Das Kuckucksei
gemacht.)
Er stemmte sich von den Fliesen hoch, humpelte zu dem warmen Sand vor dem Feuer und sank dort zu Boden, sandbedeckt, verschwitzt und gleichzeitig durchfroren. (Ihr Götter, wenigstens kann ich den Rasierer benutzen und die Lotion, die ich mitgebracht habe. Sie riecht gut. Vielleicht überdeckt sie meinen Gestank etwas.)
(Ich traue mich nicht zu schlafen. Sie haben mir versprochen, daß mich niemand stört, aber ich wage es nicht zu glauben.)
Er tastete nach den Kieselsteinen in seinem Gürtel und zog seine Beute hervor, ohne sie mit den Fingern zu berühren. Sie waren in die Papiertücher eingewickelt, jeder einzigartig, einer mit einer weißen, der andere mit einer schwarzen Ader. (Ob jemals einer gemogelt hat?)
(Dummkopf!)
Er blickte ins Feuer, zu der umfangreichen Glut im Kamin.
Er ging zum Tisch, holte den Krug und goß den Inhalt über den Kohlen aus. Zischend stieg Dampf auf, und trotzdem blieb ein lebendiger Feuerschein in den Kohlen zurück.
(O verdammt, verdammt, verdammt! Ich habe das Bad ausgeleert, und der Hahn läuft nicht!)
Er nahm den Krug mit ins Bad und versuchte es wieder mit den Hähnen, kniete sich dann hin und schöpfte mit den Händen Wasser aus der Toilette. Es füllte den Krug einmal.
Die Kohlen glühten wieder heller, als er zurückkam. Er goß das Wasser darüber aus, nahm dann die Servierplatte und schaufelte Sand auf die Kohlen, wartete eine Weile und schaufelte einen Teil wieder mit der Platte weg. Immer noch Glut. Ein Metallrost befand sich unter den Scheiten. Die Kohlen befanden sich eine Unterarmlänge tief im Sand.
(Wieviel Zeit habe ich noch? O ihr Götter, ich traue mich nicht, länger zu warten!)
Er schleuderte die obere Sandschicht weg. Er drang bis zur Kohle durch und harkte sie mit dem Rasierer auf die Servierplatte, um sie dort zu wenden und zu untersuchen. Stück für Stück wuchs die Sammlung im Badezimmer; und er stieß auf die tiefere Kohle und die Hitze. Da war ein Metallrost. Er bekam ihn heraus, indem er den Fliegerhelm als Hebel benutzte. Er holte weitere Kohlen heraus, und unter der Hitze brach die Platte entzwei. Er benutzte daraufhin das größere Stück und harkte jetzt behutsamer. An seinen Händen bildeten sich Blasen. Jeder Griff in den Kamin wurde zu einer neuen Begegnung mit dem Schmerz. Alles, was er in die Hand nahm, war heiß. Die Scherbe zerbrach auch, und eins nach dem anderen zerbrachen die Stücke, die er benutzte, zu immer kleineren Scherben. Er verzichtete nun darauf, die Kohle immer wieder ins Bad zu schleppen, sondern schob sie nur auf den Sand, untersuchte sie und griff wieder in den Kamin, um noch mehr hervorzuholen. Er geriet mit einem Knie auf ein glühendes Stück, und Tränen traten ihm in die Augen, liefen ihm übers Gesicht und trockneten wieder.
Von tief unten zwischen den Kohlen schaufelte er ein kleines glühendes Stück hervor, das ihm zu regelmäßig und zu glatt vorkam. Er rollte es im Sand hin und her, damit es abkühlte, und kratzte dann mit dem Rasierer daran. Es war ein Kieselstein.
Er wickelte ihn zusammen mit den anderen ein, ohne dabei vor der Hitze zurückzuschrecken. (Soll ich mit der Suche aufhören?)
Er machte weiter, bis zum letzten. An der Seite des Kamins fand er tief unter alter Asche einen Metalldeckel und stemmte ihn mit dem Rasierer auf. Er verbrannte sich wieder, als er den kleinen Stein vom Grund der Vertiefung holte. Aber dann rollte er auch ihn in das Papiertuch und durchsuchte den letzten kleinen Rest Asche, bis er sicher war, daß er keine weiteren Kieselsteine finden würde.
Dann setzte er sich hin und sackte zusammen, die Hände auf den Knien, bis er sich ausgeruht hatte. Und dann packte er das Gitter und sammelte die kalte Kohle wieder ein und beförderte beides in den Kamin zurück.
Während er noch damit beschäftigt war, ging die Tür auf. Die Hatani, die ihn in dieses Zimmer gebracht hatten, waren wieder da. Sie sahen sich um.
Einer ging ins Bad und kam wieder zurück, und Dorn stand auf.
»Komm mit!« sagte der erste Hatani.
Dorn griff nach seinem rußigem Kilt und zog ihn an. Dann machte er sich daran, den Rest von seinen und Duuns Sachen zusammenzusuchen.
»Besucher«, sagte der andere, »am Zustand dieses Zimmers ist klar erkennbar, daß du noch nicht weggehen wirst. Es ist nicht nötig zu packen.«
»Bitte.« Dorn wickelte Duuns Umhang und Wechselkleider in seinen Fliegeranzug, der neben dem Umhang das einzige noch saubere Stück war. Er hob den Rasierer vom Boden auf
Weitere Kostenlose Bücher