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Das kleine Haus am Meer (Romantischer Lady-Krimi)(German Edition)

Das kleine Haus am Meer (Romantischer Lady-Krimi)(German Edition)

Titel: Das kleine Haus am Meer (Romantischer Lady-Krimi)(German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa DuMont
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Silvias burschikose Redeweise zunächst verblüfft hatte. Je länger er in ihrer Gegenwart verbrachte, desto leichter und fröhlicher fühlte er sich.
    »Ich bin nämlich die ganze Nacht durchgefahren, wissen Sie.«
    Der Fremde nickte und schaute Silvia unverwandt an. Ihr hübsches Gesicht, die samtene Haut und die vollen Lippen weckten in ihm Gefühle, von denen er gar nicht gewusst hatte, dass es sie für ihn noch einmal geben würde.
    Silvia spürte seine Blicke wie Nadelstiche auf der Haut. Es machte sie verlegen. »Dann sind Sie also der Graf von dort drüben«, unterbrach sie das Schweigen. Sie deutete mit dem Kopf in die Richtung, wo sie heute morgen das herrliche Haus gesehen hatte.
    »Verzeihen Sie bitte, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Andreas Graf Gerlach.« Andreas deutete eine Verbeugung an und reichte Silvia dann die Hand. Er hatte einen kräftigen Händedruck.
    Forschend ruhte sein Blick auf der jungen Frau, die ab heute seine Nachbarin sein würde, und Silvia stellte überrascht fest, dass seine Augen von einem strahlenden, intensiven Blau waren. Gewaltsam musste sie sich in die Wirklichkeit zurückrufen. Was war nur plötzlich los mit ihr? Sie entzog ihm ihre Hand und griff nach einem der beiden Koffer, die noch immer auf dem Boden standen.
    »Es wird höchste Zeit, dass ich endlich mit dem Auspacken anfange. Seit gestern Abend habe ich nichts mehr gegessen, und ich muss gestehen, dass ich einen Bärenhunger habe.«
    Graf Andreas lachte herzlich. »Wenn Sie gestatten, dann helfe ich Ihnen.« Ohne Silvias Antwort abzuwarten, griff er sich den zweiten Koffer, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Haus.
    Irgendwo im Garten tollte Arco, der Schäferhund, herum, denn sein übermütiges Gebell erklang einmal von der rechten Seite und dann wieder von der linken.
    »Sie haben doch nichts dagegen, wenn der Hund draußen bleibt? Ich verspreche Ihnen, dass er sich anständig verhält. «
    »Ich liebe Hunde«, antwortete Silvia nur und stieß mit dem Fuß die Haustür auf. »Wenn Sie den Koffer hier in der Diele abstellen, dann ist mir schon sehr geholfen.«
    »Ihre Tante Klara war eine wunderbare Frau«, begann der Graf unvermittelt.
    Silvia zuckte zusammen und wandte sich um. »Ich habe sie nicht gekannt«, gestand sie. »Doch seit ich in diesem Haus bin, werde ich das Gefühl nicht los, dass Tante Klara noch immer hier ist. Jeder Raum, jedes Möbelstück und sogar jedes Buch, das ich in die Hand nehme, spiegeln ihre Persönlichkeit wider. Ich hatte noch keine Zeit, mir alles anzusehen. Das Wenige jedoch hat schon genügt, um mich so verbunden zu fühlen mit meiner Tante, als hätte ich sie ein Leben lang gekannt.« Errötend senkte Silvia den Blick. So viel hatte sie eigentlich gar nicht über ihre Gefühle verraten wollen. Schließlich kannte sie den Mann ja gar nicht.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?« fragte sie, um ihre Verlegenheit zu überspielen. »Ich glaube, ich habe in der Bibliothek so etwas Ähnliches wie eine Hausbar gesehen.«
    »Die kenne ich.« Graf Andreas schmunzelte. »Ihre Tante hat mir oft von ihrem selbstgebrauten
    Kräuterlikör eingeschenkt, obwohl wir uns bei unseren Verhandlungen nie einig geworden sind.«
    Fast im selben Augenblick fielen Silvia wieder die Worte des alten Rechtsanwaltes ein. 0 h ja, sie wusste, welcher Art diese Verhandlungen gewesen waren. Dieser gutaussehende Graf wollte unbedingt Tante Klaras Anwesen erstehen, doch die Tante hatte sich nie erweichen lassen.
    Wollte er sein Spielchen jetzt etwa mit ihr, der neuen Besitzerin, fortsetzen? Alarmiert sah Silvia ihn an. Jetzt erinnerte sie sich auch wieder, mit welcher Selbstverständli chkeit er ihr Grundstück betreten hatte. Vielleicht fühlte er sich gar schon als Eigentümer.
    Seine nächsten Worte waren für Silvia die Bestätigung, auf die sie gewartet hatte.
    »Ihre Tante war wirklich eine wunderbare Frau, und ich hatte sie fast schon soweit, dass sie mir dieses Grundstück hier verkauft. Kurz vor Abschluss unserer Verhandlungen starb sie ganz plötzlich.« Sein Gesicht verfinsterte sich, denn er hatte die alte Frau wirklich gern gehabt. Niemals hätte er zugelassen, dass sie von hier weggezogen wäre, auch dann nicht, wenn er der Besitzer gewesen wäre. Er wollte lediglich verhindern, dass Klaras Besitz irgendwelchen fremden Leuten in die Hände fiel, die dann womöglich ein Hotel daraus machten und Touristen anlockten.
    »Ich fand Ihre Tante morgens, als ich mit

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