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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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den entsetzten Adjutanten zu und riss ihn förmlich zu Boden, sodass dieser ins taunasse Gras stürzte. »Deckung, verdammt noch mal! Irgendwo da draußen lauert ein Heckenschütze.«
    Während Rapp an dem am Boden liegenden Moro vorübereilte, warf er einen raschen Blick auf ihn, um sich zu vergewissern, dass die Aufgabe erledigt war. Was er sah, genügte: Die gesamte hintere Hälfte des Kopfes fehlte. Das Gefühl tiefer Befriedigung erfüllte ihn. Moro war zum Verräter an seiner Uniform, seinem Land und dem besten Verbündeten geworden, den es je besessen hatte. Er hatte das Blut von Amerikanern vergossen, um seine selbstsüchtigen Ziele zu verfolgen, und jetzt lag er in einer Lache seines eigenen Bluts, die immer größer wurde. Für die Entscheidung, diesen trügerischen Weg zu gehen, war ganz allein er verantwortlich, er hatte sie selbst getroffen.

30
    David wandte sich Atwa zu, der neben ihm auf dem Lederpolster Platz genommen hatte. Während der ganzen Fahrt durch das Westjordanland hatte er an diesen Augenblick denken müssen. So wie er jetzt saß, konnte er das Messer, das er im rechten Schuhabsatz verborgen hatte, gut erreichen.
    »Wo ist Hassan?«, erkundigte sich Atwa besorgt. David zuckte die Achseln. »Der hirnlose Rabauke hat mich provoziert, und ich habe es ihm mit gleicher Münze heimgezahlt, als er auf mich losgegangen ist. Es ist gegen meinen Willen geschehen; er hat es sich selbst zuzuschreiben.«
    »Ich will wissen, wo er ist«, knurrte Atwa.
    Davids Finger tasteten nach der Uhr an seinem linken Handgelenk. »Als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe, lag er bewusstlos am Boden. Er war aber nicht ernsthaft verletzt.«
    »Wie ist es dazu gekommen?«
    »Durch mich.« David drückte Knöpfe an seiner Uhr. Beim letzten schloss er die Augen und senkte den Kopf, als schäme er sich seiner Tat.
    Die Explosion erschütterte den schweren Wagen. Während Trümmer gegen das schusssichere Plexiglas prallten, fuhr David mit dem Daumennagel in einen Spalt seines Absatzes. Dort hatte er eine kurze, kräftige Klinge in einem kleinen Geheimfach versteckt. Er zog sie heraus und wandte sich dem völlig verwirrten Atwa zu, bevor dieser begreifen konnte, was geschah. Mit dem linken Unterarm drückte er dessen Kopf fest gegen die Seite des Wagens und durchtrennte ihm mit der rasiermesserscharfen Klinge die rechte Halsschlagader. Als warmes Blut im Rhythmus des Pulsschlags daraus hervorschoss, trafen feine Tröpfchen David ins Gesicht. Instinktiv legte Atwa beide Hände auf die Wunde, was es David leichter machte, auch die linke Halsschlagader zu durchtrennen. Der Blutstrom, der daraus hervorbrach, spritzte auf die Fensterscheibe.
    Der Direktor des Mossad sprang auf, beugte sich über den Tisch und sah angespannt auf einen der großen Bildschirme. Er kniff die Augen zusammen, um erkennen zu können, wer die beiden Männer waren, die das Haus verlassen hatten. Er hätte geschworen, dass einer von ihnen Jabril Khatabi war, und auch der andere kam ihm bekannt vor. Bevor er zu einem Ergebnis gekommen war, waren sie in ein vor dem Haus abgestelltes Auto gestiegen. Mit ärgerlich verzogenem Gesicht wandte er sich dem General links von ihm zu. »Nehmen Sie sich den Wagen vor.«
    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit erneut dem Bildschirm und dem vor dem Haus stehenden Wagen zu. Er fragte sich, ob er stehen bleiben oder abfahren würde. Mit einem Mal sah man ohne die geringste Vorankündigung einen grellen Blitz, und die ganze Straßenfront des Hauses schien nach außen zu bersten.
    Der verwirrte Gesichtsausdruck auf Freidmans Zügen verschwand, als ihm klar wurde, was geschehen war. Alle um ihn herum riefen aufgeregt durcheinander, während Bänder zurückgespult und neue Anweisungen erteilt wurden.
    Freidman wandte sich an den General. »Geben Sie den Apaches grünes Licht.«
    »Und was ist mit dem Wagen?«
    Der Direktor des Mossad sah erneut auf die Bildschirme. Außer Flammen und einer dichten Staubwolke war nichts zu erkennen. Mit Sicherheit war einer der Männer, die in den Wagen gestiegen waren, Jabril Khatabi gewesen, und wer der andere gewesen war, konnte er sich denken. Sofern er mit dieser Vermutung Recht hatte, würde er kaum je wieder eine so günstige Gelegenheit bekommen. Ohne das geringste Zögern sagte er:
    »Lassen Sie ihn zusammenschießen.«
    Der Mann rechts von Freidman stand auf. »Und was ist mit unserem Kontakt? Ich bin fast sicher, dass er sich in dem Wagen befindet.«
    Ohne auf ihn zu achten, sagte

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