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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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und ich brauche seine schlauen Künste, um sie für meine Zwecke einzusetzen.«
    »Zeit für einen kleinen Bummel rund um den Marktplatz, würde ich sagen«, erklärte Cornelius.
    »Ach, wenn ich doch nur einen kleinen Schluck hätte, um meine Nerven zu beruhigen«, schnaufte der Kommodore, als er sich wieder an dem Bedienfeld zu schaffen machte und die Verschlüsselungscodes prüfte, die seinem selbst erklärten Genie immer noch den Kampf ansagten. »Einen gehaltvollen, rubinroten Klarettwein von der Sorte, wie man sie früher aus Quatérshift bekam, als der Sonnenkönig noch jenseits der Grenze herrschte. Oder ein Gläschen Jinn, obwohl ein Kriegsheld von meinem Format sich beim Trinken eher auf der Beer Street sehen lassen sollte als in der Jinn Lane. Ja, selbst ein kleines Gläschen Jinn wäre jetzt genau richtig, um meinen Verstand für ein oder zwei elende Sekunden zu stählen, damit ich gegen die Gefahren dieser dunklen, abgründigen Angelegenheit besser gewappnet wäre.«

    Mit einem beinahe frustrierten Winseln gab die Berechnungsmaschine hinter dem Bedienfeld ihren Kampf gegen den Kommodore tatsächlich auf. Die dicke Stahltür glitt zur Seite. »Da wären wir«, erklärte der Kommodore zufrieden. »Ich bin mit meinen Fähigkeiten gegen die Spielzeuge des klügsten Mannes in ganz Jackals angetreten, und ganz, wie ich es euch versprach, ist es Abraham Quest, der als gewogen und zu leicht befunden wurde, nicht Jared Black.«
    Niemand hörte ihm zu. Nun, da sie die Freiheit witterten, stürmten alle Gefangen aus der Zelle, Septimoths Flügel breiteten sich aus und füllten den gesamten Gefängnisgang  – aber als Eisenflanke seine Verbindung mit dem Zellenschloss unterbrach, erschauerte die Berechnungsmaschine unter den aufgebrochenen Armaturen. Die Walze begann wild zu rotieren und erfüllte den kleinen Raum, den der Dampfmann verlassen hatte, mit einem verärgerten Kreischen. Billy Snow taumelte aus seiner Hochsicherheitszelle, sein Kopf tauchte gerade am Fuß der Treppe auf, die zu den oberen Ebenen des Gefängnistrakts führte. Als der Kommodore als Letzter aus dem Raum schlüpfte, fiel die schwere Stahltür hinter ihm plötzlich wieder zu, und er machte einen unsicheren Schritt rückwärts.
    »Das war eine kreuzverdammt knapp –« Der Rest des Satzes blieb ihm im Halse stecken, als Cornelius sich auf ihn stürzte und sie beide nach hinten fielen, während eine schwere Trennwand aus einem Schlitz an der Decke niederfuhr und den Kommodore um ein
Haar entzweigeteilt hätte. Kommodore Black starrte die Wand entsetzt an. Er und der Verrückte, der sein Gesicht wechseln konnte, waren von den anderen abgeschnitten.
    Cornelius trommelte gegen die Stahlplatte. »Septimoth, kannst du mich hören?«
    »Wir sind gefangen«, kam es gedämpft zurück. »Hier sind von beiden Seiten Türen heruntergekommen.«
    Cornelius sah den Kommodore mit wildem Blick an. »Können Sie etwas tun?«
    »Das kann er nicht«, erklärte eine Stimme hinter ihnen. Billy Snow trat vor und ließ seine Hand über die Stahlbarriere gleiten, als ob er die Mechanismen ertastete, die in die Trennwand eingelassen worden waren. »Das Bordgefängnis ist komplett abgeriegelt worden. Die Wachmannschaften werden in großer Zahl auftauchen, um alles zu sichern, bevor einer von uns die Tür knacken könnte.«
    Cornelius schlug frustriert gegen die Wand. »Wo ist Damson Beeton?«
    »Noch in unserer Zelle. Ihr Fluchanzug schlug sie mit Bewusstlosigkeit, als sie versuchte, über die Schwelle zu treten. Der Anzug muss vermutlich speziell entschärft werden, bevor sie sich mit ihm bewegen kann. Quest ist verdammt clever, überall in seinen Systemen hat er Sicherungen eingebaut. Sie ist jetzt wieder eingeschlossen.«
    »Wir werden sie schon herausholen. Ich werde auch euch rausholen«, rief Cornelius. »Septimoth, hörst du mich, ich hole euch raus!«

    »Wir werden unsere Freiheit teuer verkaufen, wenn sie uns holen kommen«, kam die schwache Erwiderung Eisenflankes. Sie konnten beinahe sehen, wie er trotzig alle vier Arme hob.
    Billy legte Cornelius die Hand auf die Schulter. »Es tut mir leid, aber dafür ist jetzt keine Zeit. Wir haben nur noch wenige Minuten, wenn überhaupt so viel. Und draußen liegt Camlantis und wartet auf uns. Jared, konntest du die Nachricht noch dem Wolkenrat überbringen, bevor du eingesperrt wurdest?«
    »Nein«, sagte der Kommodore niedergeschlagen. »Wir haben es nicht einmal geschafft, von Quests schrecklichem schwebenden

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