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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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    Auf dem Eingabefeld der dunklen Maschine hatten sich die Symbole in Zahlen verwandelt, die der Null entgegenzählten. Und zwar ziemlich schnell.

24

    M it feierlichen Gesichtern hatten sich die Ingenieure Abraham Quests, die schweren Schutzkronen auf den Köpfen, in ehrerbietigem Schweigen versammelt, um dem Augenblick beizuwohnen, der sie in den Besitz der Erde bringen würde.
    »Dies wird ein Tag sein, von dem Sie in vielen kommenden Jahren noch erzählen werden«, rief Veryann.
    »In der Tat«, bestätigte Quest. Er sah die Versammelten an, bedachte seine Gefolgsleute mit einem stolzen, bestätigenden Nicken und gab dann die ersten Zahlen des Zündungscodes auf dem Eingabefeld der Ausströmvorrichtung des schwarzen Nebels ein. »Der Tag, an dem alles Unperfekte, mit dem das Menschengeschlecht von Anfang an geschlagen war, seinen Tod fand.«
    »Der Tag Ihres Todes!«, schrie Veryann und stieß dem Fabrikbesitzer ihren Dolch ins Herz.
    Quest taumelte von der Konsole zurück und starrte ungläubig auf die Waffe, die aus seiner Brust ragte.
    Veryanns Gesicht schmolz dahin und wich den Zügen Cornelius Fortunes. »Dieses Mal habe ich daran gedacht, meine linke Hand zu benutzen.«

    »Sie … Sie …«
    Cornelius zog eine Glaskugel aus den Falten seines pelzverbrämten Höhenmantels und drückte sie dem Fabrikbesitzer in die blutverschmierten Hände. Quest starrte mit ausdruckslosem Gesicht auf den kleinen Uhrwerkszünder, der die Granate krönte, in der zwei Halbkugeln explosiver Flüssigkeit von einer dünnen Kristallmembran getrennt waren. Die anderen Anwesenden brachen das Schweigen der entsetzlich unwirklich erscheinenden Situation mit kollektivem Wutgeheul und liefen auf den Mörder zu, der ihren geliebten Anführer umgebracht hatte. Mit seiner freien Hand zog Cornelius eine Dämonenmaske hervor und schob sie sich über das Gesicht, und nun erfüllte das schreckliche Lachen von Feueratem-Nick die Kammer. Er tauchte in den Schutz der Konsole, als die Granate explodierte und die Ingenieure und Catosierinnen zu den Kammern hinüberschleuderte, in denen der schwarze Nebel getestet worden war.
    Feueratem-Nick allein erhob sich hinter den rauchenden Trümmern der Konsole, und Feuer und Funkenflug hüllten seine Gestalt ein, als er den Höhenmantel von sich warf. Abraham Quest lebte noch und zog sich mit letzter Kraft, eine schneckengleiche Blutspur hinter sich herziehend, zu der Balustrade, die auf die Särge der Schlafenden hinabsah, als er eine unheimliche Flötenmelodie vernahm.
    Feueratem-Nick kam zu ihm herübergeschlendert und spielte auf einer knochenweißen Flöte. »Ich bin
kein so guter Musiker wie Septimoth, aber ich will verdammt sein, wenn das Rückgrat seiner Mutter nicht immer eine erstklassige Weise hervorgebracht hätte.«
    Sie hatte genügt, um das Volk der Königin herbeizurufen und die Aufmerksamkeit der Seher der Roten Feder zu wecken, die gerade zu Camlantis heraufflogen. Sie hatte genügt, um eine Fluggruppe Laschliten nach dem Körper von Feueratem-Nick tauchen zu lassen, ihn aufzufangen und ihn wieder auf einem der Türmchen der Stadt abzusetzen.
    Quest zog sich bis an den Rand des Abgrunds, und das gelbe Licht der vielen Tausend gelgefüllen Kapseln beleuchtete sein schmerzerfülltes Gesicht. »Meine – Kinder  – mein – Volk.«
    »Sie werden länger schlafen als ein Jahr«, sagte Feueratem-Nick, »und ich weiß nicht, was sie nach ihrem Erwachen vorfinden werden, aber Camlantis wird es definitiv nicht sein.«
    »Bitte«, flehte Quest, »Sie können die Dinge – noch immer – ändern. Geben Sie – den Code ein.«
    »Oh, aber ich ändere die Dinge doch«, lachte Feueratem-Nick. Die Dämonenmaske sah wieder zu der Zündkonsole hinüber, die in rauchenden Trümmern lag, zerstört wie der Traum von Abraham Quests Utopia. Es würde kein schwarzer Nebel über das Angesicht der Erde ziehen. Die Welt würde nicht wieder auf null gestellt. Es würde keine Philosophenkönige geben, die ein klinisch sauberes Reich reiner Wissenschaft beherrschten. Es war die Vision des Fabrikbesitzers, die
Vision einer ruhigen, sauberen Welt der Fülle, die dort im Feuer brannte.
    Quest hob flehend einen Arm. »Sie Narr – Sie verdammen unsere Zukunft dazu – in dieser Hölle aus Gewalt und – Armut zu

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