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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Zeiten chimecanischer Dunkelheit zurückführen.«
    »Immerhin sind wir beisammen«, sagte der Kommodore. »Molly, es war dein Vorfahr, der den ersten König von Jackals krönte, und bis zum Bürgerkrieg war es meine Familie, die das Reich vor der Rückkehr von Ungeheuern wie diesen bewahrte. Unser Schicksal hat uns hierhergeführt. Wir haben unser kreuzverdammt Bestes getan und müssen uns für nichts schämen.«
    »Es kommt jemand«, sagte Oliver.
    »Ich höre nichts«, antwortete Molly.
    »Ich habe nicht meine Ohren gebraucht.«
    Von zwei Sondergardisten flankiert, zwischen denen er geradezu winzig aussah, stand Graf Vauxtion vor dem Gitter ihrer Zelle.
    Molly spuckte in seine Richtung. »Ich dachte, Sie würden längst Ihr Kopfgeld ausgeben, Graf.«
    Graf Vauxtion hielt ein Bündel Papiere in die Höhe. »Noch mehr Arbeit für die Seite des Bösen. Mein Wohltäter war mit seiner Unterstützung sehr großzügig. Ich würde sagen, wir werden die meisten der hervorragenden Namen auf dieser Liste fassen, wenn Middlesteel fällt. Tzlayloc hat seinen uralten Atmosfährtunnel nun gesäubert. Die Dritte Brigade rückt auf diesem Weg an, noch während wir uns hier unterhalten.«
    Nickleby stöhnte. Die Dritte Brigade des Gemeinwesens war die Schocktruppe von Quatershift. Nachdem die Revolution im Lande gewütet hatte, hatte die Gemeinwohlvertretung die Gefängnisse öffnen und die politischen Gefangenen, die Mörder, Vergewaltiger und Diebe freigelassen. Die schlimmsten dieser Teufel hatten sich in der Dritten Brigade zusammengetan, und ihr Name stand schließlich sinnbildlich für die größten Untaten während des brutalen Bürgerkriegs. Sie waren Dämonen in Uniform.
    »Sie sind ein echter Meuchler, Graf«, sagte Molly. »So ein richtiger Dreckskerl.«
    »Tut mir wirklich leid, meine Liebe. Es bereitet mir keine Freude, das hier zu tun.« Er deutete auf das Schloss der Zelle, und einer der Sondergardisten schob seinen Mantel zurück, um nach den Schlüsseln zu greifen. »Die Heuschreckenpriester schicken nach dir, da sie dich für eine weitere heilige Zeremonie benötigen. Verabschiede dich von deinen Gefährten, Molly. Der Kriegsverbrecher und der Seemann werden unter den zahllosen Gleichgemachten sein, wenn du wiederkommst … und es gibt noch ein paar Wahrheitshexer, die in den Köpfen des Jungen und des Dampfmanns herumstochern wollen.« Er lächelte Oliver kalt an. »Falls Molly die Segnungen der Priester überlebt, dann möchte sie vielleicht den Sabber von dem wegwischen, was von dir übrig geblieben ist.«
    Oliver wusste, was kam. Der Druck auf seinen Händen steigerte sich, wie das Gewicht eines Ambosses, den niemand sehen konnte. Mit einem Klicken schwang die Tür auf, und die riesenhaften Sondergardisten stellten sich auf, um den Ausgang zu decken. Der größere der beiden blickte ungläubig auf einen Blutfleck, der plötzlich auf seiner Uniform erschien, und auf den Degen, dessen Spitze aus seiner Brust drang. Oliver durchschnitt die Verbindung des Zweiten zum Nebel, als der Graf seine Klinge wieder hervorzog und herumwirbelte, wobei er den anderen Wächter mit einem derart schnellen Schlag enthauptete, dass er kaum zu sehen war. Die anderen hatten noch nicht einmal das Paar verzierter Duellpistolen bemerkt, das in Olivers Händen erschienen war.
    »Ich bezweifle, dass wir uns Ihr Honorar leisten können«, sagte Nickleby zum Grafen.
    Graf Vauxtion wischte das Blut von seiner Klinge und setzte den Stockdegen wieder zusammen.
    »Ich hatte einst zwei Söhne. Sie haben für Sie bezahlt.«
    »So einfach ist das?«, fragte Molly. »Erst geben Sie sich alle Mühe, mich für diese Leute aufzuspüren, und dann wechseln Sie einfach so die Seiten?«
    »Ich suche mir aus, für wen ich arbeite«, sagte der Graf schlicht. »Und ich suche mir aus, welche Aufträge ich annehme. Ich habe Tzlayloc gewarnt, dass er gut daran täte, unsere Abmachung nicht auf halbem Wege neu aushandeln zu wollen. Er tat es dennoch, und nun wird mindestens einer von uns ob dieser Entscheidung sehr unglücklich werden.«
    »Lasst uns jetzt aber schnell verschwinden«, sagte der Kommodore. »Bevor diese Teufel merken, dass Sie Ihren Fehler eingesehen haben. Wir können in Tock House darauf anstoßen, dass Sie sich anders entschieden haben, falls Ihre verdammten Meuchler noch ein paar Flaschen in meinem Keller übrig gelassen haben.«
    »Ich habe nicht gelogen, was die Dritte Brigade betrifft«, sagte Graf Vauxtion. »Und die Wände Ihres

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