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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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im Schacht hinter uns zerstören; die Shifter kennen sich in diesen Tunneln nicht besser aus als wir.«
    »Er hat aber durchaus Recht«, sagte der Graf. »Wenn ein paar von uns hierbleiben und den Tunnel sichern …«
    Molly hörte die Glaskugel, wie sie durch den Gang auf sie zu rollte, zwei verschiedenfarbige Kammern mit Flüssigkeit, die mittels eines Uhrwerks verschlossen waren, das auf dem Kristall rotierte. Jemand rief »Granate!«, und Dampfhieb warf sich auf den Sprengkristall. Die Detonation drückte den Dampfritter in die Tunnelwand und warf alle anderen zu Boden. Der brennende Ritter krachte gegen die hölzernen Tunnelstützen und zerbrach einen Pfosten. Eine Lawine aus Steinen prasselte zwischen ihnen herunter.
    Oliver kam wieder auf die Beine. Blut rann ihm am Kopf hinab; ein Steinbrocken hatte ihn gestreift. Kommodore Black erhob sich aus dem Nebel von Gesteinsstaub. »Grundgütige Gnade!«
    Der Erdrutsch hatte sie von den anderen abgeschnitten. Ein schwacher Lichtschimmer drang von den Laternen auf der anderen Seite der Einsturzstelle zu ihnen herüber – ihre Seite lag im Dunkeln.
    »Wir sind hier!«, rief Oliver durch den kleinen Durchlass.
    Auf ihrer Seite rappelten sich Nickleby und Graf Vauxtion unter den Tunneltrümmern auf und antworteten. Dampfhiebs Kopf und Brust waren sichtbar, der übrige Teil seines Körpers war unter einem riesigen Felsblock begraben. Die Decke vor ihnen war ebenfalls eingebrochen, und das Gebrüll der quatershiftischen Aufklärungstrupps drang nur gedämpft in ihren Tunnelabschnitt.
    »Mädchen!«, brüllte der Kommodore. »Molly! Ist Molly bei euch, Silas?«
    »Hier ist sie nicht.«
    Kommodore Black starrte die Gesteinsmassen an. »Gütiger Zirkel. Molly. Molly!«
    Oliver zog den Unterseekapitän zurück, der sich daranmachen wollte, wie ein Verrückter an Steinen und Felsbrocken zu zerren. »Ich kann sie darunter nicht spüren, Kommodore. Ich kann die Dritte Brigade über uns in den Atmosfährkapseln fühlen, aber Molly fühle ich nicht.«
    »Junge, sie ist vielleicht nur bewusstlos unter diesem Schutt. In einem Luftloch gefangen.«
    »Das könnte sein, aber für sie wäre es besser, wenn es nicht so wäre. Eine ganze Kompanie Bergleute mit Sprengfässern und Bohrern würde einen Tag brauchen, um das hier abzutragen. Wenn sie darunter erwachte und eben nicht tot wäre …«
    »O Mädchen, mein armes Mädchen.«
    Nickleby brachte sein Gesicht nahe an den Durchlass. »Wir sind hier gefangen. Dampfhieb ist eingeklemmt und beinahe deaktiviert. Der Einsturz am anderen Ende ist weniger gravierend. Auf der Seite können wir uns vielleicht hindurchgraben, aber wahrscheinlich werden wir dann feststellen, dass die halbe Dritte Brigade auf uns wartet.«
    »Ich bezweifle, dass sie die Vorschriften der Brigade geändert haben, seit ich ihr mit dem letzten Aufgebot der royalistischen Armee gegenüberstand«, sagte der Graf. »Soldaten, die akzeptieren, dass sich der Gegner ergibt, sind verpflichtet, die Gefangenen anschließend von ihren eigenen Rationen durchzufüttern.«
    »Es gibt eine andere Möglichkeit«, grollte Lord Drahtbrand vom Boden des Tunnels.
    Graf Vauxtion hob die heilige Waffe auf. »Was meinst du?«
    »Ich berge in meinem Panzer den Stoff des Anti-Lebens, ein Körnchen einer urzeitlichen Energie, die in ihrer Sprengkraft einen Wald von Sprengkapselbäumen übertrifft. Ich kann die Schutzwälle, die diese Macht umschließen, niederreißen und meine Lebenskraft in einem einzigen Ausbruch entladen.«
    Der Kommodore kletterte den Schuttberg empor, um durch die Lücke sprechen zu können. »Silas, das wirst du nicht überleben. Grundgütiger Zirkel, du kannst doch den alten Blacky und den Jungen nicht einfach hier allein lassen, damit sie wie Ratten in einer Falle durchs Dunkel krabbeln.«
    »Geh weg, Jared«, rief Nickleby durch den Spalt. »So weit und so schnell du kannst. Wir werden doch noch dafür sorgen, dass über der Dritten Brigade das Dach einstürzt.«
    »Nein, Silas«, keuchte der Kommodore.
    Oliver zupfte an der Jacke des Tauchbootkapitäns. »Wir müssen so hoch klettern wie möglich.«
    »Eins musst du Broad sagen«, rief der Reporter. »Sag ihm, wenn sie die Geschichte über die Pitt-Hill-Morde bringen, dann will ich als Verfasser genannt werden. Ich und niemand sonst. Es ist meine verdammte Geschichte.«
    »Das sag ich ihm«, versprach der Kommodore, während er mit Oliver bereits durch den Gang in die Dunkelheit krabbelte. »Und du wirst auch die

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