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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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Gefühlen hin. Ich zog den Kopf zurück.
    »Was mache ich hier?«
    Erschrocken wich Briar zurück und die Distanz zwischen uns war sofort wieder präsent. »Es tut mir leid. Ich …« Ich zuckte mit den Schultern, wusste nicht was ich sagen sollte.
    »Schon gut, Lilia. Mir tut es leid.«
    Er lächelte vorsichtig. Briar. Mein Briar. Mit ihm könnte ich für immer glücklich sein. Doch ich würde Kinthos heiraten, wenn er mich wählte. Meinem Vater zuliebe.
    Auf dem Rückweg hielt mich Briar trotzdem fest im Arm.
    »Briar, ich habe ein Bitte an dich«, ich blieb dicht vor ihm stehen. »Ich will, dass du Akash tötest.«
    Er nickte.
    »Nein, ich will, dass du es sagst!«
    »Lilia …«
    Ich schüttelte energisch den Kopf. »Sag es, versprich es mir!«
    »Lilia, ich werde Akash töten!«
    Ich lächelte und legte meine Hand auf seine Brust. Er erwiderte die Geste und legte seine Hand auf meinen Hals. »Lilia, ich tue, was du wünschst.«
    Wieder hatte ich dieses Gefühl, dass ich ihn ausnutzte, dass ich Briar immer nur verletzte. Es könnte alles so einfach sein.

N eun
    Nach dem Tod meines Vaters hatte man meine Mutter im Tempel untergebracht. Sie wurde behandelt wie eine der Jungfern, was sie Atira zu verdanken hatte. Tagelang verließ sie ihr Zimmer nicht und das Essen, das man ihr brachte, rührte sie nicht an.
    Kinthos und ich verbrachten viel Zeit miteinander und auch mit Briar unternahm ich wieder Ausritte und Spaziergänge, allerdings waren wir dazu übergegangen, bestimmte Themen nicht anzusprechen. Zu diesen gehörten mein Vater und Kinthos und auch über unseren Kuss redeten wir nicht mehr. Er wollte mir ein Freund sein und ich genoss die gemeinsame Zeit.
    Eines Abends klopfte es an der Zimmertür. Hanna war zu sehr beschäftigt, mein gelbes Kleid zu nähen. Jedes Mal, wenn sie aufschrie, weil sie wieder ein Teil geschafft hatte, bekam ich eine Gänsehaut. Der Angriff der Amaren rückte immer näher.
    »Kannst du bitte aufmachen?«, nuschelte sie durch die Zähne, weil sie zwei Stecknadeln im Mund hatte.
    Ich öffnete und freute mich, Kinthos zu sehen.
    »Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen?«
    »Nein, komm rein.« Noch bevor ich den Satz ausgesprochen hatte, sprang Hanna auf und richtete sich die Haare. Sie entfernte ein paar Fäden von ihrem Kleid und verneigte sich vor Kinthos, der nun unsicher im Raum stand.
    »Ich wollte euch wissen lassen, dass ich heute Alana nach Hause geschickt habe und sie schon auf dem Weg zurück ins Dorf ist.«
    Hanna nickte, lächelte aber nicht. Wahrscheinlich verstand sie genauso wenig wie ich, warum er nicht sie gewählt hatte.
    »Hanna, ich …« Wieder konnte er keine klaren Worte fassen oder ihr ins Gesicht sehen. Stattdessen wand er sich mir zu. »Lilia, können wir spazieren gehen? Jetzt?«
    Ich lächelte und hakte mich dann bei ihm unter. »Gerne.«
    Wir gingen stumm nebeneinander her, bis Kinthos plötzlich anhielt und sich mir gegenüber stellte.
    »Lilia, ich dachte immer, dass ich dich sehr gut kenne. Aber was du da vor zwei Wochen gesagt hast, geht mir nicht aus dem Kopf.«
    »Was meinst du genau?«
    »Als wir Besuch aus dem Wüstenvolk hatten. Ich weiß, dass du nicht über diesen Abend sprechen möchtest, aber was du über den Krieg gesagt hast, beschäftigt mich sehr.«
    »Du hast doch gehört, was sie gesagt haben. Die Amaren wollen die Steine vereinen.«
    »Das hat Akash gesagt, aber glaubst du ihm etwa?«, fragte Kinthos.
    »Ich weiß nicht, eigentlich dürfte man ihm nichts glauben.«
    »Und daher sollten wir nicht unüberlegt handeln, Lilia. Wir sollten nach Amaris reiten und schauen, was unser Bündnis noch wert ist.«
    »Auf keinen Fall! Wenn Akash doch die Wahrheit gesagt hat, droht euch allen dort der sichere Tod!«
    »Atira hat versucht mich zu überreden, einen Angriff auf das Wüstenvolk zu starten, um deinen Vater zu rächen.«
    Ich wusste, dass dies nicht der Grund dafür war, was mich wiederum enttäuschte. Sie benutzte den Tod meines Vaters, um einen Krieg anzuzetteln. »Außerdem haben die Uhuru versucht, uns den Stein der Erde zu stehlen. Aber eines ist klar, Lilia«, er kam näher und hielt meinen Arm fest. »Selbst wenn der Krieg unausweichlich ist, bezweifle ich, dass unsere Krieger schon bereit sind. Die Jungkrieger sind zwar ausgebildet, aber ein Krieg … Das ist etwas ganz anderes!«
    Er war überfordert, das konnte ich sehen. »Lilia, wir haben erst vor wenigen Tagen den besten Krieger verloren, den wir hatten.«
    Schmerz legte sich auf

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