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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Mal, als ich mein Schoßtierchen noch zwischen den Walzen verstecken musste. Dieser Blutcode ist erst kürzlich registriert worden. Ich denke, du wirst verstehen, wenn du den Namen liest.« Er reichte Tzlayloc eine gefaltete Lochkarte. Tzlayloc las den Namen des zweiten Operators, jenem, der mit dem Blutfluch der widerlichen Hexmachina gezeichnet war.
    Der Heuschreckenpriester hatte erwartet, dass Tzlayloc lachend umfallen würde, wie er selbst es angesichts der Ironie getan hatte, die dieser Name bedeutete, aber stattdessen legte der Anführer des Ersten Komitees die Karte sachte auf den Tisch. »O Molly. Meine liebe, geheiligte Molly Templar. Jetzt muss ich dich doch aus dem Weg räumen, du dummes Mädchen. Du hast deinen Platz im Pantheon des Volkes verloren.«
    »Ich habe die Namen der Mitarbeiter Graf Vauxtions«, sagte der Heuschreckenpriester. »Einige von ihnen verstehen sich zweifelsohne ebenfalls sehr gut auf ihr Handwerk.«
    Tzlayloc lächelte. »Landsmännin Templar läuft nun nicht länger von uns weg. Ich fürchte, dass sie inzwischen auf etwas zuläuft. Die Wildcaotyl wurden in den letzten Tagen gut gefüttert – lasst uns eine neue Art der Jagd beginnen.«
    Er winkte zu den Wächtern hinüber, und seine Soldaten brachten sechs Männer zu ihm. Er erkannte den ältesten darunter aufgrund der Illustrationen, die überall an den Mauern Middlesteels geklebt hatten, als der Würger von Whineside in der Stadt unterwegs gewesen war. Dem Verbrecher war das Kunststück gelungen, all die Jahre im Bonegate-Gefängnis zu überleben. An seinem Hals waren rote Striemen zu sehen, ein Zeugnis der drei Versuche, ihn zu hängen. Wie dumm dieser Ritus jackalianischer Gerechtigkeit war. Wer den Strick drei Mal überlebte, dessen Todesurteil wurde aufgehoben. Tzlayloc machte ein missbilligendes Geräusch und veranlasste mit einem Zeichen, dass die sechs nach draußen in den Innenhof geführt werden sollten. Die Dreimal-Hängen-Regel war in den Zeiten des Gideonskragens sinnlos. Niemand bekam im Kragen je eine zweite Chance.
    »Sie sagten, wir sollten der Dritten Brigade beitreten«, zischte der Würger.
    »Dieses Vergnügen ist für eure Landsleute im Bonegate reserviert«, sagte Tzlayloc. »Für dich und deine Kollegen habe ich dank eurer besonderen Talente eine etwas verdienstvollere Aufgabe vorgesehen.«
    »Solange wir nicht in den Knast zurückmüssen«, sagte der Mörder.
    »Du wirst nie wieder die Wände eines Gefängnisses sehen.«
    Über dem Berg von schwelenden Herzen begann die Rauchwolke unter dem Gesang der Heuschreckenpriester allmählich eine Gestalt anzunehmen, und an ihren Seiten traten Ranken hervor, wie die Kiefer eines Insekts. Diese Zurschaustellung dunkler Hexenkunst machte die sechs Männer nervös, und sie traten zögernd näher, während die Wolke hypnotisch vor ihren Gesichtern hin und her waberte. Dann, als hätte sie eine Entscheidung getroffen, schössen Speere aus Rauch in die Nasenlöcher der sechs Sträflinge, flogen in ihre Schädel, saugten all den Rauch des Feuerstoßes auf, und die Männer gerieten ins Stolpern, die Münder in stillem Schrei weit aufgerissen.
    Tzlayloc sah anerkennend zu. Die sechs bärenstarken Körper hatten die Hölle einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe in Bonegate überlebt, und nun schwollen sie unter der Macht der Wildcaotyl noch mehr an, wurden gewaltiger, die Kleidung gab knackend und krachend nach, während ihre Muskeln auf unnormale Weise hervortraten, als ob Stücke geborstener Ziegelsteine unter ihrer Haut sichtbar geworden seien.
    Der Würger von Whineside wandte sich Tzlayloc zu, und die Iris seiner Augen war vom Rauch, der seinen Schädel füllte, geschwärzt. »Ich bin neu erschaffen.«
    »In der Tat. Du weißt, was du tun musst.«
    »Die Hexmachina darf keinen Operator finden. Wenn die Risse versiegelt sind, dann werde ich – wir – sie sich auflösen. Die Operatorin muss sterben.«
    »Ja«, sagte Tzlayloc traurig. »Molly Templar muss sterben. Ihr müsst sie erledigen, um des Volkes willen, bevor sie diese dreckige Maschine erreicht. Findet sie, bevor ihr selbst zur Beute werdet.«
    Der Würger von Whineside sah auf den Feuerstoß mit den brennenden Herzen und wurde von einem schrecklichen Hunger erfasst, viel stärker als jede Entbehrung, die sein altes Ich im Bonegate je gequält hatte. »Das ist nicht genug Nahrung.«
    »Es wird mehr geben«, sagte Tzlayloc. »Wir haben gerade erst angefangen, die Leute von ihrem alten, ungleichen Fleisch zu

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