Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
Vom Netzwerk:
Molly Weichkörper ist eine Nachfahrin des Vindex, und das ist der Grund, weshalb ihre Systemsäfte voll sind mit der Essenz der Mechomantik. All jene, die unter den Händen des Pitt-Hill-Mörders starben, sind seine Nachkommen.«
    »Aber es wurden nur einzelne Menschen angegriffen, keine Familien oder Kinder«, wandte Nickleby ein. »Wenn man eine solche alte Blutlinie auslöschen wollte, müsste man heute Tausende Jackalianer ermorden.«
    »Das Popham-Syndrom wird nicht einheitlich weitervererbt«, sagte Kupferspur. »Sein Mechanismus ist nicht klar und hat eure Ärzte seit seiner Entdeckung vor Rätsel gestellt. Das Hegt daran, dass sie es als Krankheit betrachten, obwohl es keine ist. Sie wissen, dass es sich erst kurz vor oder kurz nach dem Eintritt in das Erwachsenenalter zeigt, aber sie haben über die Zufälligkeit, mit der es vererbt wird, noch nichts herausgefunden.«
    »Dann habe ich also zufällig dieses Zeug in meinem Blut«, sagte Molly. »Ich hätte auch so sein können wie alle anderen.«
    »Es ist nicht zufällig in deinem Blut, sondern durch Planung, Molly Weichkörper. Deine Gabe ermöglicht es dir, mit den Hexmachina zu kommunizieren – und die heiligen Waffen zu führen wie ein Duellant sein Schwert. Nicht jeder, der aus Vindex’ Blutlinie stammt, ist ein Operator. Die Gabe zeigt sich nur in jenen, die das Talent besitzen, die Hexmachina zu kontrollieren. Bei jenen, denen dieses Talent fehlt, bleibt die Gabe latent vorhanden, wie ein Chamäleon, und imitiert die natürlichen Lebeküle deiner Systemsäfte so gut, dass sie selbst von einem ausgefeilten Analysegerät für organische Stoffe nicht unterschieden werden könnten.«
    »Das ist dann also der Grund«, sagte der Kommodore. »Arme Molly, dass dieses Unglücksblut eines uralten Weisen durch ihre Adern fließt.«
    »Dann wissen wir also, warum – aber nicht wer«, sagte Nickleby. »Wer ist es, der einen Operator der Hexmachina tot sehen will?«
    »Diese Antwort findet sich nicht in diesem Buch«, sagte der Dampfmann. »Aber wir haben bereits genügend Informationen, um uns das Motiv zusammenreimen zu können. Es werden also potenzielle Operatoren der Hexmachina eliminiert – also kann man daraus den Schluss ziehen, jemand will verhindern, dass sie bedient werden.«
    »Gibt es diese alten Maschinen noch?«, fragte Molly.
    »Wenn unser Volk die Antwort darauf wüsste, würde der Geist von Stahlbhalah-Waldo in den Hallen der Uralten ruhiger schlafen. Drei Hexmachina wurden mit allergrößter Sicherheit im Krieg gegen Chimeca zerstört. Zwei der verbliebenen vier gingen uns im Laufe der Zeit verloren – ich habe so viele Geschichten, Gerüchte und Legenden über ihr Schicksal gehört, wie es Stunden am Tag gibt, um sie erzählt zu bekommen. Höchstwahrscheinlich wurden sie von den Gezeiten der Geschichte und den Ereignissen der Zeitalter hinweggewaschen.«
    »Und dann bleiben noch zwei«, sagte Nickleby.
    Kupferspur reichte das kostbare Buch einem seiner Mu-Körper, und die kleine Drohne trug es in die Bibliothek von Tock House zurück. »Ja, so ist es. Eine vermutet man in Liongeli, kaputt und beinahe nicht mehr zu gebrauchen, eine Kuriosität in den Händen einer entsetzlichen Rasse, die, wie ich bedauerlicherweise zugeben muss, einst entfernt mit den Dampfmännern verwandt war. Von ihnen will ich nicht reden. Die andere Hexmachina soll sich angeblich in den Höhlen der Unterstadt befinden. Verborgen in versteckten Tunneln und versunkenen Städten, so tief, dass sich selbst die Grabräuber von Grimhope dort nicht hineinwagen. Ein einsamer Geist, der über den Schauplatz seines größten Triumphes spukt – wie er die Götter des Wildcaotyl in die Dunkelheit jenseits der Mauern der Welt verbannte.«
    »Was würde es ihnen nützen, mich zu töten?«, fragte Molly. »Nach dem, was du sagst, wird es doch andere geben, die nach mir kommen. Jackals könnte voller Kinder sein, die, wenn sie älter werden, dieses Syndrom entwickeln – diese Gabe.«
    »Eine sehr faszinierende Frage, Molly Weichkörper. Die letzte Operatorin … zumindest für einen Tag, einen Monat, ein Jahr – bis andere Nachfahren des Vindex mit deiner Gabe erwachsen werden. Und vielleicht auch die letzte Hexmachina. Welches Unheil könnte aus dem Zusammenwirken dieser beiden Fakten entstehen, frage ich mich.«
    »Nichts Gutes jedenfalls«, sagte Kommodore Black. »Davon bin ich aufs Tödlichste überzeugt. Bei der riesenhaften Summe, die sie auf den Kopf des armen Mädchens

Weitere Kostenlose Bücher