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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Hand, dann versetzte sie dem zuckenden Ding einen Tritt und warf es in den Schwarm von Insektenmaschinen hinab. Damit gewann die Damson ein paar Sekunden, während die übrigen Viecher über den verwundeten Kameraden herfielen.
    Ein Stückchen von ihr entfernt musste sich auch Eisenflanke mit rotierenden Zähnen herumschlagen, aber diese gehörten Roburs Rumpföffner – der Mechomaniker schwang seine Waffe wild hin und her und achtete kaum darauf, wohin sie traf. Das Kreischen des Hochspannungsräderwerks mischte sich mit dem dumpfen Aufschlag, wenn die Klingen auf die catosischen Söldnerinnen trafen und Fleisch aus ihren Körpern schlugen. Der Dampfritter gab sich alle Mühe, Robur tödlich zu verwunden, und er nutzte die Tür, die er aus den Angeln gerissen hatte, als Schild.
    Hier gab es eine alte Rechnung zu begleichen. Nicht nur zwischen Eisenflanke und dem Mechomaniker – einem jener dreckigen Weichkörper, der ein Geschäft damit gemacht hatte, verstorbene Dampfmänner aus ihren Gräbern zu holen, bevor sie den Riten der Dampfo-Loas hatten folgen können. Nicht nur zwischen Eisenflanke und dem Mann aus Quatérshift, jenem Nachbarland, das – egal ob Monarchie oder Gemeinwesen – stets versucht hatte, mit seinen Heeren über die Grenzen vorzudringen, um sich die Bergwiesen und Gipfel anzueignen,
auf die sie, wie sie glaubten, ein Anrecht hatten. Nein, dies war der Schöpfer einer Seuche, die erdacht worden war, um alle Dampfmänner in den Hallen des Bergkönigreichs zu vernichten und dafür zu sorgen, dass Eisenflankes Landsleute lebend verrosteten, weil sie nicht einmal mehr genug Verstand besaßen, um ihre Kessel mit frischem Koks zu füllen. Karabinerkugeln prallten von Eisenflankes Behelfsschild ab, während hinter ihm ein Heer von mutierten Kanalreinigungswesen von beiden Seiten vorrückte und die lauten Schüsse der Söldnerwaffen in dem engen Raum von den Wänden hallten. Zum ersten Mal seit langer Zeit beschwor Eisenflanke den Kriegsruf der Dampfo-Loas, und der Dampf aus seinen Schloten nahm die Form seiner Ahnen an, Legba von den Ventilen und Sogbo-Rohr.
    Hinter ihm zog sich Damson Beeton an die Tunnelwand zurück und wäre beinahe auf dem vielen Blut auf dem Boden ausgeglitten. Sie nutzte die Enge der Röhre, um die Angriffskraft des Unterstadtungeziefers zu kanalisieren und zu verlangsamen. Währenddessen gelang es zwei Catosierinnen, an Eisenflankes Schild vorbeizukommen, von dem der Rumpföffner gerade eine Ecke abriss, und sie versuchten, die Teleskopaugen des Dampfmanns mit ihren Bajonetten zu durchbohren. Er schleuderte die eine mit einem Aufwärtshaken seines schweren Kriegsarms zurück, dann trat er gegen die Kniescheibe der anderen Soldatin und riss ihr die pelzbesetzte Mütze mit einem schnellen Griff seines Manipulatorarms vom Kopf, als sie zusammenbrach.

    »Oh, wie hübsch.« Eisenflanke schob sich die Mütze auf seinen Metallschädel und zog die Ohrenklappen nach unten, während er einen neuerlichen Bajonettangriff abwehrte.
    »Ich werde mir dein Kesselherz für meine Sammlung holen«, schrie Robur, und ein metallenes Kreischen erhob sich über das Durcheinander, als der Rumpföffner ein neues Loch in Eisenflankes improvisierten Schild riss. »Deine Dampfmann-Rädchen und Kristalle werden es mir gestatten, die Zerstörung deiner Rasse zu perfektionieren.«
    »Erst einmal musst du beweisen, dass du Mumm genug hast, um sie dir zu holen«, brüllte Eisenflanke, »und du wirst feststellen, dass ich nun sowohl mehr als auch weniger als ein Dampfmann bin. Ich bin ein Siltempter!«
    Robur hieb mit der Waffe nach unten; er führte das surrende Gerät mit seinen Stahlzähnen und rotierenden Klingen mit beiden Händen. Es schlug durch Eisenflankes Schild und riss ihm drei Manipulatorfinger ab. Öl pumpte aus dem beschädigten Metall.
    »Nun, du blutest noch ganz wie ein Dampfmann«, lachte Robur, »und ich werde den Rest deiner Geheimnisse auf meinem Mechomanikertisch entwirren.«
    Zwei Catosierinnen glitten an den beiden Duellanten vorbei, um aus der Reichweite von Roburs wild geschwungener Klinge zu kommen. Sie legten auf die Wolkenratsagentin an, die Eisenflanke den Rücken freihielt. Damson Beeton bückte sich hastig und zog zwei
Dolche aus den Gürteln ihrer gefallenen Kameradinnen, während die Insekten, die sich an ihren Körpern gütlich taten, nach ihren Händen schnappten. Die dreizinkigen Klingen tanzten über die Handfläche der Agentin, als sie die Waffen mit künstlerischem

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