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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Metall.«
    Molly wurde ein wenig schwindlig – der unbestimmbare Unterschied, die kleinen Verschiedenheiten zwischen ihr und den anderen Kindern im Armenhaus fielen ihr plötzlich wieder ein und erschienen plötzlich klar. »Wie sind sie dort hineingekommen, Aliquot Kupferspur?«
    »Um das zu erklären«, sagte der Dampfmann, »musst du vergessene Bücher wie diese bemühen und weit in der verlorenen Geschichte zurückgehen. Dieser Band stammt aus der Zeit nach dem Fall Chimecas, aus dem ersten Zeitalter der Freiheit nach dem Auftauen der Welt. Vorher wurden alle Königreiche des Kontinents – darunter auch die Ländereien, aus denen später Jackals wurde – vom chimecanischen Imperium beherrscht. Es regierte von seinen unterirdischen Festungen aus über die Ruinen der Welt. Auf deiner Reise durch die Unterwelt hast du doch bestimmt die verfallenen Überreste ihrer Werke gesehen?«
    »Ihre Stufentempel und Kristalle stehen noch immer dort«, sagte Molly. »In einigen der Höhlen.«
    »Der Ruf ihres Imperiums wurde im Laufe des Jahrtausends verwischt«, sagte Kupferspur. »Aber mein Volk erinnert sich noch zum Teil an die unglaubliche Härte ihrer Herrschaft. Sie speiste ihre Macht aus Menschenopfern und vermischte sie mit den Strömen des Erdenflusses, der heute ausschließlich vom Orden der Weltensänger gezähmt wird. Die zerstörten Königreiche auf der Erdoberfläche waren allenfalls Sklavenhöfe, die Seelen für ihre schrecklichen Riten lieferten. In den schlimmsten Jahren der langen Kälte aßen die Chimecaner das Fleisch ihrer Brüder im Zirkel, den Menschen, Greifern, Craynarbiern – sie alle lieferten Fleisch für ihre Tafel. Auf der zur Hälfte von Eis bedeckten Oberfläche konnten die gebrochenen Nationen der Überirdischen den chimecanischen Legionen nicht widerstehen. Viele Tunnel der Atmosfähre gehen auf dieses Reich zurück; sie gehörten zu einem unterirdischen Transportsystem, das ganze Armeen finsterer Mörder binnen weniger Tage an jeden Punkt des Kontinents bringen konnte, um Rebellionen niederzuschlagen und Familien für Strafopfer zu verschleppen – manchmal die ganze Bevölkerung einer Stadt.«
    »Dann stammen diese Dinge in Mollys Blut aus ihrem Imperium?«, fragte Nickleby.
    »Ganz im Gegenteil, liebes Säugetier«, sagte Kupferspur. »Als sich die Länder der Oberfläche wieder erwärmten, als der Kreislauf der Welt wieder in ein Zeitalter der Wärme eintrat und sich das Eis in den Norden zurückzog, wurden die Nationen der Überirdischen wieder mutiger. Sie sannen darüber nach, ihre chimecanischen Herren zu überwinden. Dieses Buch erzählt von einem imperialen Sklaven namens Vindex, einem Philosophen und Lehrer aus dem Land, wo sich heute die Stadtstaaten des Catosischen Bunds befinden. Er entdeckte ein schreckliches Geheimnis. Die Chimecaner und ihre dunklen Insektengötter des Wildcaotyl waren sich nur allzu sehr bewusst, was die steigenden Temperaturen für ihre eiserne Herrschaft und ihren Nachschub an Fleisch und Seelen bedeuten würden. Sie planten etwas Schreckliches, um ihre Regierung zu festigen – aber letzten Endes scheiterte ihre entsetzliche Absicht. Vindex konnte fliehen und sammelte eine Gruppe von Helden um sich, um diesen verzweifelten Plan zu verhindern. Unter den zurückweichenden Eismassen fand Vindex etwas, eine Falltür, die ihn in eine uralte unterirdische Station voller Hexenwerk und Maschinen führte. Maschinen, die seinen Körper verändern und ihn in das Reich des Metalls bringen würden.«
    »Er hatte also auch diese Dinge im Blut?«
    »Nach diesem Buch und den Gebetsliedern zu schließen, die wir heute noch für unsere Ahnen singen, wimmelte es in seinen Systemsäften von metallischem Leben. Nachdem er seinen Körper dergestalt verändert hatte, schuf er sieben heilige Geräte, um die Götter von Chimeca der Finsternis zu überantworten, die sieben Hexmachina, und führte sie im Krieg wider die Chimecaner und ihre Götter der Wildcaotyl.«
    Etwas von all dem, was Kupferspur ihr erzählte, berührte Molly auf seltsame Weise – es erinnerte sie an die schrecklichen Träume, die sie im verlassenen Tempel in den Höhlen der Unterwelt gehabt hatte, und brachte ein starkes Gefühl von Déjà-vu mit sich.
    »Komm schon, alter Dampfer«, sagte der Kommodore. »Dieses ganze Gerede von dunklen Göttern und schrecklichen Imperien ist doch etwas für Gelehrte und Archäologen – was hat das alles mit unserer Molly Templar zu tun?«
    »Verstehst du denn nicht?

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