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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Flaggschiff wegzukommen.«
    »Dann wartet Arbeit auf uns.« Billy deutete zur Treppe, die zum Hochsicherheitstrakt führte. »Du bist doch schon einmal durch die Luftschächte gekrochen und hast die Fallen deaktiviert, die ich darin versteckt spüre …«
    »Läuft es nun also darauf hinaus?«, murmelte der Kommodore. »Dass wir wie Ratten in der Falle durch Quests Luftschiff kriechen, von seinen tausend Matrosen und wilden Kämpferinnen gejagt? Wir drei gegen die ganze Marine dieses Abtrünnigen? Welche Hoffnung liegt darin?«
    »Alle Hoffnung, die uns bleibt«, sagte Billy Snow. »Und leider im Augenblick auch alle Hoffnung der ganzen Welt unter uns.«
     
    Quest stand im Schatten der Minotaur, nachdem das Luftschiff auf jene Art gelandet war, wie man es immer
tat, wenn es keine jackalianischen Andockvorrichtungen und Hangars in der Nähe gab. Man hatte Ankerraketen abwärts in die Erde eines Stücks Land geschossen, das früher einmal ein Park gewesen, aber nach den kalten Jahrtausenden abseits der nährenden Wärme der Mutter Erde völlig verwüstet war, und dann kletterten Matrosen mit Bohrzwingen auf dem Rücken an Seilen hinab, um die Trossen fest im Boden zu verankern. Aus der großen Gleiterhalle im Luftschiff wurde schweres Gerät hinabgelassen, darunter Metallkisten mit kurzläufigen Kanonen, die auf einer einspurigen Raupenkette liefen und von Maschinisten zusammengenietet wurden. Wagen erwachten rülpsend zum Leben, als kompakte Dampfmaschinen mit Kohlebriketts aus den Minen des Hauses Quest gefüttert wurden. Quests mobile Festung entstand auf einer Anhöhe des Parks und bildete eine gut zu verteidigende Operationsbasis, während die Kundschafter aus allen Ecken der Stadt zurückkehrten und ihre Berichte ablieferten. Viele schilderten wunderliche Vorkommnisse von erwachenden Gebäuden und lebenden Maschinen, einige wenige auch die Spuren der Zerstörung, die das lange zurückliegende Schwebbeben hinterlassen hatte, und eine traurige Handvoll Späher kehrte gar nicht zurück – ihren Gleiterkapseln war es nicht gelungen, zwischen den schlanken Türmchen von Camlantis sicher zu landen.
    Robur stand über einen Klapptisch gebeugt da, und aus seiner Atemmaske entwich ein Zwillingsstrom dünnen Nebels, während er die Berichte der Kundschafter
durchsah. »Wir haben immer noch keine zentrale Energiequelle für all die Aktivität entdeckt, die wir nun verzeichnen. Kein Hauptkraftwerk.«
    »Das werden Sie auch nicht, Jules«, erwiderte Quest. »Die Energie ist gleichmäßig verteilt und steckt in den Fasern eines jeden Gebäudes und jeder Straße von Camlantis.«
    »Sind Sie sich da ganz sicher?«
    »So würde ich es jedenfalls machen, wenn ich über die entsprechenden technischen Kenntnisse verfügte«, sagte Quest. »Wenn man die Energiegewinnung auf einen einzigen Punkt konzentriert, ist der sehr anfällig für Ausfälle, Katastrophen, unerwartete Entwicklungen. Dieses Volk legte bei allen Konstruktionen großen Wert auf Nachhaltigkeit.«
    »Es hätte selbst länger existieren sollen«, sagte Robur. »Wie anders wäre heute die Welt, wäre diese Gesellschaft nicht untergegangen. Quatérshift und Jackals wären Provinzen eines Verbunds verschiedener Nationen, die einträchtig nebeneinander lebten und die Früchte einer so hoch entwickelten Wissenschaft genießen könnten, dass man uns vielleicht sogar für Halbgötter hielte. Ein Leben, das selbst die wildesten Fantasien der Himmelsfiktionschreiber wie die Kunst primitiver Eingeborener aussehen ließe.«
    »Und wenn der Zirkel es will, dann werden wir diese Welt wiederhaben«, sagte Quest. »Oder zumindest unsere Kinder. Wir müssen nur erst einmal das Grabmal finden, bevor der Wolkenrat, der sich ja in alles
einmischt, auch hier erscheint und bemerkt, dass das, was wir wieder in die Welt zurückgebracht haben, die totgeborene Vision des heiligen Isambard Kirkhill gefährdet.«
    »Sie werden kommen?«
    »Das tun sie immer. Wir können ganz sicher davon ausgehen, dass der Wolkenrat uns verfolgen wird – das war klar, noch bevor wir eine Reihe seiner Agenten gefangen nehmen konnten. Ihre Teleskope können ebenso leicht auf gleicher Höhe forschen, wie sie die unter ihnen liegende Erde beobachten.« Quest deutete auf seine mobile Festung und auf das Material, das noch ausgeladen wurde. »Aber ich habe einige militärische Neuentwicklungen vorbereitet, die man bei der Armee neuen Zuschnitts in Jackals wohl nicht finden würde.«
    Robur nahm eine Rolle frisch

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