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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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sind keine Salahori-Pferde, kleiner Gadje.«
    »Hast du deine Feuertaufe schon bekommen, Kleiner?«, fragte Mad Jack. »Ein Satz über eine Hecke oder über ein paar Shifter mit ein bisschen Besteck an der Spitze ihrer Gewehrläufe – ist mir eins so lieb wie das andere.«
    Oliver sprang auf den Rücken des Pferds der Hexe und zog seine Zauberklinge. »Viel Glück, Kommodore, Sie wurden gerade zum Befehlshaber der Überreste der jackalianischen Marine befördert.«
    »Ach, Junge, wenn du zu dieser Irrenanstalt kommst, dann lass dir gleich eine schöne Zelle heizen. Du wirst den armen Blacky noch ins Grab bringen.«
    »Wie reitet ein Mann, der sich nicht mit Pferden auskennt, ohne Sattel?«, wollte die Hexe der Fahrenden wissen.
    »Meine Erinnerung kommt und geht.«
    Mad Jack wendete sein Pferd mit einem Ruck und deutete mit der Spitze seines Säbels auf die Brücke. »Alle, die als freie Männer reiten, alle, die für Jackals reiten – reitet mit mir, jetzt!«
    Aus ihrem Schritt wurde erst Trab, dann Galopp, und das Donnern ihrer Hufe und das Kreischen der Fahrenden füllte den langen Weg über die Brücke. Am anderen Ende war das knackende Glas von Patronen zu hören, während der Befehl, nach eigenem Ermessen zu schießen, die feindlichen Linien entlangwanderte. Pferde stürzten; sie waren das am leichtesten zu treffende Ziel, und ihr Tod war für den Reiter, wenn er im Ansturm des Angriffs unterging, genauso fatal, als wenn man ihn selbst ins Herz geschossen hätte.
    Oliver riskierte es, kurz den Blick von der schnell näher rückenden Barrikade und der hastig nachladenden Dritten Brigade abzuwenden. Kommodore Black rannte zum festgemachten Jinn-Palast hinunter, und einige von Ben Carls Getreuen trugen Zinnfach hinter ihm die Stufen hinab.
    Feuerbänder wanden sich um die bemalten Arme der Hexe der Fahrenden, die vor Oliver ritt. »Kris, kris, kris«, kreischte sie. Sie waren nicht länger ein Kavallerieangriff: Sie waren der Donner, der menschliche Gestalt angenommen hatte und auf die Linien der Quatershifter zurollte, und der Lärm der trommelnden Hufe und Schreie schmerzte in den Ohren.
    Vor ihnen hoben sich die bajonettbewehrten Gewehre der quatershiftischen Linie wie die Stacheln eines Igels.
    »Die Mauer«, schrie Molly ihrem Dampfmann-Freund zu, als die beiden besessenen Sträflinge auf sie zu stürmten. »Setze deine Stimme gegen die Mauer ein!«
    Schleichrohr schwenkte herum, bis er direkt vor der Wand des in den Stein gehauenen Durchgangs stand, und seine Sprechvorrichtung bebte, als er die Kampffrequenz der Dampfritter aktivierte. Ein Spinnennetz aus Rissen zeichnete sich unter der Gewalt seiner Stimme auf der Mauer ab.
    Dunkle Energie rollte den Gang entlang, die unmenschlichen, geisterhaften Schreie der Wildcaotyl, durch Kehlen aus Fleisch und Blut gepresst. Die Risse auf der Wand dehnten sich aus, erst langsam, dann immer mehr, als der Druck des Magmaabflusses hinter der Mauer die Bruchstellen vergrößerte und die wilde Wut der Erde nach draußen drängte. Von dem grünen Stein, den die Chimecaner am liebsten verbaut hatten, platzten erste Scherben ab, und dann schoss ein Geysir aus geschmolzenem Gestein hervor.
    Molly konnte kurz die beiden Sträflinge erblicken, die ihr schwarzes Licht einsetzten, um das Magma aufzuhalten, während sie sich zurückzuziehen versuchten. Dann wurde ihr die Sicht genommen, als eine Steinplatte nur einen Zoll vor ihren Füßen aus der Decke herunterkrachte. Sie hörte das Grollen der zweiten Tür, die für sie unsichtbar die Bruchstelle zur anderen Seite hin absicherte. Unter der Tür sickerte ein wenig Magma hindurch, das nun zischend abkühlte.
    »Molly Weichkörper, das war ein Wagnis. Was, wenn der Auslöser der Feuerschutztür nicht funktioniert hätte?«
    »Dann hätten wir zumindest das Vergnügen gehabt, an der Seite dieser beiden Drecksäcke den Zirkel entlangzuschreiten.« Sie deutete auf einen der kristallenen Auswüchse auf dem Steinboden. »Dieser Feuersensor ist kaputt, das fohle ich. Er scheint einfach irgendwie nicht richtig zu sein. Aber der auf der anderen Seite sah gut aus.«
    Schleichrohr stieß einen Pfiff aus, halb Erleichterung, halb Verärgerung. »Dann wollen wir doch mal sehen, ob deine Sinne uns zur Hexmachina führen können.«
    »Du hast eine gute Stimme, Schleichrohr. Du hättest ein Dampfritter werden sollen.«
    Schleichrohr überhörte ihre Neckerei. Die Gänge, durch die sie nun kamen, waren weniger roh behauene Tunnel, sondern

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