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Das Koenigreich des Sommers

Das Koenigreich des Sommers

Titel: Das Koenigreich des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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gefährlich, ich habe Grund, das zu glauben.«
    »Wenn es mit Zauberei zu tun hat, dann erklärt das auch, warum Gawain hier ist«, sagte Elidan bitter.
    »Herrin, wenn du glaubst, daß Gawain dem Teufel huldigt, dann kennst du ihn überhaupt nicht. Aber seine Mutter und sein Bruder Medraut und Maelgwyn Gwynedd und alle anderen in Degganwy wollen Gawain vernichten. Das ist ein Teil des Planes gegen den Kaiser. Und wenn sie es schaffen und wenn sie den Kaiser auch vernichten, wie lange wird Britannien dann noch sicher sein? Gnädiger Heiland, dies ist ein Kampf des Lichtes gegen die Finsternis, nicht ein Märchen, um euer Mitgefühl zu gewinnen!«
    »Hör auf!« befahl Teleri und hielt die Hand hoch. »Du gehst zu weit. Ich« - sie stand geschmeidig auf -, »ich neige dazu, dir zu glauben, wenn du sagst, das Mädchen leidet unter einem Fluch. Gott verzeih mir dafür, daß ich so etwas glaube. Ich werde Pater Gilla eine Messe für sie lesen lassen, und wir können alle beten. Das ist natürlich kein Heilmittel, das ich normalerweise nehmen würde, aber wenigstens wird es nichts schaden. Darüber hinaus weiß ich nicht, was ich tun soll. Wenn sie nicht aufwacht, dann wird sie verdursten, denn wir können sie nicht dazu bringen, irgend etwas zu schlucken. Was den Rest deiner Geschichte anbetrifft - deinen Herrn, und König Maelgwyn und den Kaiser und diese berühmte Hexe Morgas von den Orcades -, all das wollen wir beiseite lassen. Die Kämpfe zwischen Königreichen gehen über unsere Begriffe. Unsere Aufgabe ist es, die Kranken zu heilen, die Waisen aufzunehmen, Bücher zu schreiben und die Felder zu bestellen. Das hat unsere Abtei stets getan, und das werden wir auch weiterhin tun, wenn Gott will.«
    Dazu konnte ich nichts mehr sagen, ich nickte mit dem Kopf und dachte über Eivlin nach, und dann über Gawain. Hatte er meine Botschaft bekommen? Hatte er sie verstanden? Konnte er irgend etwas in der Angelegenheit unternehmen?
    »Vielleicht«, sagte ich langsam, »vielleicht darf mein Herr Gawain wenigstens wissen, was es mit Eivlin auf sich hat.«
    »Nein!« schrie Elidan. »Er darf nicht hierherkommen. Er darf nicht wissen, daß Gwyn existiert.«
    »Elidan, wenn diese Geschichte wahr ist, dann liegt das, was geschehen ist, außerhalb unserer Macht. Es wäre eine schwere Sünde, ein unschuldiges Mädchen sterben zu lassen, aus Angst vor diesem Mann, der sie vielleicht heilen kann. Wenn er Hilfe bringt, dann muß er kommen.«
    »Aber was ist mit dem Leben meines Sohnes? Was, wenn er mir meinen Sohn wegnimmt?«
    »Erzähl ihm nichts von Gwyn. Halte das Kind geheim. Wenn du dem Mann nicht verzeihen kannst, dann tu es nicht. Aber ich kann nicht glauben, daß er dich zu irgend etwas zwingt, und du mußt an das Leben dieses Mädchens denken.«
    »Natürlich«, sagte Elidan nach einer Weile. »Möge es zum Besten sein! Rhys ap Sion, wenn du glaubst, Gawain kann dem Mädchen helfen, dann bring ihn her. Ich will mit ihm reden. Aber, um deines Seelenheiles willen, erzähl ihm nichts von meinem Sohn.«
    Ich zögerte. »Ich weiß nicht einmal, ob ich Gawain erreichen kann«, murmelte ich und ging der Angelegenheit aus dem Weg. »Ich kann nicht einfach zurück nach Degganwy. Die Wachen würden mich am Tor nicht durchlassen. Wenn ich Gawain aber doch erreiche.«
    »Schwöre mir, daß du Gwyn nicht erwähnen wirst. Ich vertraue dir, das mußt du doch einsehen.«
    Ich schaute sie an. Wenn sie Gawain vergab, dann entließ sie mich vielleicht auch aus diesem Eid. Wenn sie es nicht tat, oder wenn sie ihm nur mit Worten verzieh. Dann war es wahrscheinlich besser, daß Gawain nie etwas von der Existenz seines Sohnes erfuhr. Er konnte wegen des Kindes sowieso nichts unternehmen. Er konnte es kaum von Elidan wegreißen. Sie hatte gesagt, sie würde mit bloßen Händen kämpfen, um den Jungen zu schützen, und ich glaubte ihr. Sie tat, was sie für richtig hielt. Und wenn Gawain wußte, daß Gwyn sein Sohn war, wenn er ihn nicht behalten durfte, dann bedeutete das für ihn nur noch eine weitere Last an unverdientem Elend.
    »Ich schwöre, daß ich Gwyn Gawain gegenüber nicht erwähnen werde, es sei denn, du selbst gibst mir die Erlaubnis«, sagte ich Elidan und schaute ihr in die ernsten Augen. »So wahr Gott mir helfe, und alle Heiligen und Engel. Ich schwöre es auf mein Seelenheil.«
    »Dann sag Gawain, er soll kommen. Ich werde mit der Äbtissin Maeri reden und ihr die Situation erklären. Ich will sie bitten, dich zu unterstützen und

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