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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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als ich noch jünger war«, erklärte Billy. »Dort versteht man eine Menge von der Arbeit mit Klingen und leeren Fäusten. Man kann diese Fertigkeiten sogar in den Klöstern dort lernen.«
    »Schmieden sie auch Zauberklingen in diesen Klöstern?« , fragte Veryann.

    »Es wird gewissermaßen als Kunst betrachtet«, sagte Billy.
    »Still, Billy«, sagte T’ricola. »Deine Halsmuskeln sind noch so schwach wie alles andere an deinem geschundenen Körper. Du musst dich ausruhen.«
    »Ausruhen kann ich mich, wenn ich tot bin«, sagte der Horcher.
    »Das Schicksal werden wir nur allzu bald erleiden«, vermutete Kommodore Black. »Und zwar bei dem gemeinen Spektakel, das dieser verrückte Dschungelprinz für uns aufziehen will.«
    »Zumindest wird es ein schnelles Ende sein«, meinte Eisenflanke. »Wir fünf, unbewaffnet, gegen einen Kilasaurus max. Das geht ruckzuck.«
    Der Kommodore legte dem Dampfmann die Hand auf die Schulter. »Bei der Liebe des Zirkels, können Sie dem Prinzen nicht sagen, dass Sie Ihre Meinung geändert haben und er ein toller Kerl ist, der seine neuen Freunde des Weges ziehen lassen sollte?«
    »Sie halten ihn fälschlicherweise für einen meiner Art«, sagte Eisenflanke. »Doppelmetall und seine Siltempter gehören seit vielen Tausend Jahren nicht mehr zum Freistaat. Sie beten die übelsten Loas an, Fürst Zwei-Teer und seine Lakaien, und der Fürst der Deaktivierung hat alles Mitgefühl für jene, deren Muster neben dem ihren im großen Bauplan gezeichnet wird, aus den Kesselherzen der Siltempter getrieben.«
    »Der Prinz sagte doch, dass Sie schon einmal von hier geflohen sind«, sagte T’ricola. »Können Sie nicht die
Schlösser aufbrechen und uns aus diesem Käfig herausholen?«
    »Das war vor langer Zeit«, sagte Eisenflanke. »Und ich hatte Hilfe. Ich war damals ein fahrender Dampfritter aus dem Orden der Kundschafterfaust. Ich führte eine Gruppe von Rittern hierher, denn König Dampf waren Gerüchte darüber zu Ohren gekommen, dass die Siltempter eine der letzten verbliebenen Hexmachina gefangen genommen hatten, ein verwundetes und beinahe deaktiviertes Modell. Wir sollten sie finden und befreien. Aber uns war nicht klar, wie sehr der Dschungel die Siltempter in den tausend Jahren verändert hatte. Sie waren zu Ungeheuern geworden. Jene von uns, die nicht fliehen konnten, schlachteten sie ab. Einige überlebten und wurden gefoltert, und unsere Konstruktion wurde von ebenjenem Prinzen manipuliert, den König Dampf einst mit eigener Hand aus Mechanzia ausgestoßen hatte.«
    »Aber dennoch konnten Sie fliehen«, sagte Kommodore Black.
    »Es war Bronzehall, der die Kodierung unseres Schlosses im Folterkeller des Tempels knackte«, berichtete Eisenflanke. »Er war sehr gewitzt. Ein Ritter des Militärkommandos, der hundert Wege kannte, um eine Konstruktion zu zerstören, und tausend weitere, um in sie einzudringen. Er war der Letzte von uns, der starb, als uns die Siltempter durch den Dschungel verfolgten, der einzige Dampfmann außer mir, der nicht wieder eingefangen wurde.«

    »Was geschah mit ihm?«, fragte Billy Snow.
    »Wir hatten beinahe schon Rapalaw Junction erreicht, als die Komponenten, mit denen der Prinz unsere Konstruktion verdorben hatte, unsere Körper veränderten. Als Bronzehall erkannte, wie schlimm er besudelt worden war, konnte er die Schande nicht ertragen.«
    »Der Tod eines Kriegers«, sagte Veryann.
    »Ja, der Tod eines Kriegers. Hätten wir es geschafft, die Hexmachina zurückzubringen, dann hätte König Dampf uns vielleicht geholfen und den Saal der Konstrukteure in Mechanzia angewiesen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um unseren Körpern ihren rechtmäßigen Bauplan wiederzugeben. Aber so bestand mein Lohn in der Verbannung und Isolation eines Unreinen.«
    »Aber Sie sind dennoch ein Dampfmann«, beschwor ihn der Kommodore. »Können Sie mir nicht dabei helfen, dieses knifflige Berechnungsmaschinenschloss zu knacken?«
    »Bronzehall hätte das vermocht«, sagte Eisenflanke, »aber ich leider nicht, mein Weichkörper-Freund. Ich wünschte, ich könnte, aber ich bin inzwischen ebenso ein Teil des Dschungels wie aus Metall, und daher spricht Liongelis dunkles Reich in der Nacht zu mir und füllt meinen Gedankenstrom mit dem Flüstern des Blätterdachs.«
    Kommodore Black starrte verloren auf den blubbernden See aus Öl. »Dann werde ich dieses verdammte Ding irgendwie selbst aufbekommen. Mein Genie gegen die spottenden schwarzen Kesselherzen der
Siltempter.

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