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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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sich jetzt sehr an nachzudenken, sich zu erinnern, wie er hierher gekommen war. War dies eine Art Krankenhaus? Wie war er bloß an einen solchen Ort geraten?
    »Wo ist das hier?«, fragte er. Er konnte es genauso gut mit dem direkten Weg versuchen. Er wollte den Kopf bewegen, doch es gelang ihm nicht. Sma blickte währenddessen auf irgendetwas über seinem Kopf.
    »Auf dem UST Geborener Optimist. Du bist gesund…, du wirst wieder gesund werden.«
    »Wenn ich gesund bin, warum kann ich dann meine Hände nicht bewegen und meine Fü… Scheiße!«
    Plötzlich war er wieder an den Holzrahmen angebunden; das Mädchen war vor ihm. Er öffnete die Augen und sah sie; Sma. Ein nebliges, undeutliches Licht schimmerte ringsum. Er rüttelte an seinen Fesseln, doch es gab kein Anzeichen, dass sie sich lockerten, keine Hoffnung… Er spürte das Ziehen am Haar, dann den schwungvollen Schlag mit der Klinge, und sah das Mädchen in dem roten Gewand, das ihn von irgendwoher über seinem entkörperten Kopf ansah.
    Alles drehte sich. Er schloss die Augen.
    Der Moment ging vorbei. Er schluckte. Er holte Luft und öffnete erneut die Augen; wenigstens schienen diese Dinge zu funktionieren. Sma blickte zu ihm herab. »Hast du dich gerade wieder erinnert?«
    »Ja, ich habe mich gerade wieder erinnert.«
    »Wirst du wieder in Ordnung kommen?« Sie hörte sich ernst an, aber immer noch tröstend.
    »Ich werde wieder in Ordnung kommen«, sagte er. Und dann: »Es ist nur ein Kratzer.«
    Sie lachte, wandte kurz den Blick ab, und als sie ihn wieder ansah, biss sie sich auf die Lippe.
    »He«, sagte er. »Ziemlich knappe Sache diesmal, was?« Er lächelte.
    Sma nickte. »Das kann man wohl sagen. Noch ein paar Sekunden, und dein Gehirn hätte Schaden genommen; noch ein paar Minuten, und du wärst tot gewesen. Wenn du nur ein Zielflug-Implantat hättest, dann hätten wir dich um einige Tage früher…«
    »Ach nein, Sma«, sagte er sanft. »Du weißt doch, dass ich von all dem Zeug nichts halte.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte sie. »Na ja, wie auch immer, du musst leider eine Zeit lang so bleiben wie jetzt.« Sma strich ihm ein paar Haarsträhnen aus der Stirn. »Es dauert etwa zweihundert Tage, einen neuen Körper entstehen zu lassen. Ich soll dich fragen, ob du während der ganzen Zeit schlafen willst; oder möchtest du wach sein wie normal, oder ziehst du irgendeinen Zustand dazwischen vor? Es liegt an dir. Auf den Vorgang hat es keinen Einfluss.«
    »Hmm.« Er dachte darüber nach. »Ich schätze, ich kann eine Menge aufbauender Dinge tun, wie Musik hören und Filme ansehen oder sonst was, und lesen?«
    »Wenn du willst.« Sma zuckte die Achseln. »Du kannst alle schweinischen und aufputschenden Phantasie-Bänder bekommen, die du nur willst.«
    »Trinken?«
    »Trinken?«
    »Ja; kann ich mich betrinken?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Sma und blickte nach oben und zu einer Seite. Eine Stimme murmelte etwas.
    »Wer ist das?«, fragte er.
    »Stod Perice.« Ein junger Mann kam in sein auf den Kopf gestelltes Sichtfeld und nickte. »Ich bin Arzt. Hallo, Mr. Zakalwe. Ich werde mich um sie kümmern, wie immer Sie sich entscheiden mögen, die Zeit zu verbringen.«
    »Träumt man, wenn man weggetreten ist, wenn Sie das machen?«, fragte er den Arzt.
    »Es kommt darauf an, wie tief Sie wegsinken möchten. Wir können Sie so weit runterschicken, dass Sie glauben, während der zweihundert Tage wären nur ein paar Sekunden vergangen, oder Sie können in jeder Sekunde deutliche Träume haben. Wie Sie es wünschen.«
    »Wofür entscheiden sich die meisten?«
    »Sie lassen sich ganz ausschalten; dann wachen sie nach einer nicht zu ermessenden Zeit mit einem neuen Körper auf.«
    »Das habe ich mir gedacht. Kann ich mich betrinken, während ich an was immer auch angeschlossen bin?«
    Stod Perice grinste. »Ich bin sicher, dass wir das arrangieren können. Wenn Sie möchten, können wir Sie mit Drogendrüsen ausstatten; die ideale Gelegenheit, nur…«
    »Nein, danke.« Er schloss kurz die Augen und versuchte, den Kopf zu schütteln. »Ab und zu ein Vollrausch reicht mir vollkommen.«
    Stod Perice nickte. »Nun, ich denke, wir können Sie entsprechend herrichten.«
    »Prima. Sma?« Er sah sie an. Sie hob die Augenbrauen. »Ich werde wach bleiben«, erklärte er ihr.
    Sma lächelte verhalten. »Ich hatte mir so etwas gedacht.«
    »Leistest du mir Gesellschaft?«
    »Könnte ich machen«, sagte die Frau. »Möchtest du das?«
    »Es wäre mir sehr

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