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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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dass ich hier bei ihm war und er hoffte, dass wir niemals mehr getrennt wurden.
    Dann das helle Licht. Ich lag in seinem Arm und Briar war glücklich. Zum ersten Mal in seinem Leben war er richtig glücklich. Er fühlte meine warme Haut, fragte sich, wie es wohl wäre mich zu küssen.
    Wieder das helle Licht. Dann ein Moment, der ihm wehtat. Seine Mutter erzählte, dass sie mich am Baum des Lebens gesehen hatte und ihm wurde klar, dass ich ein Königsmädchen war. Trauer überschattete alle seine bisherigen Gefühle und er verstand nun, dass Kinthos mich wählen würde, weil es keine Konkurrenz für so viel Schönheit gäbe. Er würde mich unter allen auswählen, warum sollte jemand anders nicht genauso handeln?
    Wieder kam das helle Licht näher und ich wollte Briar doch so gerne trösten. Vor allem jetzt, wo ich wusste, wie es in seinem Innern aussah, doch da kam schon die nächste Szene.
    Es war nachts und ich drehte mich von rechts nach links und wieder zurück. Genauso wie es Briar getan hatte. Auch ich hatte Albträume und schrie immer wieder seinen Namen. »Ich will bei ihm bleiben!«, hatte ich gerufen, es löste ein erneutes Glücksgefühl in ihm aus. Er fragte sich, ob ich annähernd so empfinden könnte, wie er für mich. Wäre es möglich, dass ihn das Königsmädchen mehr liebte als den Obersten? Sofort kam die nächste Sequenz. Ich lag neben ihm im Bett und sagte ihm, dass wir uns nie wieder so nahe sein würden wie jetzt. Ich fühlte, wie traurig er war. Er durfte mit diesem Gefühl nicht alleingelassen werden! Ich wusste doch nicht, dass es ihn so sehr verletzt hatte. Ich versuchte die Augen zu schließen, doch es ging nicht. Tränen traten aus meinen Augen und ich sah auch mich in Briars Augen weinen.
    Es tat mir weh, Briar leiden zu spüren, doch anderseits war es interessant, alles aus seiner Sicht zu sehen. Dann schlossen sich Briars Augen und ich wusste, was nun kommen würde. Ich spürte die Wärme, die sich in Briars Körper ausbreitete, und das Feuerwerk, als er meine Lippen auf seinen spürte. Er wollte die Zeit anhalten. Für immer. Er wollte für immer mit mir zusammen sein und er wusste, dass, auch wenn ich Kinthos heiraten würde, es für ihn immer nur die eine gäbe – mich. Als sich meine Lippen von ihm lösten, wollte er mehr. Er spürte den Drang, meinen Körper zu umschlingen, mich zu berühren. Er wollte mehr.
    Da kam erneut das helle Licht und ich wünschte mir sehr, noch eine Weile in dieser Erinnerung verharren zu können. Auch mich hatte dieser Kuss sehr glücklich gemacht und selten hatte ich mich so wohlgefühlt.
    Viel zu schnell kam der Abschied. Er war glücklich über die Zeit, die wir hatten, und sein Blick fiel auf meine Narben. Ich spürte, dass er sie wirklich schön fand. Und er dachte, genau wie ich, dass sie uns für immer verbanden. Genauso, wie ich seine Narben empfand.
    Helles Licht umschloss mich wieder und ich sah nun Erinnerungen, die Briar schmerzten. Zuerst freute er sich, als er mich das erste Mal oben auf dem Balkon gesehen hatte, während er unten in der Kaserne trainierte. Doch dann erschien Kinthos neben mir und Eifersucht keimte in ihm auf, als er uns zusammen sah. Als ich weglief, hatte er eine Ausrede erfunden, um mich zu suchen.
    Erst als er mich im Park gefunden hatte, beruhigte er sich, auch wenn er unsicher war, welche Gefühle Kinthos in mir hervorrufen konnte. Doch insgeheim hatte es ihn erfreut, dass Kinthos mich so traurig gemacht hatte. Er hoffte, dass ich Kinthos nicht verzeihen könnte. Als ich ihm dann noch in die Arme gelaufen war, war er wieder unendlich glücklich gewesen und hätte am liebsten die Zeit angehalten. Er atmete meinen Duft ein, presste mich an seine Brust und genoss es, mich endlich wieder so nah zu spüren. Doch dann war Kinthos hinter ihm erschienen und Briar musste ihm das Feld überlassen. Es tat ihm weh, mich allein zurückzulassen, er wollte nicht, dass Kinthos mich tröstete, er wollte derjenige sein. Er schwor sich, dass er mich nie unglücklich machen wollte.
    Als er Kinthos und mich öfter zusammen sah, wie wir im Park spazierten oder Ausritte machten, fraß ihn die Eifersucht fast auf, das hatte ich nie bemerkt.
    Ich war froh, als wieder das Licht erschien und mich aus seinen Erinnerungen daran wegholte. Die nächste Szene spielte in der Kaserne und zeigte eine Unterhaltung zwischen Kinthos und Briar, von der mir keiner von beiden etwas erzählt hatte. Sie redeten über mich! Kinthos erzählte Briar, wie schön

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