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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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und wedelte mit dem Schwanz. »Ruhig«, sagte ich.
    Dann versuchte ich Briar hochzuziehen. Wie er so daliegt und schläft, friedlich. Ich versuchte den schweren Körper aufzurichten.
    Verzweifelt sackte ich neben ihm zusammen und begann zu weinen. Ich schaffte es einfach nicht. Der Schmerz in meinem Bein war unerträglich und mein Hals brannte vor Trockenheit.
    »Briar, armer Briar, es tut mir so leid.«
    Er hatte mein Leben gerettet und seines verloren.
    »Briar?«, hörte ich eine helle Stimme.
    Das war nicht mein Vater, aber mir war jetzt jede Hilfe recht. Als ich in Karthanes Gesicht schaute, war ich erleichtert.
    »Karthane, ich brauche Hilfe!«
    Die Hände vors Gesicht geschlagen, stürzte sie zu dem leblosen Briar.
    »Oh nein! Ist er …?«, ihre Stimme versagte und sie ließ sich neben ihm auf die Knie fallen.
    »Nein. Er lebt, aber wir brauchen dringend den Medikus.«
    Sie nickte und hob ihn hoch.
    Was für eine starke Frau.
    »Nuphar, komm hier hin, ich brauche dich hier.«
    Ein hagerer Mann kam Karthane zur Hilfe und trug mich runter zu einem Rappen. Als ich auf dem Pferd saß, fiel ich sofort in einen tiefen Schlaf.
    In der Nacht wurde ich von den Schmerzen wach. Sofort erkannte ich den Medikus, der zu mir eilte.
    »Lilia, die Schmerzen lassen gleich nach, bleib ganz ruhig.«
    Er gab mir ein ekelhaft riechendes Getränk und ich hatte Probleme es bei mir zu halten. Ich tastete meinen Körper ab, der mit einem Nachtkleid verhüllt war, das nicht mir gehörte.
    Ich schaute mich um, soweit mein Blick es zuließ, und fand mich in einer Art Stall wieder. Ich roch Stroh und Pferde, doch ich empfand den Geruch als angenehm. Aus Strohballen und Laken hatte man mir eine Art Bett gemacht.
    Um meinen Hals und meine Schulter ertastete ich einen Verband, der nach heilenden Kräutern duftete. Jeder einzelne Atemzug fügte mir Schmerzen zu.
    »Meine Mutter!«, fiel mir ein.
    »Sie ist schon …«
    Im selben Moment kam sie durch die Tür und rief: »Ist sie wach?«
    Sie kam zu mir gerannt und streichelte mir vorsichtig den Kopf. »Oh Lilia, mein armes Kind. Was ist nur passiert? Ich habe mir solche Sorgen gemacht.« Ich versuchte mich aufzurichten. Tränen liefen über das Gesicht meiner Mutter und ich konnte sehen, wie sehr sie sich sorgte.
    »Bleib liegen, wir kriegen das alles wieder hin,« sagte sie.
    Ich sah sie fragend an.
    »Sei unbesorgt. Kinthos ist nicht böse, dass du nicht zum Essen anwesend warst.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Briar.«
    Sein Name klang wie eine Linderung für mich, doch ich wusste nicht, was der irritierte Gesichtsausdruck meiner Mutter bedeuten sollte.
    »Was ist mit Briar, Mutter?«
    Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht, als müsste sie sich übergeben. »Ist er tot?«, fragte ich erschrocken und der Gedanke daran schnürte mir die Kehle zu. Tränen schossen sofort in meine Augen, obwohl meine Mutter mit dem Kopf schüttelte.
    »Nein. Nein, er ist nicht tot, aber es ist fraglich, ob er es schafft. Er wurde übel zugerichtet.«
    Ich nickte traurig.
    »Wo ist er?«
    Sie deutete mit dem Kinn auf die andere Seite. Da lag er, nur zwei Armlängen von mir entfernt. Ich war so erleichtert, als ich sah, wie sich sein Brustkorb langsam hob und senkte.
    »Wird er es schaffen?«, fragte ich leise den Medikus.
    »Das kann ich noch nicht sagen, er hat viel Blut verloren.«
    »Wir bringen dich so schnell es geht nach Hause, meine Kleine«, sagte meine Mutter beruhigend. Ich wollte ihr widersprechen, denn ich wusste genau, dass ich dann nicht mehr erfahren würde, wie es Briar ging. Doch der Medikus schaltete sich bereits ein: »Sie kann nicht nach Hause. Auch sie hat viel Blut verloren und sollte sich erst mal ein paar Tage erholen!«
    Der besorgte Gesichtsausdruck meiner Mutter sprach Bände, doch sie willigte ein. Der Heiler trat neben mich und schaute sich meine Wunden an.
    »Die Wunde an deinem Hals ist nicht sehr tief, aber ich glaube, die Narben werden bleiben.«
    Wieder sah ich, wie meine Mutter vor Entsetzen die Hände vor den Mund schlug. »Mehr Probleme macht das Bein. Wurdest du dort gebissen?«
    Ich überlegte. »Kann sein, ich weiß es nicht mehr. Es ging alles so schnell.«
    »Beim heiligen Stein der Erde, was hat euch so zugerichtet?«, fragte der Medikus kopfschüttelnd und schmierte mir Salbe aufs Bein, bis es brannte.
    »Es war ein Nebulos und er war unheimlich groß, ich hätte nicht gedacht, dass sie zu dieser Jahreszeit noch im Wald sind.«
    »Ihr könnt von Glück sprechen, dass

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