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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Graf. »Ich bin ein guter Jäger, aber ich fürchte, ich gebe keine gute Beute ab. Was tun wir also?«
    Der craynarbische Gefolgsmann hielt ihm ein Tablett hin. »Ich glaube ganz und gar nicht, dass es hier um Macht geht, Sir.«
    Graf Vauxtion hielt im Aufstapeln der Münzen inne. »Was aber dann – oh, ich sehe, du hast es tatsächlich aufbewahrt.« Er nahm eine dünne, polierte Klinge von dem Tablett. Ka’oard sah, dass die Augen seines Herrn funkelten, als er den Degen zur Hand nahm. Die Anweisung, die Klinge vor dreißig Jahren wegzuwerfen, war der einzige militärische Befehl, den der alte Gefolgsmann nicht ordnungsgemäß ausgeführt hatte.
    »Ich denke, Sir«, sagte der Craynarbier, »es handelt sich hier um eine Frage der Ehre.«
    Auf der Spitze der Stufenpyramide zitterten die Herrscher von Grimhope und wünschten sich überall zu sein, nur nicht hier. Nie zuvor hatten sie Tzlayloc in derart mörderischer Wut erlebt.
    »Warum?«, brüllte er sie an und deutete auf die schlaffe, schweißbedeckte Gestalt, die an die chimecanische Folterplatte gebunden war. »Warum kommt die Hexmachina nicht? Sie hängt seit zwei Tagen an der Platte. Ihre Pein war außerordentlich – aber ich sehe keine Hexmachina!«
    Die Heuschreckenpriester traten unbehaglich von einem Bein aufs andere. Sie hatten die alte Religion mit Begeisterung wieder aufgenommen, und ihr Verstand war umnebelt von der Macht der alten Texte, die Tzlayloc von seiner seltsamen Irrfahrt durch die Unterwelt mitgebracht hatte. Aber nun wünschten sich einige von ihnen sogar die relative Anonymität einer gleichgemachten Körperhülle, wie sie ihre Landsleute teilweise bereits genossen.
    »Landsmännin Templar ist nicht die letzte Operatorin«, sagte einer von ihnen. »Das ist die einzige Erklärung.«
    »Wir haben immer gewusst, dass diese Sache gefährlich ist«, ließ sich einer der Priester in der vordersten Reihe vernehmen.
    Tzlayloc deutete mit einem Finger auf den in rote Gewänder gehüllten Sprecher. »Ihr seid die Hüter der neuen Ordnung, die Hirten der Gleichheit – und das ist der beste Rat, den ihr zu bieten habt!«
    »Es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit«, sagte einer, der früher als Maschinist in Greenhall gearbeitet hatte. »Ein neuer Abkömmling des Vindex, der das Talent zur Beherrschung der Hexmachina besitzt, ist herangereift, oder vielleicht gab es ihn schon die ganze Zeit, ohne dass seine Blutdaten je erfasst wurden. Einige der abgelegenen Gebiete sind bei der Registrierung etwas schlampig.«
    »Aber die Operatoren kommen immer hierher«, kreischte Tzlayloc. »Immer! Sie werden von der letzten dieser infernalischen Machina angezogen. Weckt euer Berechnungsmaschinending und lasst es noch einmal über alle Daten in Greenhall überprüfen. Wenn es einen neuen Operator gibt, dann werdet ihr ihn finden. Ich brauche sein Blut, und ich brauche seinen Schmerz.«
    »Was ist mit der?«, fragte der Heuschreckenpriester und deutete auf Molly. »Wir könnten ihr Blut für den Bottich ablassen.«
    Tzlayloc schlug den Priester ins Gesicht und warf ihn zu Boden. »Narr von einem Hirten! Sieh sie doch nur an, sie ist vollkommen – im Stich gelassen vom tyrannischen Regime, ein Mündel der Fürsorge, tapfer und schön. Sie hat mehr Kampfgeist als ein Dutzend Hervorragende. Wenn es einen anderen Operator gibt, dann ist er vermutlich von demselben Schlag wie die anderen Fänge der Pitt-Hill-Gruppen -Bürger, Ratsmitglieder, feine Leute und träge Nachkommen von Unterdrückern. Sollen wir vielleicht Statuen für einen jungen Märtyrer aufrichten, der über zehntausend Guineen im Jahr verfügt hat?« Er liebkoste Mollys feuchte rote Locken. »Nein, sie ist perfekt. Werft: sie wieder in die Zelle, gebt ihr zu essen und lasst sie sich erholen. Wir werden entscheiden, welcher Operator den Bottich nährt und welcher das Kreuz bekommt, sobald wir herausgefunden haben, um wen es sich bei diesem neuen Talent handelt.«
    Der Heuschreckenpriester, den Tzlayloc gezüchtigt hatte, kroch vor dem Anführer auf dem Bauch. »Lass mich eine Abordnung in die Tunnel führen, um die Hexmachina zu finden, Landsmann Tzlayloc. Lass mich sie aufspüren und sie im Namen der guten Sache zerstören.«
    »Nein«, sagte der Rebellenkönig. »Vielleicht war ich zu hart mit dir, Landsmann Hüte. Du hast die Texte gelesen, die ich retten konnte, aber du hast keine Vorstellung von der Gerissenheit der Hexmachina, wie tief sie jetzt schwimmt und wie sie dem geschmolzenen Schlamm

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