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Das Koenigreich des Sommers

Das Koenigreich des Sommers

Titel: Das Koenigreich des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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ich all seine Güter an seinen Clan zurück, zusammen mit einem hohen Lob auf seinen Mut und Ausdrücken meines guten Willens. Es ist begreiflich, daß Kinder den
    Mann hassen, der ihrem Vater den Tod gebracht hat, aber die Kinder des Caw setzten sich über den Willen des königlichen Clans hinweg und gaben mir viele stolze Reden zur Antwort und den Wunsch nach Rache. Sie sagten, die Schwachen und die Feiglinge mögen ein Unrecht verzeihen, aber der Ruhm der Edlen ist es, sich zu rächen. Sie waren tapfere Männer, die Söhne des Caw. Sie waren ihren Freunden treu, aber unversöhnlich ihren Feinden gegenüber. Sie sind noch immer Feinde, wenigstens die, die noch leben. Und gleichgültig, was ich mache, sie wollen sich nicht versöhnen lassen. Ich glaube nicht, daß Elidan, die Tochter des Caw, sich in diesen Dingen von ihren Brüdern unterscheidet.« Er verschränkte wieder die Arme, und sein Blick ging ins Nichts, wie manchmal, wenn er nachdachte. »Wenn Gawain sie findet und sie ihn wieder beschuldigt
    - dann wird es noch schlimmer sein als zuvor.«
    »Wäre es nicht trotzdem besser als Unsicherheit?« fragte ich.
    Artus’ Blick fiel wieder auf mich, und er lächelte schnell. »Möglicherweise, möglicherweise aber auch nicht. Ich will dich nicht darum bitten, ihn daran zu hindern, sie wiederzusehen, wenn sie tatsächlich irgendwo in Arfon ist. Ich bitte dich nur um folgendes: Wenn dein Herr dir befiehlt, bei Rhuawn zu bleiben oder nach Camlann oder Degganwy oder irgendeine andere Festung zurückzukehren, während er nach der Tochter des Caw sucht, dann gehorche ihm nicht. Sag ihm, ich hätte dir das aufgetragen, wenn er den Grund dafür wissen will. Laß es nicht zu, daß er sie allein sieht, und kümmere dich um ihn. Wenn er jemanden bei sich hat, dann legt er sich selbst die Zügel ein bißchen strenger an.«
    Ich dachte daran, wie mein Vater befohlen hatte, sein Schwert zu meinem Schutz einzusetzen, und jetzt trug man mir auf, Gawain zu schützen. Darüber mußte ich lachen.
    »Großer Herr«, sagte ich und hielt dann inne, während ich entschied, daß sein lateinischer Titel passender wäre. »Imperator Artorius, ich hätte selbst schon dazu geneigt, das zu tun, was du mir aufgetragen hast, wenigstens was das Alleinreiten betrifft. Ich bin froh, daß ich jetzt den Befehl dazu habe.«
    Artus lächelte langsam. »Allerdings, ein sehr unverschämter und wenig unterwürfiger Diener. Ausgezeichnet!« Er gab dem Pferd einen Klaps auf den Widerrist und ging dann den dunklen Stall hinab. Die Frühlingssterne blitzten durch ein Gitter aus Wolken, und Aegmund kam mit dem goldenen Becher und einer Laterne wieder den Hügel herab. Das Lampenlicht warf einen warmen,
    butterblumengelben Glanz vor dem dunklen Himmel.
    Es war mehr als eine Stunde vor der Dämmerung, als wir am nächsten Morgen losritten, und Camlann lag unheimlich still unter dem blassen Mond. Jeder sprach nur flüsternd, während wir die Pferde sattelten und sie aus dem Stall ließen. Ihre Hufschläge klangen laut in der Stille, und das Klingeln ihres Geschirrs wurde von der feuchten Luft gedämpft. Der Kaiser Artus und die Königin Gwynhwyfar sagten uns Lebewohl; sie waren halb unsichtbare Gestalten in der Dämmerung. Und dann saßen wir auf und trabten aus der Halle den Hügel hinunter zum Haupttor und dann hinaus auf die Straße.
    Wir nahmen nicht den normalen Weg hinunter nach Ynys Witrin, um der römischen Straße nach Norden zu folgen. Statt dessen ritten wir einen der alten, unbefestigten Feldwege entlang, der über die Hügel direkt von Camlann nach Norden führte. Die Straße überquerte den Briw-Fluß, und danach nahmen wir eine kleinere römische Straße nach Norden, um die Fähre zu erreichen. Die kleine römische Straße reicht nicht ganz bis dorthin, sondern nur hinauf in die Hügel, wo der Aesce seine Quellen hat. Die Straßen waren auf diese Weise die ganze Zeit schlecht, aber wir hatten gute Pferde, und wenn wir über Ynys Witrin geritten wären, hätten wir einen Umweg von fünfzehn Meilen nach Osten gemacht, den wir auf einer anderen Straße nach Westen wieder hätten zurückreiten müssen.
    Wir kamen schnell voran, denn wir trabten beständig. Ich schlief noch halb, während ich auf Llwyds Rücken hockte und an mein warmes Bett dachte. Ich verfluchte Aegmund, der jetzt in seinem Bett lag und fragte mich vage, warum es notwendig war, an einem einzigen Tag so weit zu reiten.
    Wir überschritten den Briw ungefähr sieben Meilen von Ynys

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