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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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empfunden, die ihn dann mit aller Leidenschaft dazu geführt hatten, die Revolte der Sklavennationen anzuführen.
    »Molly Weichkörper, was ist die Funktion dieses Artefakts?«
    »Noch nichts«, sagte Molly. Sie fühlte das Echo ihrer Worte in ihrem Kopf, bevor sie sie ausgesprochen hatte. Die Hexmachina war jetzt so nahe. »Es ist erst halb fertig. Aber wäre seine Konstruktion vollendet worden, wäre eine Flöte aus ihm geworden, eine Flöte, um eine Melodie für die Wildcaotyl zu spielen, um die Substanz des großen Bauplans aufzubrechen und es den Wildcaotyl zu erlauben, ihre eigenen Götter zu rufen. Meta-Götter! Wesen, die über die zerbrechliche Substanz unseres Universums weit hinausgehen.«
    »Beim Barte von Stahlbhalah-Waldo«, zischte Schleichrohr, »es gibt Hymnen unter den Völkern, die nie gesungen wurden. Namen, die nie ausgesprochen wurden, aus Angst vor den Mächten, die sie vielleicht in diese Welt hineinlassen würden! Dass die Wildcaotyl so etwas versuchen wollten! Der Zirkel würde sich schließen, der große Bauplan aufgelöst. Wir glaubten, dass die Wildcaotyl lediglich beabsichtigten, die Erde erneut in Eis einzuschließen, um das chimecanische Imperium in all seiner alten Macht auferstehen zu lassen und unsere Lebenskraft als Fleisch auf ihrem Tisch zu kontrollieren.«
    Molly schüttelte den Kopf. »Armer verrückter Tzlayloc. Er dachte, er bereitete den Weg für eine perfekte Ordnung, aber diese Ordnung war nie die seine. Es würde die seiner Herren von den Wildcaotyl sein, eine perfekte kalte Ewigkeit vollkommener Planung … kein Chaos, keine Wärme, keine Schwerkraft oder Bewegung oder Wandel. Alles wäre der starren Herrschaft der Meta-Götter unterworfen, und dem Willen der Wildcaotyl. Wir alle würden auf gewisse Weise gleich sein – gleich in unserer Existenzlosigkeit, gleich in unserem lebenden Tod mit einem Zeitkreislauf ohne Ende. Das ist die Zukunft, auf die. mein Vorfahr einen Blick erhaschte. Der Grund, aus dem er es wagte, gegen das chimecanische Imperium aufzubegehren.«
    »Molly Weichkörper, du veränderst dich«, sagte Schleichrohr, und seine Sprechvorrichtung klang verzerrt.
    Er rollte zurück; derselbe goldene Nimbus, der die Tür aufgelöst hatte, hob nun Mollys Haut in Wellen an, wie eine Aurora Borealis, die das ultimative Zerstörungsinstrument der Wildcaotyl wie eine Million Sterne an einem dunklen Firmament schimmern ließ. Schleichrohrs eigener Rumpf wurde von dem Glühen erfasst, und die goldene Energie führte dazu, dass sein Körper sich so heil und ganz fühlte wie einst Schleichrad, bevor Einrohr ihre Körper zu einer Schändlichkeit zusammengeschlossen hatte.
    Molly stöhnte und stützte sich auf das Geländer, das den Rand des Kraters umgab, dann sank sie unter der Anstrengung, die die Veränderung ihres Körpers ihr abverlangten, auf die Knie.
    Als der Schimmer verblasste, wurde Schleichrohrs Sichtglas wieder klar, und er sah die dunkle Gestalt, die drei Schritte hinter Molly stand – schwarzes Feuer leckte aus ihren Augen, und ihr bösartiges Gelächter klang wie das Echo aus den Tiefen eines Alptraums herauf.
    Damson Davenport fand es schwer, mit den anderen mitzuhalten – sie waren schon länger gleichgemacht als sie und an die flache, öde Weise gewöhnt, in der sie nun in ihrem neuen Körper alles wahrnahm. Sie griff ständig nach Dingen auf ihrer Werkbank und fasste daneben oder warf sie zu Boden. Es war die schöne Tasse Koffeel am Ende eines Tages, die sie am meisten vermisste. Den Koks, den sie in ihre Kesselschächte kippten, mochte ja tagelang in ihren durch Hexerei erschaffenen neuen Gestalten brennen, aber sie erinnerte sich immer noch daran, wie es war, etwas zu schmecken oder Lust auf etwas zu haben. Die Vorarbeiter brüsteten sich damit, dass sie den Hunger überwunden hatten – nun, das stimmte gewissermaßen. Sie vermisste auch die Ruhe des Schlafes. In diesem neuen Körper konnte sie nur noch etwa eine Stunde lang ausruhen, und wenn sie aus der traumlosen Pause erwachte, dann fühlte sie sich kaum erfrischt.
    »Immer schön mithalten!«, brüllte der Vorarbeiter ihrer Kompanie und schlug mit seinem Strafstock auf ihren eisernen Rücken. »Landsmännin Davenport, du hältst die Kolonne auf. Kannst du dir nicht mal ein Beispiel an Landsmännin Carker nehmen? Die ist so eine hervorragende Arbeiterin und ein wunderbares Beispiel für das Volk, dem sie dient.«
    Landsmännin Carker hatte das rechte Maß gefunden, wie sie mit ihrem neuen

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