranz von Fremdem regulieren, und den Th1-Immunzellen, die das »Sich-Wehren-Können«, das »Zubeißen-Können« steuern. Bei einer Zöliakie kommt es durch eine zu starke Th1-Antwort zu einer Zerstörung der eigenen Darmschleimhaut.
In Form einer autoaggressiven Entzündung findet ein Abbau nicht nur der Nahrung, sondern auch der eigenen Darmschleimhaut statt.
Wann zum Arzt?
Wenn Ihr Kind nicht richtig gedeiht, der Bauch anhaltend aufgetrieben und dick ist und die Stühle zunehmend schlechter riechen und fettig glänzen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Was macht der Arzt?
Zunächst erfragt der Arzt, nach welchen Nahrungsmitteln die Symptome aufgetreten sind.
Mit einer Blutuntersuchung können Antikörper gegen Getreide- und Darmwandbestandteile untersucht werden. Die endgültige Diagnose wird im Rahmen einer Saugbiopsie durch eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem Dünndarm gestellt. Nach Sicherung der Diagnose erfolgt eine ausführliche Ernährungsberatung.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
In der Therapie werden Nahrungsmittel mit Klebereiweiß vermieden, gleichzeitig werden Medikamente eingesetzt, die an den Grenzflächen der Dünndarmschleimhaut die Wahrnehmung, Akzeptanz und Einverleibung der Nahrung unterstützen. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass durch die moderne Getreidezucht vor allem beim Weizen der für den Menschen problematische Kleberanteil im Laufe der Zeit angestiegen ist. So gesehen beinhaltet eine erweiterte Therapie auch, sich politisch für eine gesunde Nahrungsmittelherstellung einzusetzen – im Idealfall für die biologisch-dynamische Landwirtschaft.
Die Therapie besteht in einer glutenfreien, am Anfang auch laktosefreien Ernährung. Die Kinder können ein normales Leben führen – vorausgesetzt, sie halten sich an die Diät.
Die Diät wird medikamentös unterstützt durch
Quarz D6 Trit. WELEDA
3-mal tägl. 1 Msp.
Cichorium Stanno cultum Rh D3 Dil. WELEDA
3-mal tägl. 5–10 Tropfen
Heidelbeertee
1 EL getrocknete Heidelbeeren mit 200 ml kaltem Wasser ansetzen, 10 Min. kochen, abseihen, davon tägl. 1–2 Tassen trinken.
Brombeerblättertee
1 TL Brombeerblätter mit 250 ml kochenden Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen, davon tägl. 1–2 Tassen trinken.
Bis zur völligen Stuhlnormalisierung hilft die Gabe von
Podophyllum D4, später D6 Dil./Glob.
5-mal tägl. 3–5 Tropfen/Globuli, mind. 4–6 Wochen lang geben.
Nach der ersten akuten Krankheitsphase zur Unterstützung des Wiederaufbaus der fein differenzierten Dünndarmschleimhaut
Aquilinum comp. Glob. WALA
3-mal tägl. 5 Globuli. Die Wirkung kann verstärkt werden durch
Antimonit D6 Trit. WELEDA
1- bis 3-mal
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