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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Gefolge durch Greenhall gezogen wären.
    Binchy zog die fertige Karte heraus und starrte auf die vielen hundert feinen Löcher, die Kupferspur gestanzt hatte. »Wohl eine Überprüfung, was?« Damit schob er die Karte in den Schlitz der Berechnungsmaschine.
    »Ich möchte gern herausfinden, wie viele andere Akten eine ähnliche Anomalie aufweisen wie Mollys«, erklärte Kupferspur. »Das hier wird die Nullfeld-Berechnungen berücksichtigen und eine Auflistung der entsprechenden Treffer anzeigen.«
    Symbole begannen den Rotator hinunterzugießen. Binchy fuhr mit dem Finger über die Piktogramme und murmelte leise vor sich hin, als er sich die in Simpel geschriebene Information übersetzte. Neben ihm flackerten die Energieströme in Kupferspurs Verstand, während der Dampfmann dasselbe tat.
    Der Zinker spitzte die Lippen und ließ sich dann in den Stuhl vor der Konsole sinken. Kupferspur schien in stilles Nachdenken versunken.
    »Was ist?«, fragte der Kommodore. »Aliquot Kupferspur, was hat dein Talent mithilfe dieser verfluchten denkenden Apparate herausgefunden? Sei doch nicht so schweigsam, du ängstigst das Mädchen.«
    »Das sagst du ihr«, sagte Binchy. »Bitte.«
    »Kommt schon«, verlangte Molly. »Hast du herausgefunden, wer meine Eltern sind, alter Dampfer?«
    »Das nicht«, sagte Kupferspur. »Liebes Säugetier, es gibt etwas anderes, das diese Akten verbindet.« Der Dampfmann deutete auf die Rotatorfläche. »Das hier ist die fehlende Blutinformation. Und direkt daneben stehen die Zusammenfassungen der Berichte von Harn Yard. Molly Weichkörper, die Liste umfasst über siebzig Namen, und jeder, dessen Akte dieselbe Anomalie aufweist wie deine, wurde entweder ermordet oder ist als vermisst gemeldet. Ich weiß noch immer nicht, weshalb man dich jagt, aber aus welchem Grund das auch immer geschehen mag, ich glaube, du bist die Letzte von euch allen, die noch lebt.«
    Tief im Inneren der Maschinenhallen von Greenhall war etwas geweckt worden, das über ein Jahr dort geschlafen hatte. Es prüfte seine eigene Integrität auf Anzeichen von Manipulation und stellte fest, dass nichts verändert worden war. Dann rührte es sich zwischen den Schaltern und Ventilen und suchte vorsichtig nach Anzeichen, die auf andere Wächter hindeuteten. Nichts. Also war es ihm gelungen, erfolgreich dort versteckt zu bleiben, wo es sich eingegraben hatte. Wahre Gefühle waren diesem Ding nicht gegeben, aber es empfand etwas, das an Selbstzufriedenheit gemahnte. Nicht, dass die Gegenwart der primitiven Wachposten der Zinker ihm Sorgen bereitet hätten; mit denen wusste es umzugehen. Es waren die anderen Dinge, die sich durch das Dickicht des Systems bewegten, die es meiden musste; Dinge, die sich auf alten Berechnungsmaschinenwalzen vermehrten, die man verbessert und ersetzt hatte, die jedoch vorsichtshalber nie ausgemustert worden waren, um auf keinen Fall die Kettenstrukturen im Verwaltungssystem zu unterbrechen. Vor solchen Dingen fürchtete es sich. Vor Nestern bösartiger Berechnungen, die es nur zu gern verschlungen und zu einem Teil ihres Kollektivs gemacht hätten.
    Nun denn. Jemand hatte es wieder in den Wachzustand zurückgeschubst. Einer der unsichtbaren Fäden, die es gesponnen hatte, Stolperdrähte, die es vor einer möglichen Entdeckung warnen sollten. Vor allem einer dieser Drähte hatte sich gerührt. Zurückverfolgen. Schauen, was sich daran zu schaffen gemacht hatte. Ah, die letzte aktive Akte wurde gelesen. Also war jetzt nur noch eine da. Sein Schöpfer war wirklich fleißig gewesen, während es geschlafen hatte. Ein kurzes Flackern simulierter Erheiterung; offenbar hatte man bei der Entfernung der Zielpersonen an irgendeiner Stelle Neugier geweckt.
    Die Anfrage war für jackalianische Begriffe ziemlich gut, aber dennoch haftete ihr etwas Unelegantes an – lang, wo sie hätte kurz sein sollen. Zurückverfolgung der Anwenderfunktion. Ein Behördenleiter – allerdings war der Leiter dieser Behörde den Aufzeichnungen nach heute noch gar nicht in Greenhall gemeldet worden. Nun, es konnte auch kaum erwarten, dass der Verantwortliche für diese Aktion seine wahre Identität preisgab, nicht wahr … also eine Analyse des Musters dieser Anfrage, eine Suche nach ähnlichen Befehlen, dann eine Eingrenzung des fraglichen Anwenders. Ein Maschinist, im Haus angestellt, ein Zinker. Schnell die Personalakte kopieren, die Privatadresse überprüfen, gut.
    Nun gab es eine zweite Anfrage unter demselben Anwenderkonto, aber die

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