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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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umdrehte. Der Bordarzt der Belleau Wood hatte ihm ein Paar Krücken gegeben, doch die hatte er lieber am Flughafen gelassen. Anna gegenüber musste er mit offenen Karten spielen – anderen würde er einfach sagen, er habe sich die Kniesehne gezerrt.
    Er nahm seine Reisetasche aus dem Kofferraum und humpelte wie ein Invalide zur Haustür. Als er den Schlüssel ins Schloss steckte, schlug der Hund an. Rapp öffnete die Tür und begrüßte ihn.
    »Hallo, Shirley.« Er tätschelte dem Tier den Kopf und gab dann den Code der Alarmanlage ein, damit sie sich nicht einschaltete.
    Er glaubte, irgendwo im Haus Musik zu hören. Abgesehen von der kleinen Lampe über dem Küchenherd, war es im ganzen Erdgeschoss dunkel. Im schwachen Licht, das von der Veranda hereinfiel, sah er etwas Weißes auf der Treppe. Es war eine Briefkarte mit Leinenstruktur. Auf ihr stand: »Mein lieber Mann, du hast mir schrecklich gefehlt. Komm schnell nach oben!«
    Mit einem gedehnten Seufzer machte er sich daran, vorsichtig die Treppe zu ersteigen. Immer wenn er den linken Fuß auf eine Stufe gesetzt hatte, zog er das rechte Bein langsam nach. Oben angekommen merkte er, dass die Musik aus dem Schlafzimmer kam. Beklommen näherte er sich der angelehnten Tür, hin und her gerissen zwischen einer tiefen Sehnsucht, Anna in seinen Armen zu halten, und der Angst vor ihrer Reaktion, wenn sie die Wunde entdeckte.
    Im Zimmer brannten Kerzen, und sie lag mit übereinander geschlagenen Beinen in einem schwarzen Seidennachthemd, auf mehrere dicke Kissen gestützt, mitten auf dem Bett. Sie lächelte ihm verführerisch zu und streckte ihm eine Hand entgegen.
    In Rapps Kopf stürmten die Empfindungen in mehrere Richtungen durcheinander. Einerseits hatte er das Bedürfnis, sich die Kleider vom Leibe zu reißen und zu ihr ins Bett zu springen, andererseits überlegte er, dass er dies und jenes erklären müsste, bevor er sich auszog. Der Weg des geringsten Widerstands, auf dem die höchste Lust lockte, trug den Sieg davon. Er ging durch das Zimmer und lächelte seiner wunderschönen Frau zu.
    Er blieb neben dem Bett stehen und nahm ihre Hand. Als er in ihre leuchtenden smaragdgrünen Augen sah, schwanden für einen Augenblick all seine Sorgen dahin. Als sie ihn näher zu sich zog, beugte er sich in der Hüfte ein wenig vor. Sogleich wurde er in die raue Wirklichkeit zurückgerissen. Die frische Wunde schmerzte höllisch und teilte dem Gehirn mit, dass er sich auf keinen Fall weiter vorbeugen dürfe.
    Er überspielte die Situation, indem er Anna an sich drückte. Sie erhob sich auf die Knie und umschlang seine Taille. »Du hast mir gefehlt, Schatz.«
    »Das sehe ich.« Rapp nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie auf den Mund.
    »Ich dir auch?«
    »Das weißt du doch«, sagte er mit einem Lächeln.
    »Mehr, als du dir vorstellen kannst.«
    »Ach, ich glaube, das kann ich mir schon vorstellen.« Sie legte die Arme um seinen Rücken und drückte fest zu.
    Rapp hielt ihren Kopf an seiner Brust und lachte wie ein kleiner Junge. »Ist es dir in der letzten Woche gut gegangen?«
    »Nein.« Sie richtete sich auf und ließ die Jacke von seinen Schultern gleiten, sodass sie zu Boden fiel. »Wie denn, wenn du nicht da warst?« Als Nächstes nahm sie das Lederholster seiner Beretta und schob es ihm über die Schultern. Als Tochter eines Chicagoer Polizeibeamten wusste sie, dass sie die Waffe nicht einfach zu Boden fallen lassen durfte, und so ließ sie sie vorsichtig auf das Jackett gleiten.
    Rapp bewunderte ihre schlanke Figur, die sich unter der dünnen schwarzen Seide abzeichnete, und begann sie mit seinen Händen zu ertasten. Anna zupfte an seinem Hemd und knöpfte es auf, während sie ihm, den Kopf nach hinten geneigt, den Mund bot. Er küsste sie , wohl wissend, dass er sie bei ihrem Tun unterbrechen und ihr erklären müsste, was geschehen war. Er brachte es nicht über sich. Er wollte nicht, dass sie aufhörte.
    Sie zog ihm das Hemd aus, löste ihre Lippen von seinem Mund, lehnte sich zurück und ließ ihre Hände über seine nackte Brust hinab zu den Hüften gleiten. Beim Anblick seines sehnigen Körpers kam ein wollüstiges Stöhnen aus ihrer Kehle. Bevor er zu einer Bewegung fähig war, fuhr sie mit den Händen von den Hüften zu seinem Hinterteil. Sie sah ihm zugleich übermütig und sehnsüchtig in die Augen und drückte mit einer Kraft zu, die ihrer Leidenschaft entsprach.
    Im Bruchteil einer Sekunde stand für ihn die Zeit still. Alles erstarrte. Sein Mund

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