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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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einfach bekommen, wie unseren.«
    »Ein paar Männer sind gestern aus Ja-Han zurückgekehrt. Nun fehlt uns nur noch euer Stein. Wir wussten, dass es bei euch am leichtesten wird, daher wollten wir euer Volk als letztes bestehlen.«
    »Am leichtesten? Wieso das?«
    »Kennst du Noah? Er ist euch bereits in Hadassah begegnet.«
    Ich nickte. »Er hat es gesehen. Er wusste, wenn man dich gefangen nimmt, wird Briar dich suchen.«
    Ich hatte es auch gesehen. Briar würde alles für mich tun. »Na ja, auf jeden Fall waren wir uns bei euch sicher. Bei den anderen Völkern mussten wir länger nach einer geeigneten Konstellation suchen.«
    »Was ist aus den anderen Konstellationen, wie du sie nennst geworden? Schließlich sind diese Verräter dafür verantwortlich, dass ihre Völker dem Tod geweiht sind.«
    Jemand kam den Gang entlang gelaufen. Es war der kleine Mann mit Vollbart, dessen Narbe auf der Stirn meine Schuld war.
    »Helaku, bring sie raus, wir haben einen Gong gehört.«
    Der Gong musste aus unseren Tempel daheim sein – es wurde gegongt, wenn wir angegriffen wurden!
    »Wir müssen jetzt los. Iss auf!«
    »Das ist der Alarm. Etwas Schlimmes ist passiert. Briar hat es geschafft!«
    Der Gong würde nun alle Bürger aufwecken, und die Kunde über den Verlust des Steines würde schnell die Runde machen.
    Sicherlich waren alle Krieger hinter Briar her und man würde ihn jagen, bis sie den Stein wieder zurück in Sicherheit wussten.
    Ich schmiss den Rest des Brotes in die Ecke und stand auf. Nachdem mich Helaku an den Händen gefesselt hatte, nahm er mich trotzdem an die Hand. Wir eilten nach draußen, wo bereits die Sonne ihre ersten Strahlen auf dem Wasser glitzern ließ. Es war ein einmaliger, wenn auch trauriger Anblick.
    »Helaku, ich wünsche dich weiter vorne, auch wenn ich von keinem Angriff ausgehe. Eoban wird sich um Lilia kümmern,« rief Akash, ohne mich eines Blickes zu würdigen.
    »Aber ich habe mich doch die ganze Zeit um sie gekümmert.«
    »Los jetzt, ich dulde keine Widerworte. Geh! Eoban, bring sie zum Strand. Wenn Briar mit dem Stein kommt und ich davon ausgehen kann, dass ihm keiner folgt, kannst du sie zurückbringen.«
    Helaku warf mir einen verbitterten Blick zu und presste meine Hand. Ihm war nicht wohl dabei, mich in die Hände eines anderen zu geben, schon gar nicht, da dieser Eoban mir eine Wunde auf der Stirn zu verdanken hatte. Ich wusste, dass, egal was passieren würde, Helaku mich trotz allem beschützt hätte.
    Eoban kam zu mir, ohne sich vorzustellen, und riss an meiner Fessel.
    »Los! Geh schneller, du Biest! Wir haben noch ein Hühnchen zu rupfen, du und ich. Ich denke, du kannst dich noch an mich erinnern!« Seine Worte ängstigten mich.
    Vom Strand aus konnte ich überhaupt nichts sehen. Hier hätte ich den Waldrand im Blick gehabt. Hätte sehen können, wenn Briar käme oder man ihm folgte. Unten vom Strand aus konnte man nichts erkennen.
    Eoban behandelte mich so schlecht es ging und ihm war es auch egal, wenn ich gegen einen Felsen stieß. Wahrscheinlich war er sauer wegen seiner Stirn.
    Er schubste mich, zog mich Hänge hinunter und auch meine blutigen Knie hinderten ihn nicht daran, langsamer zu werden.
    Unten am Strand presste er mich gegen die Wand und mein Herz raste. Ob er beauftragt wurde, mich zu töten? Er drückte seinen Ellbogen unter mein Kinn, so dass ich fast den Boden unter den Füßen verlor. Ich bekam kaum Luft.
    »Du hast Akash verletzt! Du hast mich verletzt! Wie konntest du so respektlos sein?«
    »Pah, respektlos. Ich habe ihn nur geschnitten. Unsere Krieger würden dabei nicht mal mit der Wimper zucken!«
    Er boxte mich ins Gesicht und ich fiel auf die Seite.
    »Sei still, du dummes Gör!«
    Ich rieb mir das Kinn, wo er mich übel getroffen hatte, und konnte den eisigen Geschmack von Blut schmecken.
    Helaku würde ihm zeigen, was eine Rechte ist, doch der war leider nicht hier. Liegen bleiben oder aufstehen? Was sollte ich nur tun?
    Eoban lachte und trat mich dann in die Seite. Ich keuchte, weil sich mein Magen krampfte. Was würde dieser widerwertige Uhuru mit mir machen? Jetzt brauchten sie mich nicht mehr. Wenn Briar ihnen den Stein brachte, hätten sie alles, was sie wollten. Warum sollten sie sich noch um unser Leben scheren? Und wenn er nicht käme, wäre eh alles verloren, weil sich die Völker gegen sie zusammenschließen würden.
    Ein fester Griff von Eoban zog mich wieder auf die Füße, obwohl mein Magen noch rebellierte und meine Beine

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