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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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Griff der Drohne. »Eigentlich müsste ich treffen, aber ich bringe die verdammte Waffe nicht zum Funktionieren.«
    »Zakalwe«, seufzte die Drohne. »Es ist kaum überraschend, dass sie nicht funktioniert. Dieses Ding gehört in ein Museum. Es ist elfhundert Jahre alt. Wir stellen heutzutage Pistolen her, die wirkungsvoller sind.«
    Er zielte sorgsam, atmete gleichmäßig… Dann erzeugte er mit den Lippen einen schmatzenden Laut, legte das Gewehr ab und nahm einen Schluck aus dem Kelch. Danach sah er die Drohne wieder an. »Aber es ist ein schönes Ding«, erklärte er dem Flugkörper, wobei er das Gewehr wieder hochhob und stolz zur Schau stellte. Er klopfte auf das dunkle Durcheinander an der Seite der Waffe. »Ich meine, sieh es dir doch mal genau an, es wirkt mächtig!« Er gab ein bewunderndes Brummen von sich, dann nahm er wieder Aufstellung und schoss.
    Dieser Schuss war nicht besser als die anderen. Er seufzte und schüttelte den Kopf, während er die Waffe betrachtete. »Sie funktioniert nicht«, sagte er betrübt. »Sie funktioniert einfach nicht. Ich bekomme den Rückstoß zu spüren, aber sie funktioniert nicht.«
    »Darf ich mal?«, sagte Skaffen-Amtiskaw. Der Flugkörper schwebte auf das Gewehr zu. Der Mann bedachte die Drohne mit einem skeptischen Blick. Dann reichte er ihr die Waffe.
    Das Plasmagewehr blitzte auf jedem verfügbaren Bildschirm auf, alles klickte und piepte, die Überprüfungsklappen schnappten auf und wieder zu, und danach gab die Drohne dem Mann das Gewehr zurück. »Sie ist absolut in funktionstüchtigem Zustand«, erklärte sie.
    »Ach.« Er hielt die Waffe in einer Hand, hoch und weg von seinem Körper, dann schlug er mit der anderen Hand auf den Rücken des Schaftes, sodass das große Gewehr herumwirbelte und sich wie ein Propeller vor seiner Brust und seinem Gesicht drehte. Währenddessen wandte er den Blick nicht von der Drohne ab. Er sah den Flugkörper immer noch an, als er das Handgelenk verdrehte und das Gewehr zum Anhalten brachte – bereits in der richtigen Zielstellung auf den weit entfernten schwarzen Eiswürfel – und schoss, alles in einer einzigen geschmeidigen Bewegung. Auch diesmal schien die Waffe wieder zu feuern, doch das Eis blieb unversehrt.
    »Nicht die Bohne funktioniert sie«, sagte er.
    »Wie ist dein Gespräch mit dem Schiff genau verlaufen, als du nach ›Müll‹ gefragt hast?«, erkundigte sich die Drohne.
    »Das weiß ich nicht mehr«, polterte er unwirsch. »Ich habe ihm gesagt, was für ein vollkommen missratenes Gebilde es sei, weil es kein bisschen Abfall hat, auf das ich schießen könnte, und es sagte, wenn Leute auf wirkliches Zeug schießen wollten, dann würden sie normalerweise Eis benutzen. Also sagte ich, na gut, du Kotzbrocken von einer Rakete – oder so ähnlich –, dann gib mir etwas Eis!« Er hielt die Hände vielsagend ausgestreckt. »Das war alles.« Er ließ die Waffe fallen.
    Die Drohne fing sie auf. »Versuche es darum zu bitten, die Kammer für Schießübungen freizugeben«, schlug sie vor. »Insbesondere bitte es darum, entsprechende Maßnahmen in seinem Schleusensystem zu treffen.«
    Er nahm das Gewehr von der Drohne entgegen und machte ein geringschätziges Gesicht. »Von mir aus«, sagte er langsam. Er sah sich um und wollte noch etwas bemerken, doch dann drückte seine Miene Unsicherheit aus. Er kratzte sich am Kopf, sah die Drohne an, war anscheinend im Begriff, etwas zu ihr zu sagen, dann wandte er den Blick ab. Schließlich stieß er mit einem Finger in Skaffen-Amtiskaws Richtung. »Du… du fragst… nach alledem. Es wird sich besser anhören, wenn es von einer anderen Maschine kommt.«
    »Nun gut. Es ist geschehen«, sagte die Drohne. »Man muss nur darum bitten.«
    »Hmm«, sagte er. Er wandte den argwöhnischen Blick von der Drohne ab, zu dem weit entfernten schwarzen Würfel. Er hob das Gewehr und zielte auf den Eisklotz.
    Er schoss.
    Die Waffe schlug gegen seine Schulter, und ein blendender Lichtblitz warf scharfe Schatten. Der Knall war so laut, als wäre eine Granate losgegangen. Eine bleistiftdünne Linie zog sich durch die ganze Länge der Feldkammer und begleitete das Geschoss zu dem Fünfzehn-Meter-Würfel aus Eis, der in einer den Boden erschütternden Detonation aus Licht und Dampf und einer wild aufblühenden schwarzen Wolke in eine Million Stücke zerschmettert wurde.
    Sma stand da, die Hände hinter ihrem Rücken fest umklammert, und beobachtete eine fünfzehn Meter hohe Trümmerfontäne, die bis zur

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