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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Gitterstäbe und versuchte, den Gang hinunterzublicken. Sie konnte nichts entdecken. »Gardisten. Die sollen diesen verdammten Laden auseinandernehmen.«
    »Sie helfen diesem teuflischen Revolutionär, Molly. Wir haben jetzt keine Möglichkeiten mehr. Nickleby und ich sollen in einer Stunde für die Metallanzüge vermessen werden. Morgen Abend werden wir zu nichts mehr taugen, außer vielleicht als Mu-Körper für den alten Kupferspur. Dann schlurfen wir durch diese teuflischen Höhlen wie Metallgeister, schuften wie Sklaven für Tzlayloc und seine kreuzverdammten, bösen Absichten.«
    Molly umarmte den Tauchbootkapitän. »Es tut mir so leid, Kommodore. Das ist meine Schuld. Sie haben versucht, mir zu helfen, und nun werden Sie beide genauso enden wie Sainty und die anderen aus dem Arbeitshaus von Sun Gate.«
    »Keine Tränen für Blacky«, wehrte der Kommodore ab. »Meine Sterne haben mich betrogen, seit ich auf meinem uralten Boot zur Welt kam. Mir ist es Heber, dass ich hier unten zugrunde gehe, als dass ich in den Königlichen Aufzuchtstätten als bestes Pferd im Stall den grausamen Vergnügen des Parlaments dienen darf.«
    Molly ging zu dem vierbeinigen Dampfmann hinüber.
    »Lass ihn in Ruhe«, sagte Oliver. »Er ist nicht in der Stimmung, von einer Straßengöre aus Middlesteel angeglotzt zu werden.«
    »Wer bist du denn?«, gab Molly zurück. »Seine Mutter? Er hat Schmerzen.«
    »Lass mich leiden«, stöhnte Dampfhieb. »Ich habe der Pflicht, die mir König Dampf auferlegte, ein zweites Mal nicht genügt. Ich habe nichts anderes als dieses Schicksal verdient.«
    »Du baust zu viel Kraft auf für das Verhältnis zwischen deiner Körperkonstruktion und deinem Gewicht«, sagte Molly, kratzte etwas Erde vom Boden und strich sie über die Risse an seinem Schlot. »Und König Dampf nützt du erst recht nichts, wenn du hier am Boden liegst und dir leid tust.«
    Dampfhieb stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, und das rote Licht hinter seinem Sichtglas wurde heller. Molly klappte eine Luke an seinem Bauchpanzer auf und machte sich an den Innereien des Dampfritters zu schaffen. Ihre Finger schoben Zahnrädchen wieder an ihren Platz, rückten Platinen zurecht und zogen kaputte Einzelteile heraus.
    »Du bist die andere Hälfte«, flüsterte Oliver. »Du bist der Angriffsplan.«
    »Sei still«, sagte Molly. »Wie kann ich hier arbeiten, wenn du dauernd schwatzt?«
    Der Klang marschierender Stiefel drang durch den Korridor, und Molly schloss die Klappe und versteckte mit ihrem Körper, was sie getan hatte.
    Vor der Zelle erschien Hauptmann Flare. Neben ihm stand ein Junge, der einzige in Flares Gefolge, der keine Gardistenuniform trug. Er kam Oliver bekannt vor, war er doch das Thema hunderter gemeiner Karikaturen in den Schmierenblättchen gewesen.
    »Heiliger Zirkel«, rief Molly aus. »Prinz Alpheus!«
    Oliver erhob sich. »Sind Sie gekommen, um sich an unserem Leid zu weiden? Sie hätten mich nicht überwältigen können, wenn Sie nicht noch die Hälfte der Garde bei sich gehabt hätten.«
    »Mag sein«, sagte der Hauptmann. Er hielt einen Stapel Papiere hoch. »Ich habe deine Registraturunterlagen, Oliver Brooks. Die Weltensänger wussten nicht, was du bist, ebenso wenig wie Tzlaylocs Mörder. Du bist kein Wolfschnapper, das wurde mir von ganz oben bestätigt. Du scheinst in diese ganze Sache gewissermaßen per Zufall hineingeraten zu sein.«
    »Als Ihre Freunde meine Familie ermordeten, war das kein Zufall.«
    »Es waren die Leute des Wolkenrats, die dafür verantwortlich waren. Zumindest jene, die treu zu Tzlayloc stehen.«
    »Wieso sind Sie hier, Gardist?«, fragte Molly. »Sie sollten uns beschützen.«
    »Ich bin hier, um ein Angebot zu machen«, sagte der Hauptmann. »Was den Rest betrifft, so vermute ich, dass du das nicht begreifen würdest, Damson Templar.«
    »Ich bin nicht interessiert«, sagte Oliver.
    »Du hast mein Angebot doch noch gar nicht gehört«, erwiderte Hauptmann Flare.
    »Sie klingen nach einer Weile alle gleich«, sagte Oliver. »Sie wollen mir genau dasselbe vorschlagen wie die Weltensänger, die mich jede Woche in eine Polizeistation schleppen ließen, um mich in die Bezirksregistratur einzutragen.«
    »Aber mit einem entscheidenden Unterschied.« Flare tippte gegen den Bändigerkragen um seinen Hals. »Die Weltensänger der Gemeinwohlvertretung haben den Bannfluch entfernt. Die Sondergarde ist frei – keine Hinrichtungen mehr nach Gutdünken des Ordens, keine Touren über Land auf

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