Das kleine Buch vom Riechen und Schmecken
lassen.
Ein Training für Weinkenner
Kann jeder ein Weinkenner werden? Ja, aber es braucht viel Übung. Die meisten Menschen können nur wenig über einen Wein aussagen, ob er rot oder weiß, süß oder sauer ist, und vor allem, ob er ihnen schmeckt oder eben nicht. Und eigentlich wäre das ja auch schon genug, schließlich geht es beim Weintrinken um den Genuss.
Die folgenden Informationen und kleinen Übungen werden Sie nicht zum absoluten Weinprofi machen, jedoch dazu beitragen, dass Sie beim nächsten Geschäftsessen mitreden oder Ihre Gäste gar mit Insiderwissen beeindrucken können.
Wie lässt sich Wein einteilen?
Als Basiswissen sollte man parat haben, dass es beim Wein vier Qualitätsstufen gibt, nämlich Tafelwein (Vino da tavola, Vin de table), Landwein ( IGT , Vin de Pays), Qualitätswein ( DOC / AOC ) und Qualitätswein mit Prädikat ( DOCG ). Der »schlechteste« ist – natürlich – der Tafelwein, der beste der Qualitätswein mit Prädikat. Erst der Nachweis der geographischen Herkunft des Weines, der Mindestqualität des Leseguts, die Einhaltung verschiedener Richtwerte und außerdem die Geschmacksprüfung durch den Fachmann machen in Deutschland einen Wein zum Qualitätswein.
Was sagt mir das Etikett?
Bevor man sich ans Probieren macht, lohnt sich ein Blick auf das Etikett, das schon viel über den Wein verraten kann: Qualitätsstufe, Name des Anbaugebiets, Höhe des Alkoholgehalts, Abfüller und Jahrgang. Bei Qualitätsweinen aus bestimmten Anbaugebieten muss auch eine amtliche Prüfnummer angegeben sein.
Sammeln Sie Informationen über die wichtigsten französischen, deutschen (insgesamt dreizehn) und italienischen Weinanbaugebiete!
In Deutschland wären diese die Ahr, Baden, Franken, die hessische Bergstraße, der Mittelrhein, das Mosel-Gebiet, die Nahe, die Pfalz, der Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen und Württemberg – diese Aufzählung erfolgt natürlich streng alphabetisch und nicht nach der Bedeutung der einzelnen Gebiete. Zu den bekanntesten französischen Weinanbaugebieten gehören Bordeaux, das Languedoc-Roussillon und der Burgund. Für Italien wären zum Beispiel der Piemont, Venetien oder die Toskana zu nennen.
Machen Sie sich mit den verschiedenen Anbaugebieten vertraut: Welche Rebsorte wird dort angebaut? Welche Besonderheiten zeichnen das Gebiet sonst aus?
Wie schmeckt welche Rebsorte?
Viele der für den Geschmack wesentlichen Stoffe im Wein sind dem Anbaugebiet und vor allem der Rebsorte geschuldet, die sich durch ihre charakteristischen Duftnoten auszeichnet. So erinnert der Grauburgunder an Birne und Aprikose, während der Sauvignon Blanc eher nach Johannisbeeren und Zitrusfrüchten duftet. Als angehender Weinexperte sollte man zumindest die wichtigsten deutschen Rebsorten, wie den Riesling, den Silvaner und den Müller-Thurgau bei den Weißweinen kennen. (Müller-Thurgau ist übrigens eine Kreuzung aus Riesling und Silvaner und von Hermann Müller aus Thurgau vor hundert Jahren gezüchtet worden.). Bei den Rotweinen sind es die Spätburgunder, Dornfelder und Portugieser, die am meisten angebaut werden.
Die bekanntesten Weine werden häufig folgendermaßen beschrieben:
WEISS
Riesling: reife Äpfel, saftige Pfirsiche, mineralisch
Müller-Thurgau: Muskat, Vanille, Zitrus
Silvaner: Stachelbeeren, Heu, Fenchel
Sauvignon: schwarze Johannisbeere, Apfel, Paprika
Weißburgunder: heimisches Obst (Apfel, Birne, Quitte), nussig
Grauburgunder (Pinot Grigio): Aprikose, Honig, Ananas
Gewürztraminer: Rosenblüte, Akazie, Orange, Zimt
Veltliner: grüner Apfel, Pfeffer, Litschi
ROT
Spätburgunder: Himbeere, Erdbeere, Johannisbeere
Dornfelder: Brombeere, Sauerkirsche, grüne Paprika
Syrah: Cassis, Brombeere, Zwetschge
Bordeaux: reife Beerenfrüchte (Kirsche, Stachel-, Johannisbeere), Leder, Lakritze
Barolo: Rose, Veilchen, Trüffel, Vanille
Chianti: Waldbeere, Sauerkirsche, Kräuter
Rioja: reife schwarze und rote Früchte, feuchtes Leder
Allerdings stimmen die Klassifizierungen in den verschiedenen Weinbüchern nur selten überein. Aromen lassen sich eben nur sehr schwer beschreiben. Meist hilft da nur, selbst zu kosten und zu vergleichen und dogmatische Urteile nicht allzu ernst zu nehmen.
Wie kann ich den Geschmack optimal wahrnehmen?
Nehmen Sie zuerst die Farbe des Weines, seine Klarheit und seine Konsistenz wahr. Letztere können Sie am besten durch ein Schwenken im Glas feststellen. Riechen Sie jedoch zunächst am Wein und lassen Sie den Duft
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