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Das Koenigreich des Sommers

Das Koenigreich des Sommers

Titel: Das Koenigreich des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Lugdunum und Massilia und von den Schiffen, die nach Rom und Karthago reisen. Er erzählte die ganze Nacht, wenn man es zuließ. Dann war da noch Aegmund, ein Sachse aus Deira. Aegmund hatte am Anfang des Sachsenkrieges, vor dreizehn oder mehr Jahren, dem Herrn Rhuawn die Treue geschworen, als Rhuawn zum erstenmal mit auf einen Überfall ritt. Nach der Schlacht von Baddon ließ Rhuawn Aegmund frei und bot ihm Hilfe an, wenn er in sein sächsisches Königreich zurückkehren wollte. Aber Aegmund war Christ geworden, hatte geheiratet, besaß ein Zuhause und wollte bleiben. Noch andere waren da - aber genug davon. Es reicht, wenn ich erzähle, daß im großen und ganzen trotz Cei und Agravain und ihresgleichen Camlann ein schönerer Ort war, als ich mir erhofft hatte. Es tat mir nur leid, als Gawain mir sagte, daß wir wieder auf Reisen gehen sollten.
    Es war ein Tag Mitte Mai, kühl und regnerisch. Ich saß in einem der Lagerräume und kalkte einen Schild, und mein Herr suchte mich dort, um mir zu sagen, daß wir am Morgen losreiten sollten.
    Verwirrt legte ich den Pinsel hin. »Wohin soll es denn gehen, Herr? Und wie lange?«
    »Nur nach Gwynedd.« Gawain hockte sich neben mir nieder und musterte den Schild mit Interesse. Die Wochen seit unserer Ankunft hatten ihm gutgetan. Der hungrige, bittere Ausdruck auf seinem Gesicht war fort, aber es zeigte sich noch immer deutlich eine Art Rastlosigkeit. Er trug einen goldenen Halsreif, und der Kragen seines Mantels war aus geprägtem Leder. Sein Gewand war sehr schön, so daß er königlicher als gewöhnlich aussah, und selbst in einer Tunika aus grober Wolle konnte er ziemlich königlich aussehen. Nichtsdestoweniger nahm er jetzt den Kalkpinsel auf und schaute finster den Topf mit der Farbe an. »Wessen Schild ist das?«
    »Der von Constans«, sagte ich automatisch und fragte mich, was jetzt wohl kommen würde.
    »Du solltest das nicht tun.« Gawain tauchte den Pinsel in die
    Kalkfarbe und begann den Schild zu betupfen. »Ich habe dir doch gesagt, du machst sowieso schon viel mehr von der Arbeit als nur deinen Anteil.«
    »Na, Macsen mußte heute noch mehr Stroh für das Hallendach suchen, und Constans wollte, daß der Schild diese Woche fertig wird. Was ist dagegen einzuwenden, wenn ich Hilfe anbiete? Jetzt nimm du mir nicht die Arbeit ab. Hast du gesagt, wir reisen nach Gwynedd?«
    Er nickte, während er sorgfältig um den Schildbuckel herummalte. »Nur nach Gwynedd.« Gwynedd wurde beherrscht von Artus’ größtem Feind, König Maelgwyn ap Docmail, und das ganze Königreich war ein Refugium für alle, die den Pendragon haßten. >Nur< nach Gwynedd.
    »Wie lange?« fragte ich.
    Er zuckte die Achseln. »So lange wie nötig.« Die Kante des Pinsels berührte den Schildbuckel und hinterließ einen weißen Schmier darauf, und Gawain sah sich nach etwas um, womit er ihn reinigen konnte. Ich nahm einen Lappen und putzte den Fleck selbst ab. Gawain ließ sich auf die Hacken sinken. »Mein Herr plante, in diesem Frühling jemanden zu Maelgwyn zu schicken. Wir haben nur zwei Drittel des Tributs bekommen, der uns vom letzten Jahr aus Gwynedd zusteht. Wie gewöhnlich. Es war notwendig, daß wir uns mit dem Mann auseinandersetzen. Und jetzt gibt es noch etwas Neues, wegen der Gäste, die er hat. Die Angelegenheit wird dringend. Mein Herr will, daß wir sofort abreisen.«
    »Gäste? Noch mehr Gesetzlose?«
    »Nein - wenigstens scheinen die Berichte das nicht anzudeuten.« Gawain lächelte, aber er streckte den rechten Arm, der über seinen Knien lag, weit aus, so daß seine Finger das Heft seines Schwertes berührten. »Einer der Männer meines Herrn in Caer Segeint schickt Nachricht, daß Fremde den Hafen erreicht hätten. Sie kamen in Karacken, und man erlaubte ihnen, die Schiffe hoch auf den Strand zu ziehen. Pferde und Wagen wurden bereitgestellt, um sie nach Degannwy zu bringen. Die Besucher sprachen Irisch.«
    Ich stieß den Atem in einem kleinen Zischen aus. »Aengus aus Dalriada? Aber sicher würde doch noch nicht einmal Maelgwyn ein Bündnis mit einem König aus Erin schließen!«
    »Warum nicht? Er haßt Artus noch mehr als die irischen Räuber. Aber Aengus könnte es sein. Wir werden es bald genug herausfinden. Mein Herr will Maelgwyn mit der Tatsache beeindrucken, daß er beobachtet wird und daß Artus schnell handeln kann.« Gawain begann wieder, den Schild zu bemalen. Es nützte nie etwas, ihm die Arbeit zu verbieten.
    Ich starrte ihn an. Alles in mir spannte sich, und ich

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