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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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Schweinebraten gemacht. Ist alles in Ordnung?«, fragte sie auch ihn.
    »Schatz, ich werde heute Nacht im Tempel bleiben«, sagte er traurig und umfasste ihre Taille. »Ich möchte, dass du heute das Haus nicht verlässt.«
    Seine Stimme klang besorgt.
    »Vater, was ist los?«, fragte ich ihn nervös.
    Sofort erschien mir meine Vision vor Augen und ich erwartete, dass er etwas sagte, das mit dem Wasservolk zu tun hatte. Doch stattdessen blickte er mich nur unsicher an.
    »Abgesandte des Wüstenvolkes sind heute eingetroffen, irgendwie habe ich ein merkwürdiges Gefühl dabei.«
    Er strich mir über den Kopf und lächelte schwach. »Kannst du deine Mutter und mich einen Augenblick allein lassen?«
    Ich nickte, doch mein Misstrauen war geweckt. Irgendetwas stimmte nicht und ich kannte nur eine Person, die mir die Wahrheit sagen würde: Atira. Ich lief zum Tempel zurück und suchte überall nach ihr, doch ich konnte sie nicht finden. Stattdessen kam mir Briar mitten im Gang entgegen und für uns beide war es eine unangenehme Begegnung.
    Starr standen wir uns gegenüber, ohne uns in die Augen zu sehen oder zu berühren.
    »Dein Tanz war wunderschön, Lilia«, sagte er plötzlich in die Stille.
    »Danke.«
    »Wie bist du darauf gekommen?«
    »Atira hat mir geholfen. Sie hat gesagt, ich solle eine Geschichte erzählen, die mich bewegt.«
    Ich ließ den Kopf hängen und fasste ohne nachzudenken an die Kette, die ich von Briar geschenkt bekommen hatte, und die ich seit dem Tanz wieder trug.. »Und dieses Erlebnis hat viel bewegt.«
    »Ja, das hat es.«
    Er kam einen Schritt näher und mein Herzschlag beschleunigte sich. Ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass er seine Hand nach mir ausstrecken wollte, doch sie dann wieder fallen ließ. »Ich muss weiter, Lilia. Wir sehen uns.«
    Und schon war er verschwunden.
    Den ganzen Tag über konnte ich Atira nicht finden, weder im Tempel noch in der Kapelle war sie. Kinthos war ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt und so ging ich auf unser Zimmer, um mich mit Hanna auf das Abendmahl vorzubereiten.
    Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer, Hanna saß mit dem Rücken zur Tür. Sie nähte am Tisch ein Kleid und ich erschrak, als ich die Farbe sah. Es war gelb! Der einzige Unterschied zu dem Kleid von damals in der Vision war, dass der Stoff, den Hanna gerade verarbeitete, hellgelb war. Der in meiner Vision war viel dunkler gewesen.
    »Hast du auch dunkelgelben Stoff gekauft damals?«
    »Nein, nur dieses Gelb hier, wieso? Gefällt es dir nicht?«
    »Doch, doch es ist wunderschön. Wann willst du es anziehen?«
    »Es ist nicht für mich Lilia, es ist für dich!«
    Sie lächelte mich an. »Ich übe schon mal, damit ich dein Hochzeitskleid nähen kann.«
    Ich prustete los, auch wenn mir nicht wirklich zum Lachen war.
    »Mein was?«
    »Na, dein Hochzeitskleid. Und an diesem hier übe ich. Sieh mal, es hat auch eine Schleppe.«
    Jetzt begann ich leicht zu zittern. Es war genau wie das Kleid in der Vision, nur mit diesem winzigen Farbunterschied.
    »Wie lange brauchst du ungefähr, um es fertig zu nähen?«
    »Noch ein paar Tage, wieso?«
    »Nur so.« Meine Zeit wurde knapp und es war nun dringend nötig, dass ich mit Kinthos sprach.
    Wir kleideten uns zum Abendessen in prunkvolle, weite Kleider und machten uns gegenseitig die Haare. Auf dem Weg zum Festsaal hörte ich Geräusche aus der Kaserne, die mir gefehlt hatten.
    Nach dem Fest hatten die Krieger fast eine Woche Pause gehabt. Niemand brauchte trainieren, nur die Altkrieger bewachten den Tempel. Nach der Vereidigung durften die Jungkrieger wieder nach Hause zu ihren Familien ziehen. Ihre Ausbildung war nun vorüber und sie brauchten nur zwei- bis dreimal pro Woche trainieren. Die restlichen Tage wurden sie in Schichten eingeteilt und bewachten den Tempel und die Kapelle.
    Endlich klirrten wieder die Klingen aufeinander und ich sagte Hanna, dass sie ohne mich vorgehen solle, weil ich noch mal zur Kaserne wollte.
    Ich betrat den Balkon und freute mich, dass Briar unten trainierte. Es waren nur Urwais und er zu sehen. Wahrscheinlich vermissten sie die gemeinsame Zeit und langweilten sich, so ganz ohne das Kämpfen.
    Ich war so still wie möglich, weil ich nicht von ihnen entdeckt werden wollte. Briar gab Urwais Anweisungen, wie er seine Abwehr verbessern könne. Immer wieder übten sie ein und denselben Schlag und nachdem Urwais protestierte, dass er diese Abwehr nicht bräuchte, lachte Briar laut auf.
    Wie gerne hörte ich ihn

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