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Das Königsmädchen

Das Königsmädchen

Titel: Das Königsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fussel
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»Du bist gekommen«, brachte ich stammelnd hervor, die Hände noch immer vor den Mund gehalten. Ich konnte kaum atmen, so überwältigt war ich.
    Er hatte die Steinfelder überwunden, die Wachen der Uhuru bekämpft und Akash sicher getötet – und das alles meinetwegen!
    »Lilia, es ist nicht so, wie du denkst,« sagte er ruhig. Ich umarmte ihn, doch er erwiderte die Umarmung nicht.
    »Du hast mich gerettet, Briar!« Wir müssen hier weg! Ich zog ihn an seiner Hand Richtung Ausgang, doch er blieb steif stehen und blickte zu Boden. In seinem Gesicht spiegelte sich so viel Trauer wieder, doch ich verstand nicht, warum. Er schaute mich an und da war eine Leere, die ich nicht von ihm kannte. Ich bekam Angst. Ich trat vor ihn und nahm sein Gesicht in meine Hände. »Briar?«
    Endlich hob er die Augen und sah mich an.
    »Wir müssen hier weg,« sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben. Ich wollte ihn wieder mit mir ziehen, doch er zog mich zu sich ran. Ich spürte seine Arme um meinen ganzen Körper, er presste mich fest an sich.
    »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, meine Schöne.«
    Ich erwiderte die Umarmung und streichelte über seinen Rücken.
    »Lass uns endlich von hier verschwinden.«
    Seine Arme lösten sich von mir und er packte mich an den Schultern. »Lilia. Wir können hier nicht weg.«
    Ich verstand nicht, was er meinte. Dieser Blick! Ich hatte ihn schon mal gesehen. Vor ein paar Wochen hatte er mich genauso angesehen wie jetzt. Etwas Schlimmes musste geschehen sein.
    So hatte er mich angesehen als mein Vater gestorben war und auch jetzt hatte er mir eine schlimme Nachricht zu überbringen.
    Ich hörte Schritte im Gang und befreite mich aus Briars Griff. Ich lief zur Tür. »Schnell, komm!«, flüsterte ich energisch, doch Briar bewegte sich kein bisschen. »Was ist denn?«, fragte ich und schüttelte ihn kräftig an den Schultern.
    »Lilia, es muss sein,« sagte er. Ich verstand nicht, was er meinte. Die Schritte kamen näher und ich bekam es mit der Angst zu tun.
    »Bitte, komm endlich.« Ich zog ihn so fest ich konnte an seinem Arm, doch er bewegte sich nicht.
    »In trauter Zweisamkeit, wieder vereint,« hörte ich Akash hinter mir sagen. Er trat in den Fackelschein. Briar stand hinter mir, ohne sich auch nur annähernd zu rühren. Warum unternahm Briar nichts?
    Ein wahnsinniger Gedanke kam mir. Die zwei steckten unter einer Decke! Ich verstand die Welt nicht mehr.
    »Was geht hier vor?«, fragte ich und mein Hals schnürte sich zu.
    »Lilia, ich kann dir das alles erklären«, sagte Briar.
    »Briar, Briar, Briar«, Akash trat kopfschüttelnd näher. »Hast du es ihr also noch nicht sagen können.«
    Akash gesellte sich zu uns in die Zelle, hielt aber etwas Abstand. Helaku stand in der Tür und versperrte uns nun den Fluchtweg.
    »Briar, wie kannst du mir das antun? Hast du dein Versprechen vergessen?« Ich war vollkommen entsetzt.
    »Welches Versprechen?«, fragte Akash belustigt.
    Ich wurde wütend und wollte, dass dieses Monster vor mir endlich schwieg. In einer Drehung riss ich Briar das Messer aus der Hand, mit dem er meine Fessel durchgeschnitten hatte, und schlug es Akash durchs Gesicht. Blut strömte über seine Wange.
    Ich holte erneut aus, doch wurde von Helaku gestoppt. Er schubste mich und ich flog quer durch die Zelle gegen die Wand.
    Mein Kopf knallte hart auf den Boden und mir wurde schwarz vor Augen.
    »Lilia? Es ist alles meine Schuld!« Briar war sofort zu mir gestürzt und zog mich in seine Arme. Benommen blickte ich in seine verängstigten Augen.
    »Dieses Biest!«, schrie Akash wütend. »Beeil dich, Briar, sonst töte ich sie!« Er hielt sich die Wange und stürmte aus der Zelle. Helaku folgte ihm, sah mich aber noch einmal leidvoll an.
    »Briar?« Ich zitterte. »Was hat Akash damit gemeint?«
    »Womit?«
    Er streichelte meinen Kopf und fast war es so, als wäre alles normal zwischen uns.
    Ich hatte mir gewünscht, dass Briar kommen und mich retten würde. Und jetzt? Alles war so verworren.
    »Dass du dich beeilen sollst. Womit sollst du dich beeilen?«, fragte ich.
    Etwas war mir merkwürdig vorgekommen an der Art und Weise, wie Akash und Briar sich angesehen hatten. Ich löste mich von ihm.
    »Lilia. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.« Er zog mich wieder zu sich und hielt mich fest.
    »Ich will es jetzt wissen, was habt ihr zwei beredet?« Er schüttelte den Kopf und drückte mich noch fester an sich. Ich genoss diese innige Umarmung, aber ich war völlig

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