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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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mich zu hoch war.
    »Es tut mir leid, wenn sie dich wegen mir ausgepeitscht haben«, flüsterte ich.
    »Ich darf mich nicht mehr mit dir unterhalten«, antwortete er leise. Akash ging voran und hinter einem Felsvorsprung erstreckte sich plötzlich der Strand vor uns. Meine Mutter sagte immer, dass das Meer von einem Ufer umgeben wäre, das man Strand nannte, aber dass es so schön war, hatte ich nicht erwartet.
    Der Sand erinnerte mich an den Boden der Arena unter dem Tempel, in dem die Krieger ihre Sinne übten. Wie angenehm der Sand war, ich wünschte, ich dürfte mir die Sandalen ausziehen und meine Füße in den Boden bohren.
    Der Mond spiegelte sich auf dem Meer und dort zog mich nun auch Helaku hin. Ich bekam Angst, denn ich konnte nicht schwimmen.
    »Schubs sie einfach rein, sie wollte Wasser. Jetzt kann sie es haben!«
    Ängstlich schaute ich zu Akash. »Keine Sorge, wir töten dich nicht. Wir sind doch keine Barbaren.«
    Er lachte und kletterte hinter dem Felsvorsprung die Steinwand wieder hoch, zurück zur Höhle.
    »Sie richten Pfeil und Bogen auf uns«, flüsterte Helaku.
    Ich nickte. Widerstand zwecklos , wollte er mir wohl sagen. Ich ging ein paar Meter weiter zu der Stelle, an der das Wasser aus der Felswand geflossen kam. Es war eiskalt.
    Ich begann mir die Arme und Beine mit dem kalten Wasser abzuwaschen. Nach einer Weile hatte ich mich etwas an die Kälte gewöhnt und stellte mich komplett unter den Wasserfall. Ich schloss die Augen und dachte an Hanna. Sie musste sich im Sommer immer mit kaltem Wasser waschen.
    »Lilia! Lilia!«
    Ich blinzelte ein paarmal und spürte wieder das eiskalte Wasser. »Lilia, wir müssen gehen!« Der Riese starrte mich an.
    »Ich war in Gedanken«, sagte ich, trat aus dem Wasserfall hervor und wrang meine Haare aus. Jetzt blies der kalte Wind um mein Gesicht und ich wünschte, ich hätte trockene Kleider. Helaku reichte mir ein paar Felle, die ich mir schnell umhing. »Brr, ist das kalt.«
    Er streckte den Arm aus und zeigte auf die Höhle. Ich kletterte wieder die Felsen hoch und freute mich auf ein warmes Feuer.
    Vor der Höhle schob er mich nach rechts in eine andere Höhle, in der sich einige Männer um ein Lagerfeuer versammelt hatten. Ich kniete mich sofort nieder, um mich zu wärmen. Man drückte mir eine Hähnchenkeule in die Hand und da sie so köstlich war, aß ich sie so schnell es ging auf. Dann sah ich mir die Männer genauer an, die dort versammelt waren. Ich hatte einige von ihnen schon mal gesehen, damals als sie unsere Gäste waren. Sie redeten nicht viel.
    Akash saß weiter hinten auf einen Felsen gestützt und kaute auf einer Keule herum. Mir fiel die dunkle Gestalt neben ihm auf. Dieser Kerl kam mir bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht einordnen. Der große, schlanke Mann war in einen schwarzen Umhang gehüllt und ich überlegte angestrengt, wo ich ihn schon mal gesehen hatte. Nein, im Tempel war er nicht gewesen . In dem Moment hob er seinen Kopf, sah mir direkt ins Gesicht und schaute mich herausfordernd an. Immer noch klingelte nichts bei mir. Er schaute nicht weg und auch ich hielt den Blick starr auf ihn gerichtet. Er lächelte nicht, noch verzog er sonst ein bisschen sein Gesicht. Streng dich an, überleg doch mal. Mir fiel es nicht ein und doch wusste ich, dass ich ihn schon mal gesehen hatte. Nach einer Weile fielen mir die Augen zu und Helaku trug mich zurück in meine Höhle. Meine Kleidung war schon fast getrocknet. Er band mir ein neues Seil um den Fuß und befestigte es wieder hoch oben an dem Haken.
    »Muss das sein? Ich komme eh nicht durch die Stäbe.«
    Wortlos verließ er die Zelle. Als er zugeschlossen hatte, drehte er sich um und warf mir einen halben Laib Brot zu. »Danke«, murmelte ich. Und dann kam wieder diese Einsamkeit.
    Kurz bevor ich einschlafen wollte, bemerkte ich einen Fackelschein aus dem Gang. Schnell versteckte ich das Brot, weil ich Angst hatte, dass es sich um Akash handelte. Doch es war die Gestalt in dem dunklen Umhang.
    »Es ist lange her«, sagte er mit einer düsteren Stimme und ich bekam eine Gänsehaut. Diese Stimme. Er stellte sich nahe an die Holzstäbe, öffnete die Zelle aber nicht. »Ich weiß mehr über dich, als du denkst.«
    Mein Herzschlag beschleunigte sich. »Ich weiß nicht, was du meinst«, sagte ich und hüllte mich tiefer in die Felle.
    »Mal angenommen, ich könnte in die Gedanken anderer Menschen schauen, nur wenn ich ihre Hände berühre.«
    Nein, ich kannte ihn definitiv nicht aus dem

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