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Das Kuckucksei

Das Kuckucksei

Titel: Das Kuckucksei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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den Käse auf und riß das Fleisch auseinander. Er leerte den Zuber. Er wendete das Bett. Er durchsuchte den Wandschrank und zog die Schublade der Kommode heraus, um den Raum dahinter in Augenschein zu nehmen. Dann zerbrach er sich den Kopf. (Selbst das Mobiliar könnte etwas verbergen.) Also untersuchte er die Bretter des Wandschranks, die Toilette, die Erhebung mit der Badewanne und das Becken.
    Der Hahn war trocken. Eine Sache, die hier nicht in Ordnung war. Er tastete hinein und fand nichts. (Verdammt, irgend etwas stimmt doch damit nicht! Vielleicht wollen sie verhindern, daß ich daraus trinke und nicht aus dem Krug.) Er versuchte sogar, die Wanne und das Bett und die große Erhebung daneben wegzuschieben. Er untersuchte die Wände.
    Und schließlich kniete er sich in die Ecke bei der Tür und wühlte im tiefen Sand.
    Er fand die kleine Platte im Gestein darunter, als er die Hälfte des Sandes im Zimmer verschoben hatte. Er keuchte inzwischen. Er wischte sich mit einem trockenen und staubigen Arm über das Gesicht. (Nein.) Er erinnerte sich an Sagots Fisch und den Vogel. An Duun, wie er einen Kieselstein neben der Teekanne auf den Tisch legte. (Vertraue auf nichts!)
    Er holte seinen Oberkilt und brach die Platte mit einem durch den Kilt gesteckten Daumennagel auf, klappte sie dann zurück. In einer kleinen Vertiefung lag ein Kieselstein. Dorn ging zur Kommode, holte sich den Rasierer aus der Tasche und ein Papiertaschentuch. Mit dem Rasierer fummelte er den Kieselstein hervor und wickelte ihn in das Tuch. Er brachte den Deckel wieder an und machte sich Gedanken über die lange Sandwelle, die zurückverteilt werden wollte.
    (»Sei höflich.«) Vielleicht erstreckte sich das bis dahin, den Raum ordentlich zu halten.
    Und dann kroch ein anderer Gedanke in sein Bewußtsein. (»Schnapp, kein Vogel mehr. Siehst du, wozu Annahmen führen können?«)
    (Fisch und Vogel. Kieselstein und Teekanne.)
    (Habe ich irgendeine Gewißheit, daß hier nicht noch ein zweiter Stein versteckt ist?)
    Eine Hälfte des Zimmers war noch zu durchsuchen. (Und -ihr Götter - wieviel Zeit habe ich noch? Er könnte im Sand liegen. Und ich habe nur meine Hand zum Schaufeln!)
    Er verstaute den einen Stein sicher in seinem Gürtel und machte sich daran, den restlichen Sand zu durchsuchen.
    Der andere geheime Schacht befand sich in der gegenüberliegenden Ecke. Einen dritten gab es nicht. Dorn betrachtete den großen Sandhügel drüben neben der Tür. Dann ging er hinüber zu dem Teller mit dem übel zugerichteten Essen, säuberte ihn und benutzte ihn als Schaufel, um den Sand so schnell wie möglich wieder zu verstreuen. Rücken und Arme taten ihm weh; die Knie waren wund, trotz allem, was er getan hatte, um sie mit seiner Reservekleidung zu polstern, während er im ganzen Raum herumkroch. Er hatte sich die Schwielen an den Händen aufgeschürft und damit allen Schutz verloren, den er für sie hatte. Er war durstig und dankte den Göttern, daß er wenigstens gefrühstückt hatte, denn er würde das Essen, das sie ihm gebracht hatten, nicht anrühren. (Es könnte ein Kieselstein im Spenderbehälter liegen, gar nicht einmal in diesem Zimmer. Wie sollte ich mich darauf verlassen, daß das nicht der Fall ist? Und das Becken. Irgend etwas stimmt da nicht. Versage ich, wenn ich die sicheren Dinge nicht benutze? Ich bin verschwitzt. Ich rieche furchtbar. Ich kann doch nicht auch noch ihre Nasen beleidigen! Und ich habe die einzigen Kleider, die ich zum Wechseln hatte, schon benutzt.)
    (Soll ich Duuns nehmen? Ihr Götter, nein!)
    (Wie spät ist es?)
    Dorn warf den Sand durch die Gegend und verteilte ihn, watete hinein und trat ihn mit den Füßen so gleichmäßig, wie er konnte, versuchte dabei nachzudenken. Dann blieb er keuchend stehen, kehrte ins Bad zurück und arbeitete an der Beckeninstallation, bis seine Hände bluteten. Es gelang ihm nicht, das Ding zum Nachgeben zu bewegen, und er setzte sich auf die kalten Fliesen. Seine Beine wurden taub. (Es wird nicht nachgeben. Sie wollen einfach nur, daß ich den Krug benutze.) Und sein Mund war trocken, die Kehle rauh von Staub und Erschöpfung. (Ich habe gewonnen. Zwei Kieselsteine waren da, und ich habe sie beide gefunden. Ich werde nicht von dem Wasser trinken, das Essen nicht anrühren und nicht im Bett schlafen.)
    (Die Matratze. Gibt es eine Regel, die Sachen nicht kaputtzumachen?)
    (Bei Duuns Spielen haben wir es nie gemacht.)
    (Seine Regeln. Er hätte es mir gesagt. Er hätte es richtig

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